Im März startet im brut das imagetanz Festival, das in einem abwechslungsreichen dreiwöchigen Programm neue Positionen aus Choreografie und Performance präsentiert. Zahlreiche Uraufführungen und Kooperationen mit lokalen Künstler*innen, herausragende Gastspiele internationaler Gruppen und ein Outreach-Programm mit Studiobesuchen, Diskussionen und Stammtisch erwarten die Festival-Besucher*innen. Thematisch kreist imagetanz um das Motto Welcome Back: Die Künstler*innen des Festivals schlagen vielfältige Bezüge zum Gewesenen, erproben beim Blick in die Vergangenheit neue Inszenierungsstrategien oder bedienen sich an der Geschichte als objet trouvé.
Welcome back März! Welcome back imagetanz!
Die diesjährige Ausgabe des Festivals skizziert eine bemerkenswerte Tendenz im zeitgenössischen Tanz: Die Choreograf*innen blicken zurück, insbesondere die jüngeren. Dieses allgemeine „Zurück“ wird zumeist als persönliche Geschichte, Tanzgeschichte oder Geschichte tout court wahrgenommen.
Eigentlich verschreibt sich imagetanz seit 1989 neuen Positionen aus choreografischer Kunst und somit der Verkörperung des Neuen in Form eines klaren Bruchs mit Traditionen, einem bestimmten Kanon oder der vorherigen Generation.
Die eingeladenen KünstlerInnen schlagen andere Bezüge zur Vergangenheit und Inszenierungsstrategien vor. Was die verschiedenen Positionen miteinander verbindet, ist eine Tendenz, die Vergangenheit als Bedarfskonstrukt der Gegenwart zu betrachten. Als objet trouvé unterstreicht es mit seiner potenziell endlosen Wiederkehr den problematischen Wert unserer Zeit, die bulimisch unsere Vergangenheit (und unsere Zukunft) in einer absoluten endlosen Gegenwart aufnimmt.
Vor diesem Hintergrund bietet die Eröffnung des Festivals eine Reise durch die Geschichte von imagetanz und seinen renommierten ProtagonistInnen. The Inheritance versucht, einen sichtbaren Link zwischen der Vergangenheit und einer möglichen Zukunft zu schaffen und einer neuen Generation ein mögliches Testament zu übergeben.
Weiterhin ist das Herz des Festivals dabei neuen choreografischen Positionen gewidmet. Die Wiener Künstlerinnen Andrea Gunnlaugsdóttir und Sööt/Zeyringer, alle letztes Jahr im Rahmen von Handle with Care Spezial präsentiert, beschäftigen sich mit Ahnenfragen, Natur und Hindernis. Das Duo Man/Macje, visuelle KünstlerInnen aus Wien, die sich zum ersten Mal mit Choreografie beschäftigen, liest den Mythos von Echo und Narziss als unmögliches Aufeinandertreffen reiner Identität und reiner Alterität. Claire Lefévre und Evandro Pedroni arbeiten an einer live on stage entwickelten choreografischen Partitur ohne Gedächtnis.
Zudem inszeniert die italienische Gruppe Dewey Dell ihre Forschung über den physischen Rest urmenschlicher Bewegung, und Mårten Spångberg bringt eine epische und monumentale Aussage über Stärke und Schönheit der Gegenwart auf die Bühne, wobei die Vergangenheit eine Playlist für die sich wiederholenden Tanzpartituren ist, die schon wieder vergehen, während sie erscheinen.
Der Fokus auf Kollektivität und Prozesse, der zentral für die letzte Ausgabe des Festivals war, stellt auch dieses Jahr einen Schwerpunkt dar. Alle 2016 initiierten Formate kommen zurück: die Studiobesuche im Rahmen von Handle with Care Spezial, in diesem Jahr mit Alex Bailey und Laura Meuris & Pawel Dudus, die Abendessen mit BYOB und Souper@brut sowie die von KünstlerInnen geführten Warm-ups Almost Yoga vor den Performances!
Das diesjährige Festival ist eine reiche und spannende dreiwöchige Reise zwischen Vergangenheit und Zukunft. Seid willkommen und macht mit … You are WELCOME BACK!
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)