Igor Strawinsky, aber bitte mit Punk! Marta Navaridas inszeniert mit Once upon a Time in the Flames: Our Firebird Ballet ein modernes Märchen. Mit autobiografischen Erzählungen legt sie Machtstrukturen im Tanzbetrieb offen und fördert Katharsis durch Selbstermächtigung.
Was war prägend während deiner Tanzausbildung? Sechs Performer*innen durchlaufen in Once upon a Time in the Flames: Our Firebird Ballet zu den Klängen von Igor Strawinskys Ballettmusik Der Feuervogel eine kathartische Choreografie der Erinnerung, die sie individuell wie auch kollektiv befreit und ermächtigt. Die Arbeit geht von der Frage aus, welches Ballett die Choreografin und Tänzerin Marta Navaridas heute choreografieren würde – nachdem sie selbst Jahre tyrannischer Ballettdisziplin erlebt hat. Um eine Antwort darauf zu finden, hat sie ein „brut-All-Stars-Ensemble“ bestehend aus Veza Fernández, Stina Fors, Lau Lukkarila, Maja Osojnik und Denise Palmieri eingeladen, ihre Kindheitserfahrungen im Hinblick auf Tanzausbildung, Drill und Märchen zu teilen. So ist Once upon a Time in the Flames: Our Firebird Ballet ein modernes Märchen, das die Geschichten echter Menschen erzählt, die ganz ohne Reue zu Strawinskys berühmter Musik tanzen. Marta Navaridas übersetzt die russischen folkloristischen Motive von Vögeln, Prinzessinnen und Prinzen aus dem 1910 uraufgeführten Ballett in eine ehrliche, persönliche und politische Geschichte von sechs Migrantinnen, die in diesem punkigen Tanzabend eine kathartische Selbstermächtigung durchleben – individuell wie kollektiv.
Marta Navaridas stammt aus San Sebastián, Spanien. Sie arbeitet interdisziplinär und nutzt den Körper als zentrales Element, um Ideen zu erforschen, die das Persönliche mit dem Politischen verbinden. Sie begann mit vier Jahren mit klassischem Ballett und Shotokan Karate, studierte später Übersetzen an der UPF Barcelona, Choreografie am AHK Arnheim und Physical Theater an der HKA Amsterdam. Seit 2008 entwickelt sie gemeinsam mit Alex Deutinger Performances und seit 2015 auch eigene Werke. Diese verbinden Text, Live-Musik und Gesten auf unvorhersehbare Weise und hinterfragen gesellschaftliche Konventionen und Wahrnehmungsgewohnheiten auf spielerische Weise, darunter The Battle (2015), I Swear (2017), Onírica (2020), Stomach (2022) und Manifestations (2024). Ihre Arbeiten werden international auf Bühnen, in Galerien, Museen oder auch im öffentlichen Raum gezeigt. Im brut Wien präsentierte Marta Navaridas zuletzt die Performance MOTORA (2023, eingeladen zur Choreographic Platform Austria – CPA 2023). martanavaridas.com
Konzept, Regie, Choreografie Marta Navaridas Text & Performance Veza Fernández, Stina Fors, Lau Lukkarila, Marta Navaridas, Maja Osojnik, Denise Palmieri Musik Igor Strawinsky Live-Elektronik & Sound Design Manuel Riegler, Maja Osojnik Kostüme Annemarie Arzberger Bühnenbild Georg Klüver-Pfandtner Lichtdesign Christina Bergner Dramaturgie Alex Deutinger Outside Eyes Nerea González, Sara G. Novi, Jennifer Weiss Dank an Alix Eynaudi Produktionsmanagement mollusca productions
In Auftrag gegeben von steirischer herbst ’24.
Eine Produktion von steirischer herbst ’24 und Performanceinitiative 22.
Gefördert von der Stadt Graz, dem Land Steiermark und dem Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS).
Mit freundlicher Unterstützung der Spanischen Botschaft in Wien.
Mit freundlicher Genehmigung von UNIVERSAL EDITION, AG, Wien, in Vertretung von Schott Music GmbH & Co KG, Mainz.
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
barrierefrei
Am Mo. 26.01. findet im Anschluss an die Vorstellung ein Artist Talk statt, Moderation: Denice Bourbon.
Content Notes
Die Performance verwendet in einer Szene sehr subtil Theaternebel. Eine Szene enthält Nacktheit. Empfohlen ab 16 Jahren.
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
barrierefrei
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
nicht barrierefrei
nicht barrierefrei
Breitenseer Straße 21, 1140 Wien
U-Bahn: U3 (Hütteldorfer Straße) Tram: 10 (Laurentius Platz), 49 (Hütteldorfer Straße)
barrierefrei
Währinger Straße 59, 1090 Wien
U-Bahn: U6 (Währinger Straße / Volksoper), Tram: 40, 41, 42 (Währinger Straße / Volksoper), 5, 33 (Spitalgasse), 37, 38, 40, 41, 42 (Spitalgasse / Währinger Straße)