Wie lässt sich Gedenken heute leben? Wie drohender Gefahr etwas entgegensetzen? Der Rosa Winkel basiert auf Nestervals Erfolgsproduktion Die Namenlosen, die in der letzten Saison wochenlang auf dem brut-Spielplan stand, anschließend beim Internationalen Sommerfestival Kampnagel zum „Festival-Hit im Hamburger Hafen“ wurde und die Besucher*innen hier wie dort bis ins Herz berührte. Die Namenlosen war für den Wiener Theaterpreis Nestroy nominiert, die Hamburger Version für das nachtkritik-Theatertreffen. Nesterval erzählt auch die überarbeitete Fassung mit dem Titel Der Rosa Winkel – Die Geschichte der Namenlosen als immersives Erlebnis. Ein Abend, der unter die Haut geht: Das Stück setzt sich mit der systematischen Verfolgung und Ermordung homosexueller und trans Menschen in Wien während des Terrors des Nationalsozialismus auseinander und macht dabei das Publikum zu Gedanken der Protagonist*innen. Erinnerungskultur, die das „Niemals vergessen“ lebendig hält.
Das Areal des Wiener Nordwestbahnhofs. Am 2. August 1938 wird in der Bahnhofshalle die antisemitische Hass-Ausstellung „Der ewige Jude“ eröffnet. Hetze, Denunziation, Zwangsarbeit, Deportation und der Abtransport von Raubgut bestimmen das Leben vieler. Auch Homosexuelle und trans Menschen geraten ins Visier der Nationalsozialisten; sie werden verfolgt und verhaftet, wer ins Lager kommt, muss dort den „Rosa Winkel“ tragen, steht in der Hierarchie der Häftlinge ganz unten.
In einer der Hallen auf dem weitläufigen Nordwestbahnhofgelände befindet sich das Lager der Porzellanmanufaktur Nesterval samt zugehöriger Kantine, in der Mitglieder der Familie, Arbeiter*innen und Anrainer*innen einander begegnen. Martha Nesterval, nach außen treue Nationalsozialistin, ist für die Firma vor Ort und soll ihren Neffen unter ihre Fittiche nehmen. Ihr Gatte, ein systemtreuer Arzt, soll den jungen Mann von seiner „träumerischen Art“ heilen. Doch das Umfeld, in das die Tante den Neffen einführt, eröffnet diesem erst recht eine neue Welt. Denn nachts, so heißt es, werde die Firmenkantine zu einer inoffiziellen, geheimen Kaschemme – und zum Zufluchtsort für die, wie sie sich selbst nennen, „Namenlosen“, deren Leben bei Tag so oft von Selbstverleugnung, Angst und Bedrohung bestimmt ist. Doch diese aufregende Parallelwelt ist auch gerade dabei, „Stück um Stück und Mensch um Mensch“ vernichtet zu werden. Die Aktivitäten rund um die Kantine und das nächtliche Treiben haben das Interesse der Polizei geweckt, die im Umfeld der Gruppe zu ermitteln beginnt: Es gebe Indizien, die auf unzüchtiges Verhalten und kriminelle Energien schließen lassen.
Das Publikum folgt in Der Rosa Winkel – Die Geschichte der Namenlosen den Figuren durch aufwendig gestaltete Räume, erlebt Storylines, die auf historischen Biografien beruhen und klug miteinander verwebt sind. So kommen die Zuschauer*innen in dieser Nesterval-Produktion so nah an die Charaktere heran wie noch nie, denn sie verkörpern die Gedanken der Figuren. Gedanken, die ständig durch die Geschichte begleiten.
