Mit Tattooing the Earth kreiert das Kollektiv Freundliche Mitte rund um das zentrale Motiv der Landschaft eine non-lineare Erzählung aus Fetzen, Informationen, Lügen und Fiktionen, die gemeinsam mit Kompliz*innen fort-, weiter- und überschrieben wird. Im brut nordwest entwickelt sich so ein begehbarer, sich ständig fortschreibender Essay, der durch Workshops und Gespräche ergänzt wird. Die Blickwinkel sind flexibel, die Abbilder immer unvollständig, in Bewegung.
Im Rahmen des Talks Abbrüche protokollieren sprechen die Philosophin Elisabeth Schäfer und die Künstlerin Katrin Hornek über die Arbeit an und mit Einbrüchen und -schreibungen in die Stofflichkeit der Erde, an critical contact zones entlang.
Katrin Hornek studierte performative Kunst und Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien und der Royal Danish Academy of Fine Arts. Die Arbeiten von Katrin Hornek beschäftigen sich spielerisch mit den seltsamen Paradoxien und Konvergenzen des Lebens im Zeitalter des Anthropozäns, jener neuen geologischen Epoche, in der sich die Auswirkungen des Kapitalismus, des Kolonialismus und der Ausbeutung in die Stofflichkeit der Erde einschreiben. Mit ihren Installationen an der Schnittstelle von Kunst und wissenschaftlicher Forschung macht sie die komplexen Verflechtungen von Natur und Kultur sicht- und erfahrbar.
Elisabeth Schäfer ist Philosophin am Institut für Philosophie der Universität Wien, wo sie seit 2010 unterrichtet, und an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind: Dekonstruktion, Queer-Feministische Philosophie, Écriture feminine, Schreiben als künstlerische Forschung, Performance Philosophie. Sie führt laufend Vorträge, Lecture Performances, Interventionen etc. durch. Gemeinsam mit Tanja Traxler arbeitet Elisabeth Schäfer im Rahmen die Forschungsanbahnungsförderung der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien MUK am Forschungsprojekt „Critical Contact Zones. Exploring the Entanglement of Art, Science, Philosophy, and Society in Climate Change“.
Matthias Seier geboren im Münsterland. Studierte Kultur- und Literaturwissenschaften sowie Soziologie in Dortmund und Athen. Ab 2014 Dramaturgieassistent am Schauspiel Dortmund, ab 2018-2020 fester Dramaturg. Seit 2020 Dramaturg am Volkstheater Wien; dort organisierte er 2021 gemeinsam mit Christoph Gurk das dreitägige Festival The new normal sowie im Februar 2023 mit Calle Fuhr das Themenwochenende Tiefenbohrung über post-fossile Narrative. Weitere Arbeiten als Dramaturg und Autor am Schauspielhaus Hamburg sowie der Volksbühne Berlin. Die von ihm betreute Produktionen Das Internat (Regie: Ersan Mondtag, 2018) sowie humanistää! nach Ernst Jandl (Regie: Claudia Bauer, 2022) wurden jeweils zum Berliner Theatertreffen eingeladen. In der Kritikerumfrage des Fachmagazins Theater heute wurde seine Dramaturgie für humanistää! mit fünf Nennungen zur besten Dramaturgie der Spielzeit gewählt.
Mi., 18. Jänner
19:00 Uhr: Open Archive (Installation)
20:00 Uhr: Abbrüche protokollieren – Talk mit Katrin Hornek und Elisabeth Schäfer, Moderation: Matthias Seier
Fr., 20. Jänner
19:00 Uhr: Open Archive (Installation)
20:00 Uhr: Natur entromantisieren – Talk mit Fahim Amir und Nanna Heidenreich, Moderation: Anna Laner
Sa., 21. Jänner
17:00–19:00 Uhr: Kämpfen in verschmutzten Räumen – Feldforschung mit Erde Brennt (Workshop)
Im Anschluss Performance Tattooing the Earth
So., 22. Jänner
17:00–19:00 Uhr: Kämpfen in verschmutzten Räumen – Feldforschung mit LAGDA (Workshop)
Im Anschluss Performance Tattooing the Earth
Freundliche Mitte wurde 2011 von der Autorin Gerhild Steinbuch, der Bühnenbildnerin Philine Rinnert und dem Schauspieler Sebastian Straub im Rahmen eines gemeinsamen Projekts beim steirischen herbst gegründet. Das Kollektiv, das bewusst ohne die Instanz Regie arbeitet, erweitert sich ständig um neue Kompliz*innen aus unterschiedlichen künstlerischen und wissenschaftlichen Bereichen wie Architektur oder Musik und kollaboriert mit Expert*innen aus Initiativen und Vereinen. Seit 2018 verbindet Freundliche Mitte eine enge Zusammenarbeit mit dem Wiener Musiker b.fleischmann. Gemeinsame Arbeiten: Am Schönsten ist das was bereits verschwunden ist (steirischer herbst, Graz, 2011), Previously On (Garage X, Wien, 2014), Finsternis (brut Wien, 2016), BERGEINS (brut Wien, 2018), Oratorio Europa (brut Wien, 2019), Sportplatz Europa (brut Wien, 2021).
Von und mit Freundliche Mitte
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
barrierefrei
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
barrierefrei
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
nicht barrierefrei