Mit FLASHMOB geht Stefanie Sourial einem Phänomen der 2000er-Jahre irgendwo zwischen Politik und Hedonismus auf den Grund und vermisst es für die Gegenwart neu. Dabei schafft Stefanie Sourial gemeinsam mit dem Publikum Reenactments berühmter Flashmobs – und im Idealfall das Glücksgefühl, in einer Zeit von Krise und Zerfall nicht allein zu sein.
Wer erinnert sich noch an Flashmobs? In den 2000er-Jahren, lange vor TikTok, Snapchat und ganz aktuell Pudding-mit-der-Gabel-Essen, haben sich vorwiegend junge Menschen zu spontanen Treffen vereinbart, um im öffentlichen Raum für einen Moment als Gemeinschaft ungewöhnliche Dinge zu tun. Das Ergebnis: ausgelassene Störungen des Alltags mit durchaus komischem oder auch politischem Hintergrund, irgendwo angesiedelt zwischen Hedonismus und Aktionismus. „Ein fliegendes Glücksgefühl von kollaborativem Erfolg. Ein kurzes Aufblitzen von Widerstand, das für kürzeste Zeit unsere Realität stillstehen und etwas anderes erscheinen lässt“, wie Stefanie Sourial es formuliert. Stefanie Sourial macht Performances und Stand-up-Comedy. Für sie sind Flashmobs eine in die Jahre gekommene performative Technik: Faszination, Gänsehaut, Machtgefühl und überdimensionale, fast kindliche Euphorie überkommen Stefanie Sourial jedes Mal beim Ansehen diverser Flashmobs im Netz. Nun will Stefanie Sourial mit FLASHMOB das Phänomen wiederaufleben lassen und für die Gegenwart neu vermessen. Menschen, die in der Grand Central Station New York für einen Augenblick im Stillstand verharren, ein ahnungsloses Liebespaar, das zu Protagonist*innen eines inszenierten Dates wird, eine Überraschungsperformance in den Fenstern eines Einkaufszentrums oder kollektives Schmusen für den Weltfrieden auf der Mariahilfer Straße: Stefanie Sourial geht der Kraft, der Essenz und der Methodik des Flashmobs mit populären Videobeispielen von einst auf den Grund und katapultiert ihn mit der typischen Sourial-Power in den Theaterraum – u. a. mit Hilfe des Publikums. Denn auch wenn FLASHMOB als Soloperformance angekündigt ist, braucht es fix mehr als eine Person, um einen Flashmob zu bilden. Als kollektives Organisieren auch für gesellschaftliche Veränderung. Wie können wir zusammenkommen, wenn uns alle Facetten der Realität auseinanderzuzerren scheinen? Möglicherweise hat FLASHMOB die Antwort.
Stefanie Sourial realisiert eigene Stücke und Stand-up-Shows, darunter PHARAO IN DRAG (2025), NEW ENDINGS (2023), CITY OF DIASPORA (2021), die Trilogie COLONIAL COCKTAIL (2019–2020), FREAK – wo endet der Traum und wo beginnt das Trauma (2014–2015) und Difficulties You Might Get Being An Artist In Austria (2011). Stefanie Sourial ist seit 2017 Teil des PCCC* – Politically Correct Comedy Club und war von 2009 bis 2015 bei Katrina Daschners CLUB BURLESQUE BRUTAL. Seit 2009 arbeitet und performt Stefanie Sourial mit in Wien lebenden Künstler*innen wie Malarina, Denice Bourbon, Katrina Daschner, Gin Müller, Veza Fernández, Nina Kusturica, Katharina Mückstein oder Kurt Palm. 2007 diplomierte Stefanie Sourial an der internationalen Schule für Theater Jacques Lecoq in Paris. Seit 2016 lehrt Stefanie Sourial Performancekunst an der Akademie der bildenden Künste Wien im Fachbereich Performance. Stefanie Sourials Performances sind antirassistisch, queer und gesellschaftskritisch und verbinden zwei Erzählweisen miteinander: die historische und die persönliche – stets fokussiert auf das Politische. www.stefaniesourial.com
Barrierefreiheit
Das Publikum wird sowohl sitzen als auch sich zeitweise durch den Raum bewegen.
Am Sa. 17.01. findet um 19:00 eine Tastführung bei freiem Eintritt statt. In dieser präsentiert Stefanie Sourial „kleine Gadgets“ und gibt Informationen über das Stück. Treffpunkt ist um 18:50 im Foyer. Mehr über die Tastführung
Von und mit Stefanie Sourial Dramaturgie & Regie Mara Verlič, Sophie Schmeiser, Denice Bourbon Outside-Eyes Hyo Lee, Nick Prokesch Technische Leitung Valentin Langer Ausstattung Katharina Haring, Attila Plangger, Valentin Langer Foto Ankündigung Marija Šabanović Foto Live-Performance Marija Šabanović Videodokumentation Johanna Kirsch Produktion mollusca productions
Eine Koproduktion von Stefanie Sourial-Verein für souriales Theater und brut Wien.
Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7) und dem Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS).
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
barrierefrei
Am Do. 15.01. finden um 19:30 ein Aperitivo (Moderation: Denice Bourbon & Hyo Lee) und im Anschluss an die Vorstellung ein Artist Talk (Moderation: Katrin Brehm) statt.
Am Sa. 17.01. findet um 19:00 eine Tastführung statt.
Content Notes
Die Performance verwendet Spezialeffekte und enthält stellenweise laute Musik.
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
barrierefrei
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
nicht barrierefrei
nicht barrierefrei
Breitenseer Straße 21, 1140 Wien
U-Bahn: U3 (Hütteldorfer Straße) Tram: 10 (Laurentius Platz), 49 (Hütteldorfer Straße)
barrierefrei
Währinger Straße 59, 1090 Wien
U-Bahn: U6 (Währinger Straße / Volksoper), Tram: 40, 41, 42 (Währinger Straße / Volksoper), 5, 33 (Spitalgasse), 37, 38, 40, 41, 42 (Spitalgasse / Währinger Straße)