ALBUM, the muse at work zeigt polyrhythmische Choreografien über Care-Arbeit und Inspiration. Die Performance von Tänzerin und Choreografin Naïma Mazic, mit Perkussionistin und Vibraphonistin Evi Filippou und einem Plattenspieler basiert auf neun von unzähligen Songs, die Jazzmusiker ihren Partnerinnen gewidmet haben oder die von Frauen komponiert worden sind. Die Figur der Muse wird manipuliert und mit ihrem göttlichen Ursprung verbunden, wobei die patriarchale Nutzung von Reproduktionsarbeit infrage gestellt wird. n ï m company veröffentlicht ein Album mit neun Liebesgeschichten durch „co-musing“ mit Carla Bley, Moki Cherry, Mary Lou Williams und weiteren Wegbereiterinnen im Jazz.
Nach einer Jazz-Ballade benannt, aufgewachsen in einem Jazzclub und einer Big Band, begann die Choreografin Naïma Mazic Songs zu erforschen, die sie zum Tanzen verführen – unzählige Stücke, die nach Frauen und romantischen Partnerinnen benannt wurden, die gleichzeitig Managerinnen, Produzentinnen, Mütter, Künstlerinnen sind. ALBUM ist eine Interaktion zwischen diesen Songs und der von Frauen im Jazz geschriebenen Musik.
Geteilte Polyrhythmische Choreografien und „co-musing“ zwischen Tanz und Musik: Zusammen mit Perkussionistin/Vibraphonistin Evi Filippou und einem Plattenspieler- erzählt Naïma Mazic Geschichten von kreativer, reproduktiver Arbeit und den patriarchalen Strukturen, die sie verfälschen.
ALBUM folgt der Dramaturgie eines Konzerts. Zwischen den Tracks tauchen Erzählungen auf, die das Publikum in New Yorker Jazzclubs, Wiener Schlafzimmer oder auch das eigene Wohnzimmer führen.
Die Körper der Performerinnen, ihre Bewegungen und die Musik verwandeln sich von Song zu Song, von A-Seite zu B-Seite und beinhalten Beziehungen, die von vertraut zu professionell, von inspirierend zu besitzergreifend schwingen. Eine verführerische Ballade – die Melodie einer weiteren Liebesgeschichte. Aus Texten, Biografien und feministischen Utopien arrangieren Naïma und Evi Partituren und Improvisation auf der Bühne. Sie beschwören die Göttin und würdigen das Erbe der Vertreibung, der Arbeit und Fragmentierung in der historisch Schwarzen amerikanischen Musik.
Wir feiern jene Frauen, die wie die neun Musen mythologisiert wurden:
Wir feiern jene Frauen, die Songs inspirierten.
Wir feiern jene Frauen, die Songs geschrieben haben.
Wir feiern jene Frauen, die den Raum geschaffen haben, in denen Songs komponiert wurden.
Naïma Mazic lebt und arbeitet in Wien und Berlin. 2016 gründete sie die n ï m company und den Verein more2rhythm. Sie hat einen Master in Performance Studies der NYU Tisch Schools of the Arts und studierte bei P.A.R.T.S., an der IcelandAcademy of Arts in Reykjavik und an der MUK Wien. Sie war Residenzchoreografin bei K3 Tanzplan Hamburg/Kampnagel und Teil des Hip-Hop Continuum beim Jacob’s Pillow Dance Festival (USA) sowie bei ImPulsTanz DanceWeb 2015 und 2022. Seit ihrer Jugend arbeitet sie im Jazzclub Porgy & Bess. Ihre jüngsten Arbeiten waren in der New Yorker Judson Church, bei el cierbo encantado Havanna, Vienna Art Week, brut Wien, DOCK 11 Berlin und den Leipziger Jazztagen zu sehen. 2024 wird sie die künstlerische Leitung der LAKEStudios Berlin übernehmen.
Evi Filippou lebt und arbeitet in Berlin. Die Schlagzeugerin und Vibrafonistin hat am Konservatorium Volos (GR) und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin graduiert. Sie spielt in unterschiedlichen Orchestern und Ensembles für zeitgenössische Musik (u. a. Bolshoi Ballet Orchestra, Ensemble United Berlin), tritt solo auf und kollaboriert mit Jazz- und Weltmusik-Künstler*innen wie Katerina Fotinaki, Hayden Chisholm, Chris Dahlgren oder Stefan Schultze. Evi Filippou arbeitet auch mit der (Musik-)Theaterszene zusammen, ist Gründungsmitglied des Opera Lab Berlin und spielt regelmäßig mit Theaterensembles wie der Neuen Werkstatt der Staatsoper Berlin oder Rimini Protokoll. 2023 gewann sie den Deutschen Jazzpreis.