Nesterval ist ein 2011 in Wien gegründetes immersives Theaterensemble. Es versteht sich als queeres Volkstheater, das Klassiker der Literatur- und Theatergeschichte in die Gegenwart übersetzt, überzeichnet und dekonstruiert. „Nesterval sind die Popstars der freien Wiener Szene“, heißt es in der Jury-Begründung für den Nestroypreis 2023. Im Zentrum jeder Inszenierung stehen die Lust am Spiel, das Schaffen eines theatralen Erlebnisraums und das Einbeziehen des Publikums in die Performance. Der interaktive Handlungsspielraum eröffnet sich durch Empathie, durch überraschende Rollenbesetzung und vor allem durch das Gespräch, das auch nach der Vorstellung zwischen Publikum und Darsteller*innen gesucht und geführt wird. Bei Nesterval steht eine queere Technik der Selbstermächtigung im Vordergrund, bei der die lustvolle Ebene des Spiels stets auch eine politische Dimension hat, aktuelle gesellschaftspolitische Fragen aufgeworfen und verhandelt werden. Alle Produktionen basieren auf epochalen Erlebnissen der – fiktiven – Familiendynastie Nesterval. Sämtliche der bisher mehr als 25 in Österreich und international gezeigten Stücke sind ortsspezifisch angelegt und nehmen Bezug auf den kulturellen, sozialen und historischen Hintergrund des jeweiligen Spielorts. So tragen sie zur Dezentralisierung des Kunst- und Kulturbetriebs bei. Das Ensemble besteht aus rund zwanzig Performer*innen, Drag-Artists und Schauspieler*innen, die in unterschiedlichen Formationen die Geschichte der Familie Nesterval erzählen. Dreimal war Nesterval bereits für den Wiener Theaterpreis Nestroy nominiert – zuletzt 2023 für Die Namenlosen. 2020 wurde Nesterval für Der Kreisky Test mit einem Nestroypreis ausgezeichnet.
VORVERKAUFAlle Termine von Der Rosa Winkel – Die Geschichte der Namenlosen sind ausverkauft. Hunger auf Kunst und Kultur Pro Vorstellung ist ein bestimmtes Kontingent an Kulturpass Freikarten verfügbar. Die Daten für die Reservierungs-Deadlines sind für die Mai-Termine der 13. Mai und für die Juni-Termine der 29. Mai. Bitte schreibt eine Mail mit eurem Wunschdatum und einem Foto eures gültigen Kulturpasses an tickets@brut-wien.at – wir nehmen dann je nach Verfügbarkeit eine Reservierung vor!
BARRIEREFREIHEITDas Gelände ist barrierefrei zugänglich. Solltet ihr Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen benötigen, schreibt bitte eine Mail mit eurem Wunschdatum an tickets@brut-wien.at – wir nehmen dann gerne eine Reservierung vor! Am 21. / 24. Mai & 10. / 13. / 14. Juni finden die Vorstellungen mit ÖGS (Österreichische Gebärdensprache) Dolmetschung statt. Alle 5 Termine werden von Pam Eden gedolmetscht, die künstlerische Erarbeitung für die ÖGS Dolmetschung erfolgte in enger Zusammenarbeit von Pam Eden und Nesterval. Bitte schreibt eine Mail mit Kennwort ÖGS, eurem Wunschdatum und eurem Wahlpreis (€25/€ 35/€ 45) an tickets@brut-wien.at – wir schicken euch dann einen Payment Link!
FLÜSTERÜBERSETZUNGDie Vorstellung vom 30. Mai findet mit englischer Flüsterübersetzung statt. Die Vorstellung vom 10. Juni findet mit englischer oder spanischer Flüsterübersetzung statt. Die Vorstellungen werden von Cuqui Espinoza begleitet. Bitte schreibt eine Mail mit Kennwort englische Flüsterübersetzung / spanische Flüsterübersetzung, eurem Wunschdatum und eurem Wahlpreis (€25/€ 35/€ 45) an tickets@brut-wien.at – wir schicken euch dann einen Payment Link zu. |
Künstlerische Leitung / Regie Martin Finnland Buch Teresa Löfberg Co-Autor*innen Martin Finnland, Gisa Fellerer, Lorenz Tröbinger Bühnenbild Andrea Konrad Kostümbild Dritan Kosovrasti Choreografie Marcelo Doño Komposition Julian Muldoon Songtexte Sarah Muldoon Dramaturgie Tove Grün Co-Konzept, Anträge & Archiv Martin Walkner Co-Regie & Technische Dramaturgie Lorenz Tröbinger Regieassistenz Laura Athanasiadis Produktion Emilie Kleinszig Technische Leitung Lukas „Lupo“ Saller Setbau Andreas Holzmann (Vienna Decoration Company), Walter Winkelmüller Sounddesign Lorenz Tröbinger Musikkuratierung Alkis Vlassakakis Mitarbeit Stückentwicklung Gisa Fellerer Wissenschaftliche Mitarbeit Andreas Brunner, Jürgen Pettinger Consulting Magie Raphael Macho Grafik Rita Brandneulinger Kommunikation Christopher Wurmdobler Website Gisa Fellerer Fotografie Alexandra Thompson Trailer Sabine Anders (Regie), Lukas Grubba (Kamera), Sabrina Winkler (Schnitt und Grading) Kooperationen Lukas Kirisits Buchhaltung & Office Doris Panzer Technik Plan B, Till Gatermann Inspizienz n.n.
