Die interaktive Audio-Performance Invisible Collection beleuchtet Werke von Künstlerinnen, die im Laufe der Geschichte fälschlicherweise, versehentlich oder absichtlich Männern zugeschrieben wurden. Mit Witz, Wärme und einem scharfen Blick für Ungerechtigkeit führen Sööt/Zeyringer durch eine Sammlung unsichtbarer Werke, die in der Vorstellungskraft der Zuhörenden langsam Gestalt annehmen. Zwischen historischen und zeitgenössischen Geschichten, Fakten und Fiktion werfen Tiina Sööt und Dorothea Zeyringer die Frage auf, wie viel Klauen in der Kunst eigentlich in Ordnung ist. Sie erzählen von persönlichen Erfahrungen und laden die Besucher*innen ein, darüber nachzudenken, wie wir Geschichte selbst gestalten wollen.
Im Ausstellungsraum Exhibit Eschenbachgasse führen die Künstlerinnen das Publikum durch eine Sammlung unsichtbarer Arbeiten, die in der Vorstellungskraft der Zuhörer*innen langsam Gestalt annehmen. Zwischen Fakten und Fiktion schlagen sie den Ausstellungsbesucher*innen vor, eine Skulptur zu verkörpern, ein Lied mitzusummen oder den persönlichen Gedanken zu folgen. Auf Grundlage ihrer Recherchen beleuchten Sööt/Zeyringer berüchtigte Fälle wie die Kontroverse um Elsa von Freytag-Loringhovens Fountain (lange Marcel Duchamp zugeschrieben) oder Camille Claudels figurative Skulpturen (die stets im Schatten der Arbeiten ihres Partners Auguste Rodin standen). Es geht um Yoko Onos Arbeiten (die oft hinter John Lennon verschwanden) und die bahnbrechende abstrakte Kunst von Hilma af Klint.
Inmitten historischer und zeitgenössischer Geschichten über gestohlene oder missverstandene Urheber*innenschaft erzählen die beiden Künstlerinnen auch von persönlichen Erfahrungen und stellen die Frage in den Raum, wie viel Klauen von Ideen eigentlich in Ordnung ist. Invisible Collection lädt die Besucher*innen dieser unsichtbaren Kunstsammlung ein, über Kunstgeschichte nachzudenken und auch darüber, wie sich individuelle Geschichten und gesellschaftliche Narrative miteinander verflechten. Mit dem gewohnten Witz, Wärme und einem scharfen Blick für Ungerechtigkeit ermutigen Sööt/Zeyringer, sich Schritt für Schritt damit auseinanderzusetzen, wie wir Geschichte selbst gestalten wollen.
Tiina Sööt und Dorothea Zeyringer zeigten 2012, während ihres Studiums an der Akademie der bildenden Künste Wien, ihre erste gemeinsame Performance. Seitdem entwickeln sie als Duo Sööt/Zeyringer performative Arbeiten für Ausstellungsräume, Bühnen und den öffentlichen Raum. An der Schnittstelle von bildender Kunst, Choreografie und Theater setzen sich ihre Performances auf poetische und humorvolle Weise mit persönlichen und gesellschaftlich relevanten Themen auseinander. Für ihre jüngsten Arbeiten forschten sie über Mütter, die von der Norm der Mutterschaft abweichen, untersuchten weibliche Wut und dokumentierten vergessene Heldinnen des Slapsticks.
Sööt/Zeyringers Arbeiten wurden u. a. im brut Wien, im MUMOK, in der Kunsthalle Wien, im Tanzquartier Wien, bei den Wiener Festwochen, in den Sophiensælen Berlin und in der Schwankhalle Bremen gezeigt. Sööt/Zeyringer erhielten die ImPulsTanz TURBO Research Residency und den Performing Arts Award des österreichischen Bundeskanzleramts. 2019 waren sie Teil der Produktionsplattform FREISCHWIMMEN, 2024 erhielten sie den Förderungspreis Bildende Kunst der Stadt Wien. www.sootzeyringer.com
Timeslots
Einlass alle 10 Minuten
Die jeweiligen Timeslots sind im Webshop buchbar. Ein Timeslot ist für ein*e Besucher*in. Bitte erscheinen Sie 10 Minuten vor Ihrem gebuchten Timeslot. Es gibt keinen Nacheinlass.
Tickets für denselben Tag sind im Webshop erhältlich.
Rahmenprogramm
Di. 18.02.2025, 20:00
Autor*innenschaft und Gender
Podiumsdiskussion
Pay as you can vor Ort
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Sa. 22.02.2025, 20:00
I thought I had an original idea
Performative Intervention und Künstlerinnengespräch mit Sööt/Zeyringer
Pay as you can vor Ort
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Konzept & Recherche Sööt/Zeyringer Text & Sprachperformance Tiina Sööt, Dorothea Zeyringer Aufnahme, Schnitt & Sounddesign Matthias Peyker Outside Eye & Stimmberatung Nora Jacobs Visuelle künstlerische Beratung & grafische Gestaltung Daniela Grabosch Dramaturgische Assistenz Claudia Lomoschitz Rechercheassistenz Alisa Beck Produktionsleitung & PR Alisa Beck
Eine Koproduktion von Sööt/Zeyringer mit brut Wien und der Akademie der bildenden Künste Wien
Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) und vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
brut im Exhibit Eschenbachgasse
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
Content Notes
Die Performance thematisiert häusliche Gewalt und enthält sexistische Zitate.
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)