Könntest du dich
kurz vorstellen?
Aus der Brieffreundschaft mit einem
Freund, der auch eine Kiwi sein könnte,
entsprang die Frage danach, in
welchen Fruchtkörper man sich einfühlen
kann. Es sind die zackige Hülle
und die schimmernde Innenhaut,
die weiche rosa Frucht und der angenehm
glatte Kern der Litschi, die
mich ausmachen.
Gibt es noch andere
Künstler*innen in
deiner Familie und wie
ist euer Verhältnis?
Mein Vater beschäftigt sich viel mit
Malerei und Bildhauerei, definiert sich
jedoch nicht als Künstler. Ich war
überrascht, als er zustimmte, in meinem
Stück Induzierte Laktation halbnackt
auf der Bühne zu stehen. Seither
versteht er meine Arbeit anders,
und wir können uns intensiv über Performance
austauschen, wobei er von
Aufwärmübungen immer noch nicht
überzeugt ist. Meine Mutter war Leistungsturnerin,
mein Bruder Profisportler,
meine Großeltern singen unablässig
alte Lieder – eine eigenwillige
Kombination aus unangepassten
Persönlichkeiten.
Was gab den Anlass, dieses
Stück zu erarbeiten?
Ich suchte auf der Plattform „Willhaben“
nach einer Daunendecke, und
die daraus resultierende Begegnung
sowie das in meinem Privatleben bemerkbare
Umsichgreifen des Rechtspopulismus
haben mich zur Arbeit
an dem Stück gebracht. Ich wollte
dem wachsenden emotionalen Unmut
und meinen Ängsten und Aggressionen
Raum geben.
Wie verlief die
Entwicklung des Stücks?
Die Beschäftigung mit Soft Skills erstreckte
sich über ein Jahr und war
von vielen Körperzuständen begleitet,
die Rechtsradikalismus in mir auslöst.
Zu Beginn stellten sich oft Momente
der Lähmung ein, meine Sätze
stockten, und an meinem Grundvertrauen
wurde gerüttelt. Der Austausch
mit Freund*innen, Kolleg*innen und
Forscher*innen sowie körperliche Recherche
ermöglichten mir, durch brodelnde
Emotionen hindurchzugehen,
um Worte, Bewegungen, Geschichten
sowie Momente zu finden, die ich in
Soft Skills teilen möchte. Erfreulicherweise
kann ich die gesammelten Erfahrungen
auch im Privatleben nutzen
und nun in politischen Debatten
Verletzbarkeit und Sanftheit zulassen.
Welche Möglichkeiten liegen
darin, das Thema
mittels Choreografie und
Performance anzugehen?
Für Soft Skills ist es zentral, Politik
auf einer sensorischen Ebene zu bearbeiten
und körperliche Reaktionen
sowie Inhalte choreografisch anzuordnen.
Das Theater ist für mich ein
wichtiger diskursiver Ort, an dem
Menschen zusammenkommen, um
voneinander physisch und emotional
berührt zu werden und Gesellschaftsentwürfe
auszuprobieren.
Wohin treibt es dich
heute noch?
Ich bin gerade im „HUGGY BEARS“-
Proberaum, in dem ich an Soft Skills
arbeite. Abends werde ich mir die Performance
einer Freundin ansehen und
danach vielleicht zum ersten Mal in
ein Fitnesscenter gehen, um Tonus
für das kommende Projekt zu bekommen,
wobei der eigentliche Anreiz für
das Training die Massage danach ist.
Vor dem Einschlafen werde ich heute
noch Yoko Tawada lesen oder Musik
hören und schreiben.
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