In ihrer dreiteiligen Bühnenserie destilliert Stefanie Sourial die letzten vierhundert Jahre europäischer Kolonialgeschichte und packt sie in drei 60-minütige flüssige Performances. Colonial Cocktail ist ein boomerangartiges Ausholen, eine Rückverfolgung der Herkunft von Spirituosen und heutigen alkoholischen Trendgetränken in die koloniale Vergangenheit und wieder zurück in unsere Gegenwart – scharf auf der Zunge, bitter im Abgang. Im zweiten Teil der Reihe mit dem Untertitel Spirits beschreiben Stefanie Sourial & Hyo Lee spezifisch die kolonialgeschichtlichen Zusammenhänge von Spirituosen und ihre Wirkung auf die Gesellschaft.
In den Wiener Bars fließt hochprozentige Geschichte in Strömen, die ihre Quellen oftmals in der europäischen Kolonialgeschichte haben. Doch wer achtet beim Genuss schon auf die Geschichte des Getränks? Stefanie Sourial & Hyo Lee beschreiben im Volume 2 von Colonial Cocktail – SPIRITS – in performativ-erzählerischer Form die kolonialgeschichtlichen Zusammenhänge von Spirituosen und ihre Wirkung auf unsere heutige Gesellschaft. Wie sind aktuelle Trendgetränke entstanden? Unter welchem Einfluss von Spirituosen stehen wir in unserem Leben? Was ist daran politisch, Alkohol zu trinken?
Komplexe kolonialgeschichtliche Themen entfalten im vertrauten Setting einer Bar – gemixt mit einem Schuss vielfältiger Gewaltgeschichte aus alten und jungen Jahrgängen – ein bittersüßes Bouquet. Die historischen Spuren, die Stefanie Sourial & Hyo Lee am Beispiel des alltäglich präsenten Alkohols aufzeigen, führen zu unerwarteten Entdeckungen in unserer direkten Umwelt.
Stefanie Sourial arbeitet als Performancekünstlerin in Wien und lehrt an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre Performancearbeiten sind antirassistisch und queer und verbinden historische und politische Erzählweisen miteinander, stets fokussiert auf das Politische. Eigene Arbeiten umfassen u. a. die Soloperformance FREAK (2014/15), die Performancetrilogie Colonial Cocktail (seit 2019), die multimediale Performance City of Diaspora (2021/22) und ihr kommendes Bühnenprojekt New Endings (2023).
Hyo Lee wurde in Seoul, Südkorea, geboren und lebt und arbeitet derzeit in Wien. Hyo Lees Praxis ist performanceorientiert und kollaborativ, und die queere und diasporische Identität ist ein wesentlicher Bestandteil von Hyo Lees künstlerischer Praxis. Hyo Lee hat einen MA in Fotografie an der Universität für angewandte Kunst Wien und in Video und Videoinstallation an der Akademie der bildenden Künste Wien erworben. Derzeit befindet sich Hyo Lee im PhD in Practice-Programm an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Konzept und Performance Stefanie Sourial Co-Kreation und Performance Hyo Lee Produktion mollusca productions Recherche / wissenschaftliche Unterstützung Sushila Mesquita & Mara Verlič Dramaturgie / performative Unterstützung Mara Verlič, Sunanda Mesquita, Nick Prokesch & Bassano Bonelli Fotografische Dokumentation Abiona Esther Ojo, Lorenz „eSeL“ Seidler Trailer Cordula Tym, Katharina Lampert, Johanna Kirsch
Eine Kooperation von Weltmuseum Wien und brut Wien. Die Trilogie Colonial Cocktail ist eine Koproduktion von Stefanie Sourial und brut Wien. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.
brut im Weltmuseum Wien
Heldenplatz, 1010 Wien
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)