Im Zeitalter des Anthropozäns scheint es nichts mehr zu geben, das vom Menschen unberührt ist. Aussterbende Arten, auftauende Permafrostböden, toxische Mülllandschaften – der Einfluss des Menschen scheint allumfassend. Doch auch das Gegenteil ist wahr: Nichts, mit dem wir zu tun haben, lässt uns unverändert. Mit dieser Wechselwirkung beschäftigen sich Jasmin Hoffer und Oleg Soulimenko in BEAUTY OF MESS, TRASH AND UNKNOWN DESIRES. Mit den Verflechtungen zwischen dem menschlichen Körper und den Dingen und mit der Lebendigkeit der Materie.
Jasmin Hoffer und Oleg Soulimenko brechen aus dem alltäglichen Zugang zu den Dingen aus. In ihrer Performance kann alles zu Material werden und ist einer ständigen Veränderung unterworfen. Manches ist aus dem Müll gefischt, manches fabrikneu, manches in der Natur aufgelesen, manches kommt vom eigenen Körper. Die Performer*innen bauen zu diesen Dingen vielfältige Beziehungen auf, mal distanziert, mal intim, sie nehmen die Objekte nicht nur in einer funktionellen und untergeordneten Art und Weise wahr, sondern selbst als Subjekte. Sie experimentieren mit Kausalitäten, erschaffen Rituale, sie bringen die Dinge in eine Ordnung und imaginieren eine Zeit, in der die Dinge, die wir hinterlassen, Aufschluss darüber geben werden, was die Spezies Mensch womöglich ausgemacht hat.
Jasmin Hoffer und Oleg Soulimenko arbeiten seit einigen Jahren an gemeinsamen Performances, die mögliche Beziehungen zwischen dem menschlichen Körper und anderen Formen der Materie untersuchen. Jasmin Hoffer ist Tänzerin, Choreografin und Performancekünstlerin und unterrichtet zeitgenössischen Tanz. Oleg Soulimenko ist Performancekünstler und Choreograf. Beide leben und arbeiten in Wien, ihre Performances wurden auch international in zahlreichen Spielstätten aufgeführt. Im brut waren zuletzt ihre Projekte LOSS (2017) und SWIMMING POOL (2018) zu sehen.
„Mit großer Ernsthaftigkeit und in friedlicher Nachbarschaft arbeiten sie an einer Poesie, die Dinge ihnen einzuflüstern scheinen. Die Kamera ist hautnah dabei, erschließt Details und arbeitet Feinheiten heraus. Bis zu einem überraschend dramatischen Ende. Fazit: eine exzellente Arbeit aus der lockdowngebeutelten freien Szene.“ (Helmut Ploebst, Der Standard)
Konzept, Choreografie, Set, Performance, Video Editing Jasmin Hoffer und Oleg Soulimenko Gast Performer Marta Navaridas Künstlerische Beratung, Set, Kamera und Video Editing Alfredo Barsuglia Dramaturgische Beratung Claudia Bosse Sound Beratung, Kamera Samuel Schaab Licht Sveta Schwin Kostüm Larissa Kramarek und Nina Samadi Outside Eye Esther Vörösmarty, Lise Lendais Video Editing Elena Tikhonova Dank an Rosemarie Poiarkov, Magdalena Chowaniec, Nicola Schößler, Dario Stefanek und ttp WUK
Eine Koproduktion von Vienna Magic und brut Wien. Mit freundlicher Unterstützung MA7
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
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