Eine faltige Schicht aus orangefarbenem Segeltuch überdeckt den Bühnenboden und zieht sich auch an der Rückwand in die Höhe. Gegenstände und Wandvorsprünge darunter modellieren das Tuch zu einem monochromen Relief. Mirjam Sögners neueste Arbeit PURPLE SPHERES ist inspiriert von Penique Productions’ Balloons oder Christos und Jeanne-Claudes Verhüllungsprojekten. Auch hier sind Objekte unter oder hinter der Membran fühlbar, ihre Formen nur im Ansatz erkennbar und präsent. Vor allem dadurch, dass sie nicht sichtbar sind. Ein Ventilator startet, und das orangefarbene Tuch beginnt sich zwischen den Objekten aufzublähen. Dinge kommen zum Vorschein, verschwinden und sind als körperliche Spuren durch die Performer*innen anwesend.
PURPLE SPHERES handelt von Gegenständen, die uns täglich umgeben. Sie bestimmen unser Sein, Tun und Denken, und dennoch bemerken wir sie oft erst dann, wenn sie verschwunden sind, beschädigt oder in einer völlig anderen Form erscheinen. Die Performer*innen Mirjam Sögner und Luan de Lima da Silva führen uns in PURPLE SPHERES mit ihrer Suche nach den Dingen auf verschiedene Fährten, in und auf ihren Körpern, als Spuren auf wieder anderen Gegenständen, als Laute, Worte, Gesten. In Abwesenheit der Dinge selbst sprechen in PURPLE SPHERES andere Daseinsschichten, die Verwobenheit, in der wir zu ihnen stehen, und ihre Fremdheit. Es ist eine Reise in das für uns Hintergründige, das in unmittelbarer Nähe schwer Zugang bietet. In einer Zeit, in der die Menschheit in der Größenordnung einer geologischen Kraft agiert und das Dingliche ins Zentrum des Geschehens rückt.
Mirjam Sögner arbeitet als Choreografin und Coach zwischen Berlin und Wien. Sie hat zeitgenössischen Tanz, künstlerische Forschung und Choreografie an der MUK in Wien und der ArtEZ in Arnheim studiert. Trainings in Design-Thinking, systemischer Organisationsentwicklung und Coaching folgten. Ihre Stücke touren international und wurden an Orten wie Frascati Amsterdam, Akademie der Künste Berlin, Dancehouse Melbourne, Circuit-Est Montreal, Goethe Institut Ramallah, Österreichisches Kulturzentrum Istanbul, brut Wien, Dansens Hus Oslo, Rote Fabrik Zürich, Sophiensäle Berlin präsentiert.
Künstlerische Leitung, Choreographie, Performance Mirjam Sögner
Performance Luan de Lima
Licht Martin Beeretz Bühne & Kostüm Sarah Sternat Musik & Sound Design Zosia Hołubowska Produktion Diethild Meier Dramaturgische Beratung Gabrielle Cram, Thomas Schaupp, Bruno Listopad Assistenz Stine Gjestvang
Eine Produktion von Mirjam Sögner in Koproduktion mit brut Wien.
Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien, dem Österreichischen Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport sowie unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien. Besonderer Dank an die Tanzfabrik Berlin.
Im Anschluss an die Vorstellung am 23. April findet ein Artist Talk statt (Moderation: Gabrielle Cram).
studio brut
Zieglergasse 25, 1070 Wien
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)