Die für Dezember geplante Koproduktion LOIE (is a fire that cannot be extinguished) von Claire Lefèvre muss leider auf 2024 verschoben werden. Wir informieren Sie so rasch wie möglich über die neuen Spieltermine. Weitere Infos zur Verschiebung gibt es HIER.
Claire Lefèvre erinnert sich an Loïe Fuller aus ihren Tanzgeschichtevorlesungen. Zusammen mit Ruth St. Denis und Isadora Duncan zählt die Amerikanerin zu den Müttern des Modern Dance. Fuller hat das Theaterlicht revolutioniert und wurde, als sie in den 1890er-Jahren nach Paris kam, für ihre hypnotisierenden Tänze weltberühmt. Sie wirbelte mit beleuchteten Stoffen über die Bühne und verwandelte sich in Schmetterlinge, Schlangen oder Blumen. „Alle meine Tanzlehrerinnen erzählten mir, wie wichtig sie für das Feld ist“, sagt Claire Lefèvre, „aber nie hat mir jemand gesagt, dass sie lesbisch war. Oder, dass sie ein koloniales Aushängeschild war.“
In ihrer Lecture-Performance LOIE (is a fire that cannot be extinguished) verbindet Claire Lefèvre Archivrecherche mit intimem Storytelling, um ein Licht auf systematische Auslassungen in der Tanzgeschichte zu werfen. Durch das Prisma ihrer Begegnungen mit Loïe Fuller im Laufe der Jahre betrachtet sie ihr eigenes verkörpertes Archiv und schwankt zwischen Crush und Crash. Indem sie ihren Performance-Hintergrund mit Sorgfalt, Kritik und Misstrauen hinterfragt, enthüllt Claire das heteronormative und weißgewaschene Erbe des modernen Tanzes. Anekdote für Anekdote legt sie Schichten (ihrer) choreografischen Geschichte frei, die die Art und Weise geprägt haben, wie sie sich in der Welt und auf der Bühne bewegt.
Während sie sich das Bühnenbild von Sophie Utikal aus der Nähe ansehen, oder auf dem Heimweg, oder wann immer sie sich mit diesem Material beschäftigen wollen, sind die Besucher*innen eingeladen, durch eine begleitende Publikation mehr über die Verflechtungen zwischen modernem Tanz, weißer Queerness und dem kolonialen Projekt zu erfahren. Als eine Sammlung von Fußnoten, Gedichten und Leseempfehlungen, verortet der Text Loïe Fullers extravagante Lebhaftigkeit in dem von Elektrizität beherrschten kolonialen Kontext, in dem sie lebte und arbeitete.
Das in enger Zusammenarbeit mit der Textilkunst von Sophie Utikal, der Videoarbeit von Maanila Santos De Moraes und dem Sounddesign von Zosia Hołubowska entstandene Solo schöpft aus Fullers Bühnenhandwerk und lädt das Publikum auf einen nerdige und melodramatische Reise durch die Tanzgeschichte ein.
Claire Lefèvre ist femme Choreografin, schlaflose Autorin und Reality-TV-Genießerin. Sie lebt und arbeitet derzeit in Wien. In ihren Arbeiten sieht sie sich als Gastgeberin, die Publikum und Kollaborateur*innen gerne in kitschigen Landschaften empfängt, in denen Politik und Poetik sanft miteinander verwoben sind. Ihre Arbeit mit Texten reicht von Gedichten bis hin zu Förderanträgen und kokettiert manchmal mit Performancekritik, Stand-up-Comedy oder feministischer Theorie. Manchmal arbeitet Claire Lefèvre auch als Ghostwriterin, vor allem aber wegen der gespenstischen Anziehungskraft der Berufsbezeichnung. Derzeit entwickelt sie ihre Praxis als Performance-Doula weiter – eine Rolle, die dazu angedacht ist, Care-Arbeit, die während des Entstehungsprozesses einer Performance geleistet wird, sichtbar zu machen.
Konzept und Performance Claire Lefèvre Stage Design Sophie Utikal Video Maanila Santos De Moraes Sound Zosia Hołubowska Licht Theresia Hausner Dramaturgay Sunanda Mesquita Outside Eyes Elizabeth Ward, Mzamo Nondlwana Styling mirabella paidamwoyo* dziruni Produktion mollusca productions Graphikdesign Ju Aichinger
Eine Koproduktion von C.A.K.E. Verein für Kunst und Kultur und brut Wien.
Mit freundlicher Unterstützung von der Kulturabteilung der Stadt Wien und und des Bundeskanzleramts für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport.
Dank an Tanzfabrik Berlin, Anne Juren, Irina Glinski, Veza Fernandez, Cati Mistler, Ari Ban und Eike Wittrock.
Die für Dezember geplante Koproduktion LOIE (is a fire that cannot be extinguished) von Claire Lefèvre muss leider auf 2024 verschoben werden. Wir informieren Sie so rasch wie möglich über die neuen Spieltermine. Weitere Infos zur Verschiebung gibt es HIER.
Bereits gekaufte Karten werden refundiert. Alle Ticketkäufer*innen erhalten eine E-Mail mit weiteren Informationen. Für Fragen zu Ihren Tickets stehen wir Ihnen unter tickets@brut-wien.at zur Verfügung.
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)