Zeitgleich mit der Normalisierung menschenfeindlicher Positionen wird die Forderung danach laut, Rechte nicht länger vom Diskurs auszuschließen. Das vielköpfige Autor*innenkollektiv Nazis & Goldmund spricht lieber mit denen, die wirklich am Diskurs interessiert sind. Denn sind wir nicht schöner, frecher und vielfältiger als alles, was die neue, alte, ewiggestrige Rechte je zu bieten haben wird?
Programm:
18:00 Uhr: Freundliche Suppe von und mit Freundliche Mitte. Bitte anmelden über Ticket-Link.
19:00 Uhr: Interspeeches 4 – European Ängst: mit Max Czollek und Fiston Mwanza Mujila. Moderation: Florian Kessler Bitte anmelden über Ticket-Link.
Im Sommer 2018 veranstaltete das Autor*innenkollektiv Nazis & Goldmund in Berlin eine Konferenz zur Erosion des Demokratischen. Unter dem Titel „Ängst is now a Weltanschauung“ wurde gemeinsam mit Kolleg*innen aus der Literatur und anderen künstlerischen Disziplinen ein Reflexionsraum geschaffen. Es ging um ein klares Plädoyer gegen die Normalisierung nationalistischer, illiberaler, neonazistischer Tendenzen, aber auch um positive Visionen für die Gesellschaft und die Zukunft des gesamten Planeten. Diese inhaltliche Auseinandersetzung setzt Nazis & Goldmund nun in Wien fort: An vier Abenden lädt das Kollektiv gemeinsam mit unterschiedlichsten Initiativen zum offenen Plenum ins studio brut, um ausgehend von künstlerischen und wissenschaftlichen Inputs gemeinsam mögliche Erzählungen einer pluralen Gesellschaft zu entwickeln, zu diskutieren und Strategien zu finden.
Der vierte Termin von Interspeeches beschäftigt sich – ausgehend von Inputs der Autoren Fiston Mwanza Mujila und Max Czollek – unter dem Titel European Ängst mit Zu- und Einschreibungen, mit Gedächtnistheater und mit Gegenentwürfen zur sogenannten Leitkultur.
Fiston Mwanza Mujila, geboren 1981 in Lubumbashi, Demokratische Republik Kongo, lebt in Graz, wo er 2009/10 Stadtschreiber war. Er schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke und unterrichtet afrikanische Literatur an der Universität Graz. Tram 83 (Zsolnay, 2016) ist sein erster Roman, für den er bereits zahlreiche Preise erhielt, u. a. den Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt 2017. Sein Stück Zu der Zeit der Königinmutter wurde im Februar 2019 am Akademietheater in Wien uraufgeführt.
Max Czollek wurde 1987 in Berlin geboren, wo er bis heute lebt. Bis 2006 besuchte er die Jüdische (Ober-)Schule Berlin und schloss ein Studium der Politikwissenschaften an der FU Berlin an, das er mit einer Promotion am Zentrum für Antisemitismusforschung beendete. Mit Sasha Marianna Salzmann kuratierte er 2016 die Veranstaltung „Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen“. Seit 2009 ist er Mitglied des Lyrikkollektivs G13 und Kurator des internationalen Lyrikprojekts „Babelsprech“ sowie Mitherausgeber der Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart. Im Verlagshaus Berlin erschienen bislang die zwei Gedichtbände Druckkammern (2012) und Jubeljahre (2015). 2018 erschien Desintegriert euch! im Hanser Verlag.
studio brut
Zieglergasse 25, 1070 Wien
Programm:
18:00 Uhr: Freundliche Suppe von und mit Freundliche Mitte. Bitte anmelden über Ticket-Link.
19:00 Uhr: Interspeeches 4 – European Ängst: mit Max Czollek und Fiston Mwanza Mujila. Bitte anmelden über Ticket-Link.
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)