Mit Christopher Wurmdobler, Martin Finnland, Gisa Fellerer, Chiara Seide, Stefan Pauser, Mio Riedl, Romy Hrubeš, Willy Mutzenpachner, Rita Brandneulinger, Johannes Scheutz, Hisham Morscher, Gellert Gerson Butter, Martin Walkner, Laura Hermann, Aston Matters, Lorenz Tröbinger, Peter Kraus, Julia Fuchs, Alkis Vlassakakis, Géraldine Schabraque, Norbert Fiedler, Lukas „Lupo“ Saller
Dolmetsch-Performerin Pam Eden
Besonderer Dank an Peter Hörmanseder (Tonaufnahmen), Peter Holub, Johannes Felber und die Freund*innen von Nesterval (insbesondere Andrea & Valerie Lenk, Andreas Kauba, Clemens und Katharina Pallitsch, Edmund Weninger, Kaya Alina Knapp, Maria Sibilia, Markus Kellner, Martin Hinterndorfer, Michael Brandtner und Michael Marker) sowie Nikolaus Vogler (PKHV Rechtsanwälte), René Lipkovich (SLT Siart Lipkovich & Team) und Helmut Patterer (PRBS Patterer e.U.)
Eine Koproduktion mit brut Wien.
Mit freundlicher Unterstützung von Kulturabteilung der Stadt Wien, Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Nationalfonds der Republik Österreich, Zukunftsfonds der Republik Österreich sowie Vienna Decoration Company, Magenta, Zantho Wein, Peda Cola, Obertrumer, Vöslauer, Föhr.
VORVERKAUF
Alle Termine von Der Rosa Winkel – Die Geschichte der Namenlosen sind ausverkauft.
Hunger auf Kunst und Kultur Pro Vorstellung ist ein bestimmtes Kontingent an Kulturpass Freikarten verfügbar. Die Daten für die Reservierungs-Deadlines sind für die Mai-Termine der 13. Mai und für die Juni-Termine der 29. Mai. Bitte schreibt eine Mail mit eurem Wunschdatum und einem Foto eures gültigen Kulturpasses an tickets@brut-wien.at – wir nehmen dann je nach Verfügbarkeit eine Reservierung vor!
BARRIEREFREIHEIT
Das Gelände ist barrierefrei zugänglich. Solltet ihr Tickets für Rollstuhlfahrer*innen und Begleitpersonen benötigen, schreibt bitte eine Mail mit eurem Wunschdatum an tickets@brut-wien.at – wir nehmen dann gerne eine Reservierung vor!
Am 21. / 24. Mai & 10. / 13. / 14. Juni finden die Vorstellungen mit ÖGS (Österreichische Gebärdensprache) Dolmetschung statt. Alle 5 Termine werden von Pam Eden gedolmetscht, die künstlerische Erarbeitung für die ÖGS Dolmetschung erfolgte in enger Zusammenarbeit von Pam Eden und Nesterval.
Bitte schreibt eine Mail mit Kennwort ÖGS, eurem Wunschdatum und eurem Wahlpreis (€25/€ 35/€ 45) an tickets@brut-wien.at – wir schicken euch dann einen Payment Link!
FLÜSTERÜBERSETZUNG
Die Vorstellung vom 30. Mai findet mit englischer Flüsterübersetzung statt. Die Vorstellung vom 10. Juni findet mit englischer oder spanischer Flüsterübersetzung statt. Die Vorstellungen werden von Cuqui Espinoza begleitet.
Bitte schreibt eine Mail mit Kennwort englische Flüsterübersetzung / spanische Flüsterübersetzung, eurem Wunschdatum und eurem Wahlpreis (€25/€ 35/€ 45) an tickets@brut-wien.at – wir schicken euch dann einen Payment Link zu.
WICHTIGE INFOS
Bitte lest euch folgende Information vor dem Kauf der Tickets, bzw. eurem Besuch durch, und leitet diese Informationen ggf. an eure Begleitungen weiter!
