Im letzten Teil ihrer Bühnenserie destilliert Stefanie Sourial die letzten vierhundert Jahre europäischer Kolonialgeschichte und packt sie in eine sechzigminütige flüssige Performance. Colonial Cocktail ist ein boomerangartiges Ausholen, eine Rückverfolgung der Herkunft von Spirituosen und heutigen alkoholischen Trendgetränken in die koloniale Vergangenheit und wieder zurück in unsere Gegenwart – scharf auf der Zunge, bitter im Abgang.
Am 26. Oktober findet im Anschluss eine Verkostung statt.
Am 28. Oktober findet im Anschluss ein Publikumsgespräch statt.
In den Wiener Bars fließt Hochprozentiges in Strömen, das seine Quelle oftmals in der europäischen Kolonialgeschichte hat. Doch wer achtet beim Genuss schon auf die Geschichte des Getränks? Stefanie Sourial beschreibt in Colonial Cocktail in performativ-erzählerischer Form die kolonialgeschichtlichen Zusammenhänge von Spirituosen und ihre Wirkung auf unsere aktuelle Gesellschaft – begleitet von wechselnden Gästen aus unterschiedlichen Kunstrichtungen. Wie sind aktuelle Trendgetränke entstanden? Unter welchem Einfluss der Spirituosen stehen wir in unserem Leben? Was ist daran politisch, Uhudler zu trinken?
Komplexe kolonialgeschichtliche Themen entfalten im vertrauten Setting einer Bar – gemixt mit einem Schuss vielfältiger Gewaltgeschichte aus alten und jungen Jahrgängen – ein bittersüßes Bouquet. Die historischen Spuren, die Stefanie Sourial am Beispiel des alltäglich präsenten Alkohols aufzeigt, führen zu unerwarteten Entdeckungen in unserer direkten Umwelt.
Stefanie Sourial arbeitet als Performancekünstlerin und Regisseurin in Wien, London und Bristol und unterrichtet an der Akademie der bildenden Künste Wien im Fachbereich Performative Kunst. 2007 absolvierte sie die Internationale Schule für Performance und Regie Jacques Lecoq in Paris. Seit 2009 kreiert Sourial Eigenproduktionen, u. a. FREAK (2015), war Performerin bei Katrina Daschners Kunstprojekt CLUB BURLESQUE BRUTAL (2009–2015) und kollaboriert mit der preisgekrönten Kompanie Theater Ad Infinitum aus London und Künstler*innen in Wien, u. a. Barbis Ruder, Carola Dertnig, Denice Bourbon, Denise Kottlett, Gin Müller, Katrina Daschner, Katharina Mückstein, Michikazu Matsune, Mira Lu Kovacs, Kollektiv Nesterval, Veza Fernández und Sophie Stockinger.
Mzamo Nondlwana, geboren 1986 in Johannesburg, Südafrika, begann 2006 mit dem Tanztraining bei der Cie. Moving into Dance Mophatong. 2009 übersiedelte Nondlwana nach Salzburg und schloss dort die Ausbildung in zeitgenössischem Tanz und Choreografie an der SEAD – Salzburg Experimental Academy of Dance ab. Nondlwana performte in Zusammenarbeit mit Choreograf*innen wie Nigel Charnock, Michikazu Matsune, Doris Uhlich u. a. zusammen. Zudem ist Nondlwana Teil des DJ-Kollektivs Bisha Boo, das Queers, Transgender, Indigene sowie Black People und People of Color in den Mittelpunkt rückt.
Bonelli Bassano sind eine queere Multimediakünstler*in mit Wurzeln in Italien, Frankreich und Marokko. Bonelli Bassano leben zurzeit in Wien und arbeiten in Berlin und Rabat. Bassano konzentrieren sich darauf, wie wir mit gesellschaftlichen Zwängen umgehen, uns widersetzen und andere Realitäten generieren. In ihrer Arbeit, die Performance und Installation kombiniert, nehmen Klänge und Stimmen eine wichtige Rolle im dynamischen Prozess zwischen intimen Erzählungen und Kollektivität ein.
Konzept und Performance Stefanie Sourial Special Guests und Performance Mzamo Nondlwana Special Guest und Sound Performance Bassano Bonelli Bühnenbild Katharina Haring Recherche/wissenschaftliche Unterstützung Sushila Mesquita Künstlerische Assistenz Hyo Lee dramaturgische Assistenz Mara Verlič Kostüm Guilherme Pires Mata best shirt von Lila (Lisi Lang) fotografische Dokumentation Live-Performance Abiona Esther Ojo Ankündigungsfotos Marija Šabanovič Produktion Denice Bourbon Lichtdesign Denise Kamschal Schnitt (Trailer) Cordula Thym Kamera (Trailer) Johanna Kirsch
Vielen Dank an Caritas Wien für die Bereitstellung des Probenraums.
Eine Koproduktion von Stefanie Sourial und brut Wien.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien
studio brut
Zieglergasse 25, 1070 Wien
Am 26. Oktober findet im Anschluss eine Verkostung statt.
Am 28. Oktober findet im Anschluss ein Publikumsgespräch statt.
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)