Maeve Johnson ist queer-feministische Künstler*in, Bewegungstherapeut*in und Dramaturg*in mit Sitz in Berlin. Maeves primäres Interesse gilt der Erschaffung von Werken, die den Körper als Schnittpunkt menschlicher Intimitäten, Empfindungen und Imaginationen neu erfinden. Allgemein interessiert Maeve sich für Konzepte des kollektiven und relationalen Selbst. Maeves Arbeit besteht aus groovy Tanzbewegungen, Atmosphären, Empfindungen und queeren Fantasien, die zu einem zusammenhängenden Ganzen verwoben werden. In letzter Zeit hat Maeve mit n ï m company, Björnsonova, systering collective, Joni Barnard, Azzie McCutcheon und Elisa Purfürst zusammengearbeitet. Maeve hört am liebsten Sampa the Great, Linn da Quebrada und OSHUN und lässt sich von der Musik inspirieren.
Hanna Naske wuchs in Wien und Luxemburg auf. Sie hat Kunst an der St. Joost School of Art & Design in Breda, Niederlande, Fotografie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Silke Grossmann und Bühnenraum bei Raimund Bauer studiert. Zusammenarbeiten mit Ela Baumann, Patricia Carolin Mai, Kerstin Steeb und staatsoper24 brachten sie an Theater wie die Staatsoper Hamburg, Kampnagel, Thalia Theater, Wuppertaler Bühnen, Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, LOFFT – das Theater Leipzig, Theaterfestival Lüneburg, Köln Biennale Young Talents, OUTNOW! Festival Bremen, Staatstheater Mainz, PURPLE Tanzfestival Berlin, Konzerthaus Wien, MuTh Wien, Rotondes Luxemburg und Centre des Arts Pluriels Ettelbruck, Luxemburg.
Is Ali ist Doktorand am Institut für Theatre Arts and Performance Studies der Brown University. Er stammt aus Kalifornien, und seine Forschungsinteressen umfassen Multimedia-Kunst, Design und Software-Engineering als Bereiche futuristischer Verwandtschaftsarbeit in der afrikanischen Diaspora. Auf der Grundlage eines dreigliedrigen Konzepts, das er gegenwärtig kin-aesthetics nennt, versucht Is, darauf zu reagieren, wie das soziale und gemeinschaftliche Leben Schwarzer Menschen seit der Ausbreitung des Neoliberalismus aufgespalten wurde – durch die kritische Erkundung des Digitalen und der Beziehung von Schwarzsein zu Gender, Sexualität und Verdrängung.
Regie, Konzept, Choreografie, Tanz Naïma Mazic Vibraphon, Schlagzeug, Perkussion & Musikalische Arrangements Evi Filippou
Musik von Mary Lou Williams, Carla Bley, Charlie Haden, Alice Coltrane, John Coltrane, Bill Evans, mathias rüegg, Lil’ Hardin Armstrong Dramaturgie, Co-Konzept Maeve Johnson Stagedesign, Research Hanna Naske Konzept-Entwicklung Is Ali Kostümdesign Naïma Mazic Kostüm Tamara Yael & Gabriela Reyna Bewegungs-Coaching Cat Paz Jimenez Outside Eyes Sara Ostertag , Vera Rivas Musikwissenschaftliche Begleitung Harald Kisiedu Produktion more2rhythm, Naïma Mazic & Senem Kahraman in Koproduktion mit brut Wien
Dank an AlaaAlkurdi, Makisig Akin, Anya Cloud, Robyn Schulkowsky, Golnar Shahyar
Unterstützt vom Bundeskanzleramt für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, Kulturabteilung der Stadt Wien, Porgy & Bess – Jazz & Music Club, Wien, Bears in the Park Wien, LAKE Studios Berlin
Fr., 13. Oktober: Artist Talk im Anschluss an die Performance (Moderation: Is Ali)
Sa., 14. Oktober, 17:30–18:30 Uhr: Intro, co-musing & musicking mit Is Ali & Maeve Johnson
So., 15. Oktober: DJ-Set / Vinyls im Anschluss an die Performance
studio brut
Zieglergasse 25, 1070 Wien
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)