Daddy Issues: In every day display betrachtet Jan Machacek die Konflikte zwischen familiärem und öffentlichem Leben. Sehr persönlich beschreibt er (s)einen Alltag mit Kindern und die Vaterrolle im Spannungsfeld von Sorge, Glück und Überforderung. Für every day display bezieht Jan Machacek ein Ladenlokal im 4. Bezirk. Vor und nach der Performance ist das Lokal für Austausch und Gespräche geöffnet.
Jan Machacek, Medien- und Performancekünstler, entwickelt audiovisuelle Erzählweisen durch Projektionen, Sounds und Objekte; intime Befragungen der eigenen Identität im Wechselspiel mit der Außenwelt. In every day display erzählt er von den Spannungen und Anforderungen, die das Leben mit Kindern mit sich bringt. Es geht um die Gegensätze von produktiver und reproduktiver Arbeit, von Care-Arbeit und Selbstbestimmung, von Häuslichkeit und Außenwelt aus einer sehr persönlichen Perspektive. Jan Machacek richtet den Fokus auf die Notwendigkeit der Veränderung tradierter Geschlechterrollen und zeigt auch auf, mit welcher Hartnäckigkeit sich diese reproduzieren. Was hat sich tatsächlich an den stereotypen Geschlechterbildern geändert? Welche Fortschritte drohen wieder verloren zu gehen? Was bedeutet eine (gender-)sensible Erziehung angesichts einer dystopischen Gegenwart mit Militarisierung, Alt-Right-Bewegung und Manosphere?
every day display setzt persönliche und gesellschaftliche Diskurse miteinander in Beziehung und schafft einen Resonanzraum für Reflexionen.
Musikalisch wird die Performance jeden Abend von Angélica Castelló begleitet. Die Komponistin erschafft live einen stets neuen Soundtrack – eine musique cinématique voller elektroakustischer Klanglandschaften. Lo-Fi- und Hi-Fi-Maschinerien werden von ihr und dem Performer gleichermaßen aktiviert und bespielt.
Als sprachlicher Kommentar sind Ausschnitte aus dem Text Wellen von Heinz Helle zu hören. Der Autor beschreibt darin in einer tagebuchartigen Collage das Auf und Ab in seinem Alltag als Vater und sein Bemühen, eine gleichberechtigte Beziehung in einer Gesellschaft zu führen, in der immer noch alte Ideale und Geschlechterverhältnisse vorherrschen.
Die Performance findet an zwölf Tagen jeweils um 19:30 statt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung für die Performances unter everydaydisplay@gmail.com wird höflich gebeten. Davor und danach ist das Gassenlokal für Austausch und Gespräche geöffnet.
Jan Machacek ist Medien- und Performancekünstler. Seine Arbeiten bilden Schnittmengen von Körpern, Räumen und Projektionen. Dabei beschäftigen ihn Fragen zu individuellen Handlungsspielräumen in einer von Medien und Informationen dominierten Wirklichkeit. Seine Arbeiten waren u. a. bei den Wiener Festwochen, im Marstalltheater (München) und im Laboratorio Arte Alameda (Mexico-Stadt) zu sehen und wurden mehrfach ausgezeichnet, so etwa bei der Diagonale Graz und mit dem International Prize for Performance Trento. Im brut Wien zeigte er zuletzt gemeinsam mit Ximena Escalante und Oliver Stotz EX-HELENA und war bei JUSTITIA! Data Ghosts von Gin Müller, Laura Andreß & Team für Bühne und Videos verantwortlich. www.janmachacek.at
Angélica Castelló ist eine mexikanisch-österreichische Komponistin, Flötistin, Improvisatorin, Klangkünstlerin und Magnetbandweberin – eine Tätigkeit, die metaphorisch und praktisch ihr gesamtes Schaffen umfasst. Ihre Werke verflechten Bruchstücke des Lebens zu elektroakustischen Zaubersprüchen – Erinnerungen, Tod, Trost, Trauma, Widerstandsfähigkeit, Zerbrechlichkeit, das Traumhafte, das Unterbewusste – und beschwören die Schönheit und die Herausforderungen des Lebens herauf. Angélica Castelló studierte Musik in Mexiko-Stadt, Montreal, Amsterdam und Wien, wo sie seit 1999 lebt. Sie hat einen Master-Abschluss in Komposition, erhielt dreimal das Stipendium des Österreichischen Bundesministeriums für Kunst und Kultur (2011, 2016 und 2021) und wurde 2014 mit dem Outstanding Artist Award des österreichischen Bundeskanzleramts ausgezeichnet. www.castello.klingt.org
Raum, Video & Performance Jan Machacek Komposition & Live-Musik Angélica Castelló Text Wellen von Heinz Helle Beratung Sabine Marte, Frans Poelstra Programmierung Oliver Stotz Licht Bartek Kubiak Produktionsleitung Ines Kaiser
Eine Produktion von am apparat in Kooperation mit brut Wien.
Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7) und dem Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS).
Dank an Ernst Reitermaier
19:30 Performance
19:00–21:00 Installation
Eintritt frei, um Anmeldung für die Performances um 19:30 unter everydaydisplay@gmail.com wird höflich gebeten.
Ladenlokal im 4. Bezirk
Favoritenstraße 17 / Ecke Theresianumgasse, 1040 Wien
Im Anschluss an die Performance am Sa., 11.10. findet ein Artist Talk statt.
Im Anschluss an die Performance am Sa., 18.10. findet ein Screening des Videos Zentaur von Franz Kapfer statt.
Content Notes
Das Publikum bewegt sich frei im Raum, Sitzmöglichkeiten sind vorhanden. Die Performance richtet sich an Menschen ab 12 Jahren.
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
barrierefrei
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
nicht barrierefrei
nicht barrierefrei
Breitenseer Straße 21, 1140 Wien
U-Bahn: U3 (Hütteldorfer Straße) Tram: 10 (Laurentius Platz), 49 (Hütteldorfer Straße)
barrierefrei
Währinger Straße 59, 1090 Wien
U-Bahn: U6 (Währinger Straße / Volksoper), Tram: 40, 41, 42 (Währinger Straße / Volksoper), 5, 33 (Spitalgasse), 37, 38, 40, 41, 42 (Spitalgasse / Währinger Straße)