AIRY MATTERS ist eine sanfte Hommage auf die weibliche Perspektive und eine leise Kontemplation über den nur scheinbar leeren Raum um uns herum. In der ehemaligen Industriehalle brut nordwest zeigt Andrea Gunnlaugsdóttir ihr Performancevideo AIRY MATTERS, das während des Lockdowns entstand.
Im Jahr 1983 schrieb die feministische Denkerin Luce Irigaray das Buch The Forgetting of Air in Martin Heidegger. Irigaray bringt die westlichen philosophischen Traditionen, die sich jahrhundertelang auf das Denken konzentriert hatten, in einen neuen Rahmen, der sich auf das Element konzentriert, das die meisten männlichen Philosophen „vergessen“ hatten: die Luft. Um ein Gegengewicht zu diesem philosophischen Erbe zu schaffen und die Ausgrenzung und die zweifelhafte Einbeziehung von Frauen durch die Philosophie rückgängig zu machen, schlägt Irigaray eine neue Philosophie vor – eine Philosophie des Atmens.
Gunnlaugsdóttir begreift die „leere“ Landschaft als ein potenzielles Feld der Intelligenz. Das Unsichtbare wird sichtbar, wenn die Dinge beginnen, sich in einem zunächst leer erscheinenden Raum zu entwirren. Eine Landschaft entsteht durch die Wechselwirkungen zwischen dem atmenden Körper und den Objekten. Ein Raum erwacht durch die Schwingungen von Klängen in einem subtilen Dialog mit dem Aufdröseln von Ereignissen.
Andrea Gunnlaugsdóttir, geboren in Reykjavík, Island, ist Choreografin, Tänzerin und Performerin und lebt in Wien. Sie studierte Choreografie an der Salzburg Experimental Academy of Dance. Gunnlaugsdóttir präsentierte ihre Arbeiten in Österreich und im Ausland und wurde 2018 mit ihrem Solo Blank Blank vom Österreichischen Kulturforum in Peking eingeladen. Gunnlaugsdóttir hat mit vielen in Wien lebenden Künstler*innen wie Doris Uhlich, Michikazu Matsune, Alix Eynaudi, Andrea Maurer und Veza Fernández kollaboriert. Zuletzt arbeitete sie mit Costas Kekis und Anna Prokopová für die Aufführung Knuckles into Clouds, die 2019 im Tanzquartier uraufgeführt wurde. Gunnlaugsdóttir erhielt 2015 das START-Stipendium des Bundeskanzleramts.
„Andrea Gunnlaugsdóttir […] strahlt eine kühle Bühnenpräsenz aus, der ich mich nicht entziehen kann. Egal, was sie macht […], Gunnlaugsdóttir ist voll und ganz anwesend, beteiligt, eine junge Frau und Tanzkörper zugleich. Bestrickend, fesselnd.“ (tanzschrift.at)
Konzept und Performance Andrea Gunnlaugsdóttir Ton Masha Dabelka Licht Sveta Schwin Objekte Sebastian Doplbaur Film und Schnitt Claudia Lomoschitz Input Film Claudia Lomoschitz Dramaturgie Lise Lendais Produktion Almud Krejza
Eine Koproduktion von brut Wien und Verein Eyjafjallajökull. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. Unterstützt vom Raw Matters Residency Programm.
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)