Obwohl Patriarchat und Machismo lange vor der Frauenbewegung existierten und expandierten, beginnt die eurozentrische Geschichtsschreibung des Feminismus erst im 18. Jahrhundert. Wo sind die Geschichten jener, die vorher rebellierten, und jener, die zu Beginn der ersten Frauenbewegung ausgeschlossen wurden? In The Last Feminist schreiben dystopische Spielverderber*innen, Fremde und rappende Killjoys ihre eigene Genesis, um der Geschichte des Feminismus, die die Gegenwart heimsucht, Rechnung zu tragen. Die Performer*innen beleuchten in der Dystopie die inneren Konflikte feministischer Bewegungen und suchen nach offenen Türen kollektiver Befreiung.
Auf der Suche nach den ersten Feminist*innen: Die Geschichte beginnt in einer dystopischen und unbekannten Stadt. The Last Feminist versucht, als letzte ideologisch überzeugte Feministin ihre verschwundenen Genoss*innen zu finden. In einer Zeit, in der die Vorstellung vom Ende der Welt und des Planeten real ist und der erstarkte Antifeminismus dem modernisierten Patriarchat neuen Glanz verleiht, reiten militante Prinzessinnen, queere Kryptofeminist*innen, emotionale Bitches und postdramatische Hexen von Welle zu Welle und lesen Feminismus gegen den fucking Strich. Dabei werfen sie Schlaglichter auf jene Stimmen innerhalb des feministischen Kampfes, die sonst fehlen. The Last Feminist schafft eine Battle-Rap-Partitur, die lyrische Verbundenheit unter vielen entstehen lässt. Themen wie radikale Verwandtschaft und Verlust der Einheit werden beleuchtet und bieten Einsichten in das Leben überzeugter Feminist*innen. Wer waren die ersten Feminist*innen? Wem gehört der Feminismus heute? In episodischer Form und vier Kapiteln suchen die Performer*innen und Musiker*innen im Scheitern der eigenen Bewegung das revolutionäre Potenzial des Widerstands. Sie definieren und verhandeln Feminismus aus der Perspektive queer-feministischer Underdogs neu. Denn: Wer fehlt, gibt uns das Verständnis der feministischen Geschichte und ist Indiz dafür, wo das Patriarchat greift und regiert.
Myassa Kraitt ist Performancekünstlerin, Rapperin, Regisseurin und Sozialanthropologin. Ihre Arbeiten befassen sich mit direkten und indirekten Formen von Gewalt: Epistemiziden, Kolonialität, Patriarchat und Nekropolitik sowie antidiskriminierenden künstlerischen Praktiken. In ihrem multidisziplinären performativen Rap-Projekt namens KDM – Königin der Macht verbindet sie die Genres Rap und Performance und eröffnet queer-feministische und anti-/dekoloniale Diskurse und Vorträge auf Musikbühnen. Derzeit leitet sie die Digitale Bühne GL!TCH4 des DSCHUNGEL WIEN – Theaterhaus für junges Publikum und arbeitet an der Serie Epistemic Rupture an Schnittstellen zwischen Kunst und Wissenschaft. Sie ist Vorstandsmitglied der WIENWOCHE – Festival für Kunst und Aktivismus.
Gloria Amesbauer ist elektronische*r Komponist*in, Musiker*in, Produzent*in, Sänger*in und Bassist*in. Körper, Fahrrad und Stimme sind deren* wichtigste Ausdrucksmedien und Quellen der Inspiration. Mehrstimmigkeiten und das Grundkonzept von Chor zu hinterfragen und zu bearbeiten, machen einen großen Teil der derzeitigen Arbeit von Amesbauer aus. 2009–2014 Studium für Jazz- und Populargesang in Wien, 2017–2018 Bachelorstudium der Computermusik am IEM in Graz, seit 2010 als Komponist*in und Musiker*in in verschiedenen Projekten tätig. Amesbauer ist Kopf des Experimental-Noise- und Pop-Projekts Glam, Co-Founder von Lionoir und argh, Livemusiker*in bei b.fleischmann, Kerosin95 und Eugene Delta, komponiert für Performances und Film, erarbeitet mobile Klanginstallationen (z. B. in Kollaboration mit Rad Performance) und ist Teil des Kollektivs Sounds Queer?.
Denise Palmieri ist Performancekünstlerin, ihre Arbeit wurzelt in der bildenden Kunst. Geboren 1986 in São Paulo, Brasilien, lebt und arbeitet sie seit 2012 in Österreich. Die Entfaltung des Körpers, der Stimme und ritueller Aspekte ist ein wichtiger Teil ihres künstlerischen Schaffens. Mit Schwerpunkt auf Performance ist sie auch als Kuratorin für Festivals tätig.
Luis Javier Murillo Zuñiga ist Perfomance- und Drag-Artist sowie Studierende*r an der Akademie der bildenden Künste Wien. Aus Costa Rica stammend und in Wien lebend, befasst sich Luis vor allem mit den Themen Migration und Theater.
