Wie soll mit unserem digitalen Erbe umgegangen werden? In [EOL]. End of Life lädt das Regie-Duo DARUM dazu ein, in dramaturgisch und technisch beeindruckenden virtuellen Realitäten über den Fortbestand eines fiktiven „Metaverse 1.0“ zu entscheiden.
In [EOL]. End of Life beweisen Victoria Halper und Kai Krösche, dass ein limitierter Raum von 9,6 Quadratmetern zu einem unüberschaubaren Metaversum werden kann. Denn sobald die Teilnehmer*innen eine VR-Brille aufsetzen, werden sie von einem fiktiven Großkonzern in eine digitale Ruinenlandschaft geschickt, um dort zu entscheiden, welche Daten erhalten bleiben dürfen und was unwiederbringlich gelöscht werden soll. Dabei treffen sie unter anderem auf Echos vergangener Existenzen, die mittlerweile ein Eigenleben entwickelt haben. DARUM verwischen in ihrer technisch, ästhetisch und inhaltlich perfekt aufeinander abgestimmten Arbeit gekonnt die Grenzen der Wahrnehmung und konfrontieren die Teilnehmer*innen mit der Frage, welche Spuren ein Menschenleben hinterlässt und wer über das eigene digitale Erbe einmal bestimmen wird.
Statement der Jury
Die virtuelle Realität ist am Theater angekommen, auch wenn die beiden oftmals noch miteinander fremdeln. Die VR-Erfahrung des Duos DARUM (Victoria Halper und Kai Krösche) macht digitale Welten selbst zum Thema, konkret die Überreste unserer täglichen Interaktionen im Netz: Erinnerungen an Vergängliches, die selbst nicht verblassen. Wie viele solche Datenhaufen verträgt das Netz? Tragen wir ihnen gegenüber eine Verantwortung? Können wir sie gar – lieben? Wer eine VR-Brille aufsetzt, erhält 9,6 m² Fläche und den Auftrag der Firma IRL (Imaginary Reality Landscapes), digitale Ruinen zu prüfen, auf die lange niemand zugegriffen hat. Es gilt zu entscheiden, was endgültig gelöscht und was ins Metaversum übernommen werden soll. Doch dann nimmt das Virtuelle die Prüfenden in Geiselhaft, und es entspinnt sich eine tief berührende Geschichte, die unser Verhältnis zum digitalen Erbe auf die Probe stellt und neue Maßstäbe virtuellen Erzählens setzt. Ist das noch oder schon Theater?
Zum Videostatement von Jury-Mitglied Martin Thomas Pesl
Programmheft (PDF, 1 MB)
„Grenzgenial“
Helmut Ploebst (Der Standard)
Regie & Story Victoria Halper & Kai Krösche (DARUM) 3D-Architektur & Ausstattung (Virtual Reality) Mark Surges Musik Arthur Fussy Ausstattung (Liveperformance) Matthias Krische Texte Kai Krösche Character Design & Animationen, Kostümdesign, Photogrammmetrie Scanning, Motion Capturing, Videos Victoria Halper 3D-Object-Animationen Kai Krösche, Mark Surges Creative Coding, Motion Capturing, Lichtdesign & ergänzendes Sounddesign Kai Krösche Zeichnungen (Schulwelt) Alexander Tingrui Wülferth Testing & künstlerisches Feedback David Rosenberg, Matthias Krische, Matthias Seier, Arthur Fussy, Armin Kirchner u. a. Besetzung Victoria Halper, Kai Krösche, James Stanson
Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7) und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport
Die künstlerische Konzeptarbeit an [EOL]. End of Life wurde unterstützt durch ein Stipendium am Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.
Das Gastspiel in Berlin wird unterstützt durch das Österreichische Kulturforum Berlin.
Gropius Bau Berlin
Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin
Nachtgespräch mit Publikum
Sonntag, 18.5.2025, 15:30 Uhr im Haus der Berliner Festspiele
Impuls: Ricardo Sarmiento Ramirez (IF 2018)
Jurymitglied: Martin Thomas Pesl
Moderation: Xenia Sircar
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
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Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
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