Was macht eine Frau aus? Das fragen drei Frauen unterschiedlichster Generationen in Reverse Cowgirl II: Ride To The Top. Ariadne Randall, McKenzie Wark und Nis Brender verhandeln tanzend und musizierend gesellschaftliche Vorurteile und weibliche Schönheitsnormen – und raven dagegen an.
In Reverse Cowgirl II: Ride To The Top erleben wir drei Frauen aus drei Generationen: Die New Yorker Autorin und Theoretikerin McKenzie Wark auf Video, Ariadne Randall und Nis Brender live on stage. Ariadne Randall hat einen musikalisch-künstlerischen Background, Nis Brender ist ausgebildete Tänzerin und Choreografin. Ariadne Randalls Praxis wurzelt in einer Fusion von Einflüssen aus Zen-Koans, Low Theory, mittelalterlicher und Nachkriegskomposition, technischer Kultur und Poesie. Die Performance hat autobiografische Züge. In der christlichen Gemeinschaft, in der die Amerikanerin als Kind eines wandernden apokalyptischen Evangelisten und einer Gospelsängerin aufgewachsen ist, war Tanzen verboten. Nun tanzt sie zum ersten Mal mit einer anderen Frau: Ist sie ihr Double, ihre Schwester, ihre Konkurrentin, ihre Freundin, ihre Geliebte? Es geht um gesellschaftliche Vorurteile und weibliche Schönheitsnormen. Im zweiten Teil tanzen die Frauen in einem Rave dagegen an und erkunden die Utopie der Tanzfläche. Eine Manifestation, was eine Frau ausmacht, die Vulnerabilität von Schönheit. McKenzie Wark hat eigens für das Stückeinen neuen Text geschrieben und ist via Video Teil der Performance.
Ariadne Randall ist eine amerikanische Künstlerin, Komponistin und Autorin mit Wohnsitz in Wien. In ihrer Arbeit baut sie Welten durch transmediale Erzählungen auf. Durch Strategien der materiellen Tiefe und formalen Gegenüberstellung schafft sie Räume für Imagination in Klang, Sprache und Bild. Sie hat Abschlüsse in klassischer Komposition und zeitgenössischer Kunst von der UCLA und dem Bard MFA. Ihre Arbeiten waren an unterschiedlichen Orten zu sehen und zu hören – vom Lincoln Center und einem aktuellen Liederzyklus für die Volksoper Wien bis hin zu zahllosen Kellern. Ihr Reverse Cowgirl Quartet reitet auf ihrer Gender-Transition zu größeren Fragen der Identität und des Werdens. Ihr Debütalbum als Transgender-Frau wurde 2024 bei Oxtail Recordings unter großem Beifall der Kritik veröffentlicht. Sie wird von der Galerie Peter Gaugy (Brüssel/Wien) vertreten.
Nis Fee Brender ist Tänzerin, Performerin und Lehrerin. Aufgewachsen im Theater-Zirkus Circo Soluna, hat sie schon mit zwei Jahren begonnen, in Zirkusvorstellungen aufzutreten, und Zirkuskünste wie Luftakrobatik, Trapez, Voltigieren, Jonglieren, Einradfahren, Hochseil sowie Schauspiel gelernt. Später studierte sie an der Varium Espai de Moviment (Barcelona), bei New Education for Contemporary Dance (Härnösand) und an der SEAD in Salzburg, wo sie 2024 ihren Abschluss gemacht hat. Sie arbeitete u. a. mit Romeo Castellucci, Olivier Dubois, Alice Rohrwacher, Rhizomatic Circus Collective und Amanda Piña.
McKenzie Wark ist die Autorin von u.a. Reverse Cowgirl (Semiotext(e)), Raving (Duke) und Love and Money, Sex and Death (Verso). Sie ist vor allem für eine Reihe von Büchern zur kritischen Theorie des 21. Jahrhunderts bekannt, darunter A Hacker Manifesto, Gamer Theory und Capital Is Dead. Außerdem hat sie Werke verfasst, die zu einer alternativen Geschichte des Marxismus beitragen, darunter Leaving the Twentieth Century und Molecular Red. Ihre Überblickswerke zur zeitgenössischen Theorie und zu Problemen der kollaborativen Wissensproduktion sind General Intellects und Sensoria. Sie schreibt auch in einem autotheoretischen Stil, wie in Dispositions und Philosophy for Spiders. Sie ist Professorin für Medien- und Kulturwissenschaften an einer Universität in New York.
Theodosia Roussos ist Komponistin, Sopranistin und Oboistin. Sie ist bereits mit Ensembles wie der Los Angeles Philharmonic, Wild Up und der Long Beach Opera auf der Bühne gestanden und war Solistin im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt 2017. Ihre Filmmusik ist auf Netflix, HBO, Amazon und Apple TV zu hören und sie hat Gesang und Oboe für Soundtracks von Emile Mosseri aufgenommen, unter anderem für Miranda Julys Kajillionaire. Theodosia Roussos hat mit renommierten Künstler*innen wie John Luther Adams, Butch Morris, George Lewis und Bang on a Can zusammengearbeitet und als Oboistin für Stars wie Ariana Grande, Herbie Hancock, Wayne Shorter und Weird Al gespielt.
Künstlerische Leitung Ariadne Randall Performance & Tanz Ariadne Randall, Nis Brender Text McKenzie Wark, Ariadne Randall Video Ariadne Randall, McKenzie Wark, Leo Kuraitė Komposition Ariadne Randall, Theodosia Roussos Kostüm & ergänzendes Konzept Nyx Ferrand Schneider Kareem Aladhami Licht Leo Kuraitė Bühnenbild Ariadne Randall, Leo Kuraitė Outside Eyes Luca Bonamore, Lau Lukkarila Keramiken Jacob Bartmann Audiovisuelleaufnahme für McKenzie Wark Isobel Ward / Dirty Tailor Galerievertretung für Ariadne Randall Peter Gaugy (Brüssel/Wien) Produktionsleitung Theo Emil Krausz, Sophie Menzinger, Elena Müller Administration Takelage
Eine Koproduktion von Celestial Excursions – Kulturverein für Transmediale Kunst und imagetanz 2025 / brut Wien
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7), von Bears in the Park, AIL – Angewandte Interdisciplinary Lab, Art x Science School for Transformation (Johannes Kepler Universität Linz / dieAngewandte), Experimental Game Cultures (dieAngewandte) und SKE-Austro Mechana
studio brut
Zieglergasse 25, 1070 Wien
nicht barrierefrei
Im Anschluss an die Vorstellung am Mi., 09. April findet ein Artist Talk statt, Moderation: Laura Amann.
Content Notes
Die Performance verwendet blendendes Licht.
Empfohlen ab 16 Jahren. Die Performance thematisiert das Leben und die Sexualität von Transgendern sowie bestehende Bedrohungen für deren Sicherheit.
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
barrierefrei
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
nicht barrierefrei
nicht barrierefrei
Eyzinggasse 12, 1110 Wien
U-Bahn: U3 (Gasometer) Bus: 72A (Gasometer), 76A, 76B (Simoningplatz)
nicht barrierefrei