Iris Omari Ansong ist Tänzerin, Performerin und Tanzvermittlerin mit Sitz in Wien. Ihre künstlerische Praxis verbindet Themen wie Dekolonialität, Vergnügen und Verletzlichkeit mit Tanz und Bewegung. Zu ihren jüngsten Kooperationen gehören BUNX – dripping in jelly of the black atlantic (WIENWOCHE – Festival für Kunst und Aktivismus, 2024), Silent Lovers (ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival, 2024) und Im Orbit (tanz.sucht.theater – Tanztheaterkollektiv, 2024).
José Luis Borja Castellano, auch bekannt als Hoesé, ist ein*e in Wien lebende*r queere*r Künstler*in aus Peru. Hoesé ist Mitbegründer*in der genderneutralen und nachhaltigen Modemarke RUNA, die sich mit sozialen Themen auseinandersetzt. Hoesé modelt, schauspielert, häkelt eigene Kleidung und arbeitet mit aufstrebenden queeren Künstler*innen wie ÆNGL zusammen. Im Jahr 2023 gründete José Luis Borja Castellano die Band GATAFIERA, die sich in ihren Texten mit Gender, Sexualität und dem Trauma der Kolonialisierung auseinandersetzt.
Queer & trans Musiker und Künstler Luí Matias dos Santos ist seit Jahren in der Kunstszene tätig. Er stand mit Künstler*innen wie ÆNGL und At Pavillon auf der Bühne und feierte im April 2024 sein Debüt mit GATAFIERA, einem brasilianisch-peruanischen Duo, das für mehr queere latinx Sichtbarkeit in der Wiener Musikbubble sorgen will. In seinem künstlerischen Schaffen inspiriert ihn der Wunsch, die Repräsentation zu sein, die er als Kind gebraucht hätte.
Kem Kolleritsch ist Musiker und Performer und lebt in Wien. Mit seinem Rap-Alter-Ego Kerosin95 und zuletzt als musikalischer Support für eine Ausstellung im Kindermuseum Wien ist er auf verschiedenen Bühnen im deutschsprachigen Raum zu finden.
Ilay Schwingshandl ist Künstler*in und Musiker*in aus Wien. Im Wechselspiel von Performance, Malerei, Installation und Text versucht person Räume zu erschaffen, in denen Verletzlichkeit eine Stimme hat. Eine Form des Teilens und Austauschs durchzieht deren Praxis – vor allem in Kollaborationen mit Freund*innen und Familie.
Yasko Koch macht Bildungsarbeit zu menschenrechtlichen und queeren Themen, studiert Traumapädagogik und singt derzeit im Wiener femchor („Mehrstimmig gegen das Patriarchat“).
Regie, Konzept, Idee und Lyrics Myassa Kraitt Musikalische Leitung und Komposition Gloria Amesbauer Musikproduktion und Rap-Musik Oliver Cortez Performer*innen Denise Palmieri, Luis Javier Murillo, Iris Omari Ansong, Myassa Kraitt Musiker*innen Gloria Amesbauer, José Luis Borja Castellano, Luí Matias dos Santos, Kem Kolleritsch, Ilay Schwingshandl, Yasko Koch Inside Eye Dramaturgie Ivana Pilić Kostüm Heike Bülk Lichtdesign Mirza Kebo Bühnenbild Konzept Vi Pham Tùng Produktion Mika Maruyama Produktion, Technische Assistenz und Rap Coaching Sufian Kraitt Outside Eye Steffo Sourial, Veza Fernández Kamera und technische Ausstattung für die Bühne Hubert Marz Video und visuelle Bedienung Rawan Almukhtar Animation und Logo Xingrui Übersetzung Ivana Pilić, Götz Leineweber, Dilan Şengül Video Leitung Dilan Şengül Videobearbeitung Rawan Almukhtar, Kem Kolleritsch Kamerabedienung Roland Pfisterer Kamerabedienung Assistenz Mehrdad Derafshi Videoproduktion Assistenz vor Ort Markus Hug, Zeynep Alan, Miwa Negoro
Eine Koproduktion von Rewaq – Verein zur Förderung feministischer und diskriminierungskritischer Kunst und Kultur und brut Wien.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7) und des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.
Dank an Studio Mänada, Vereinigung Bildender Künstler*innen Österreich (VBKÖ).
Im Anschluss an die Vorstellung am Fr., 11. Oktober findet ein Artist Talk statt. Moderation: Sushila Mesquita
Im Anschluss an die Vorstellung am Sa., 12. Oktober wird es im Anschluss ein DJ-Set von isocialbutterflyy geben.
Diese Performance enthält explizite Inhalte, laute Musik und Lichteffekte.
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
barrierefrei
Währinger Straße 59, 1090 Wien
U-Bahn: U6 (Währinger Straße / Volksoper), Tram: 40, 41, 42 (Währinger Straße / Volksoper), 5, 33 (Spitalgasse), 37, 38, 40, 41, 42 (Spitalgasse / Währinger Straße)
barrierefrei
Vogelweidplatz 13, 1150 Wien
U-Bahn: U6 (Burggasse-Stadthalle) / Bus: 48A (Moeringgasse) / Tram: 9 (Camillo Sitte Gasse)
nicht barrierefrei
Ort wird nach der Anmeldung bekannt gegeben
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Zieglergasse 26A, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße/Zieglergasse), Bus 13A (Neubaugasse)