Spielort brut nordwest
Adresse Nordwestbahnstraße 8-10, 1020 Wien
Am Do., 16. / Fr., 17. / Fr., 24. / Do., 30. / Fr., 31. Mai & Sa., 01. / Mo., 10. / Do., 13. / Fr., 14. Juni ist ein Check-In ab 19:00 Uhr ist möglich. Nach dem Abgeben eurer Garderobe könnt ihr an der Bar bereits ein Getränk holen und euch auf den Abend einstimmen. Der Check-In ist bis 19:45 möglich, damit das Stück pünktlich um 20:00 Uhr starten kann. Achtung: Ein Nacheinlass nach 19:45 Uhr ist nicht möglich. Bei Zuspätkommen können die Tickets nicht refundiert werden. Das Stück dauert etwa 3 Stunden und endet voraussichtlich gegen 23:00 Uhr. Die Bar hat danach bis mindestens 23:30 Uhr offen.
Am Di., 21. / Mi., 22. / Do., 23. / Mo., 27. / Di., 28. Mai & Di., 04. / Mi., 05. / Do., 06. / Di., 11. / Mo., 17. / Di., 18. Juni ist ein Check-In ab 17:30 Uhr möglich. Nach dem Abgeben eurer Garderobe könnt ihr an der Bar bereits ein Getränk holen und euch auf den Abend einstimmen. Der Check-In ist bis 18:15 möglich, damit das Stück pünktlich um 18:30 Uhr starten kann. Achtung: Ein Nacheinlass nach 18:15 Uhr ist nicht möglich. Bei Zuspätkommen können die Tickets nicht refundiert werden. Das Stück dauert etwa 3 Stunden und endet voraussichtlich gegen 21:30 Uhr. Die Bar hat danach bis mindestens 22:00 Uhr offen.
Das Mindestalter für diese Aufführung beträgt 18 Jahre. Personen unter 18 Jahren können in Begleitung von Erziehungsberechtigten kommen.
Wir bitten, möglichst keine großen Taschen mitzubringen. Mäntel und Taschen können an der Garderobe abgegeben werden.
Fotografieren oder Filmen ist zu keinem Zeitpunkt gestattet. Eure Mobiltelefone werden während des Stücks in einer verplombten Tasche, die ihr mit euch tragen könnt, verwahrt.
WÄHREND DES BESUCHS
Bitte beachtet, dass dies eine 3-stündige Aufführung ohne Sitzplatz ist, daher empfehlen wir bequemes Schuhwerk (keine Absätze oder offene Schuhe). Es gibt aber keinen Dresscode!
Immersives Theater ist eine persönliche Reise, das heißt, ihr werdet möglicherweise von eurer Gruppe getrennt.
Während der Aufführung gibt es die Möglichkeit, Getränke in der Bar zu sich zu nehmen. Getränke dürfen aber keinesfalls mit in das Spielareal genommen werden. Während des Stücks bekommt ihr eventuell Getränke von Charakteren angeboten: diese sind alkoholisch!
Nesterval und brut Wien behalten sich das Recht vor, Zuschauer*innen aufgrund unangemessenen Verhaltens den Zutritt zu verweigern oder sie jederzeit und ohne Rückerstattung des Kartenpreises der Spielstätte zu verweisen.
Content Note Das Stück be- und verhandelt u.a. Krieg, Antisemitismus, Diskriminierung und Nationalsozialismus. Es wird dunkle Räume, Nacktheit und Darstellungen von Gewalt geben. Man kann und soll jederzeit bei Unwohlsein die Räume / Szenen verlassen und zurück zur Bar (Safe Space) gehen. Wenn ihr Bedenken bezüglich des Inhalts habt, sendet uns bitte eine E-Mail an team@nesterval.at und wir werden uns bei euch melden.
FÜR DAS IMMERSIVE ERLEBNIS
Während des Stücks habt ihr die einmalige Gelegenheit, euch als Hirngespinste und Fantasien in den Köpfen der anwesenden Figuren herumzutreiben. Ihr müsst dazu nichts machen, außer den Charakteren zu folgen. Aber Achtung: Wie das mit Wahnvorstellungen so ist, könnt ihr zwar interagieren, aber nicht in die Realität eingreifen.
Ihr könnt Räume nur wechseln, wenn ihr einem Charakter folgt! Ohne Charaktere könnt ihr als „Gedanken“ nicht existieren. Wir empfehlen, so lange wie möglich einem Charakter / einer Storyline zu folgen.
Ihr taucht in eine Welt ein, die es heute hier so nicht mehr gibt und die es so hier nie gegeben hat. Vieles mag verstören. Und auch wenn nicht alles auf wahren Begebenheiten einer Person beruht, so ist es doch nicht erfunden.
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)