Schamanismus meets Voguing meets Yishun. Inspiriert von singapurischen Ritualtänzen bringt Choy Ka Fai ein transzendentes, queeres Multimedia-Solo auf die Bühne. Sun Phitthaya Phaefuang (alias Aurora Sun) tanzt sich in Zustände zwischen Ekstase, Trance und Drag und überschreitet dabei Zuschreibungen von Gender, kultureller Identität und Religion. 30 Jahre nach dem ikonischen New Yorker Dokumentarfilm Paris is Burning verbindet dieser Abend Themen einer globalisierten Welt mit alten und neuen Bewegungstraditionen und zelebriert die Suche nach der (eigenen) Spiritualität im Tanz.
Auf der Suche nach religiöser Ekstase taucht das Publikum in die berüchtigte Stadt Yishun ein. Yishun ist Singapurs dystopische Vorstadt, in der hybride spirituelle Handlungen vollbracht werden – eine Vorstadt der Dunkelheit und ein Gegenpol zum strahlend sauberen Image, das Singapur pflegt. Singapur ist traditionell als autoritärer Stadtstaat bekannt, der durch staatliche Kontrolle und Unterdrückung der Meinungsfreiheit gekennzeichnet ist. Yishun is Burning ist eine multikulturelle Voguing-Tanzparty, die die Grenzen von Geschlecht, Rasse und Religion überschreitet und vom singapurischen Phänomen der rituellen Verehrung von Gottheiten in ihrem Kampf gegen das Böse inspiriert ist. In der Performance tanzt der norwegisch-thailändische Tänzer Sun Phitthaya Phaefuang alias Aurora Sun, ein aufstrebender Star der südostasiatischen Voguing-Szene. Sein Tanz wird von der singapurisch-malaiischen Band NADA (Rizman Putra und Safuan Johari) und der chinesischen Schlagzeugerin Cheryl Ong musikalisch begleitet.
Choy Ka Fai ist ein in Berlin lebender Künstler aus Singapur. Seine multidisziplinäre Kunstpraxis bewegt sich an der Schnittstelle von Tanz, Medienkunst und Performance. Im Zentrum seiner Forschung steht die kontinuierliche Erkundung der Metaphysik des menschlichen Körpers. Durch Forschungsexpeditionen, pseudowissenschaftliche Experimente und dokumentarische Performances eignet sich Choy Ka Fai Technologien und Erzählungen an, um sich neue Versionen des menschlichen Körpers in der Zukunft vorzustellen. Choy Ka Fais Projekte wurden in bedeutenden Institutionen und Festivals weltweit präsentiert, darunter Sadler’s Wells, London, ImPulsTanz, Wien, oder Tanzplattform und Tanz im August, Berlin. Er war Artist in Residence am tanzhaus nrw, Düsseldorf, und am Künstlerhaus Bethanien, Berlin. Choy Ka Fai machte seinen Abschluss in Design Interaction am Royal College of Art in London.
Das Stück verwendet eine Nebelmaschine, Laserlicht, Stroboskop- und Blinklichter. Gezeigt werden Bilder eines Rituals mit selbstverletzenden Handlungen, die auf manche Zuschauer*innen verstörend wirken können. Es gibt einen Moment völliger Dunkelheit. Laute Musik und sich wiederholende Geräusche kommen vor. Der Publikumsbereich ist bestuhlt.
Im Anschluss an die Vorstellung am Samstag, 1. Oktober, findet ein Publikumsgespräch mit Konstgruppen Ful und Choy Ka Fai statt. Moderation: Fariba Mosleh
„A supernatural dance explorer.“ The New York Times
„Es sind viele verschiedene Stränge, die Choy Ka Fai in Yishun is Burning auf wundersame Weise zu faszinierenden Einsichten in Tradition und Innovation, ekstatische Körpererfahrungen und Gender-Fluidität destilliert.“ De Volkskrant
Konzept, Dokumentation und Regie Choy Ka Fai Dramaturgie Tang Fu-Kuen Spiritual Presence Kali und Kuan Yin Choreografie und Tanzperformance Sun Phitthaya Phaefuang Sounddesign und Musikperformance NADA (Rizman Putra & Safuan Johari) und Cheryl Ong 3D-Visual-Design und Technologie Brandon Tay Lichtdesign, Installation und technische Leitung Ray Tseng Visual Operator Damjan Šporčić Technische Leitung Touring Yap Seok Hui | ARTFACTORY Technische Leitung Singapore Studio ARTFACTORY Tourmanager Tammo Walter Produktionsmanager Mara Nedelcu Gasttänzer*innen DaDa JV, Lilac, Natika Moonlight, Plenvm Ninja
Yishun is Burning wurde mit der Unterstützung von tanzhaus nrw Düsseldorf und Singapore Art Museum entwickelt. Das Gastspiel wird unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Tanz International, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Der Forschungsprozess wurde vom National Arts Council in Singapur und von der Kunststiftung NRW in Deutschland unterstützt.
Im Anschluss an die Vorstellung am Samstag, 1. Oktober, findet ein Publikumsgespräch mit Konstgruppen Ful und Choy Ka Fai statt. Moderation: Fariba Mosleh
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
barrierefrei
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U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)