An vier Nachmittagen präsentiert imagetanz einen Querschnitt durch Wiens junge Performanceszene. In dieser Sonderausgabe der brut-Reihe Handle with care feat. Huggy Bears gibt es exklusive Einblicke in vier Projekte und ihre jeweiligen Entwicklungsphasen.
Simone Lorenzo Benini & Miriam Budzáková – The Sandpit
Das Material Sand hat die Eigenschaft, viele Formen zu schaffen und sie gleichzeitig auszulöschen. Durch Manipulation wird Sand zu einer Substanz, aus der unendlich viele Erzählungen und Bilder entstehen können. In gewisser Weise bewahrt Sand Erinnerungen. Er verbirgt und enthüllt, lässt nur Details sichtbar und lädt uns ein, uns vorzustellen, was darunterliegt. In The Sandpit untersuchen Simone Lorenzo Benini und Miriam Budzáková das Material als Metapher für den Körper: einen Behälter unendlicher Möglichkeiten, die Mehrdeutigkeit unserer Erinnerungen zu erforschen, die oft unklar sind und sich mit Fantasien, Ängsten, Wünschen und anderen Kräften vermischen.
Simone Lorenzo Benini ist ein Tänzer und Choreograf, der derzeit in Wien lebt. Er hat sein Tanzstudium an der SEAD in Salzburg abgeschlossen und arbeitet regelmäßig als Performer mit der finnischen Tanzkünstlerin Elina Pirinen zusammen. In seiner choreografischen Forschung sucht er nach einem Körper und einer Ausdruckssprache, in denen Ekstase, Verletzlichkeit, Verzweiflung, Libido, Fantasien, Emotionen, Erinnerungen und alles andere, was unter der Oberfläche liegt, zum Vorschein kommen können. Er wird derzeit von italienischen Institutionen für aufstrebende Künstler*innen wie Anticorpi XL und Anghiari Dance Hub unterstützt und ist assoziierter Künstler bei AiEP, Mailand.
Miriam Budzáková ist eine Tanz- und Performancekünstlerin, die derzeit in Wien lebt und in Österreich, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Italien arbeitet. Sie ist Absolventin der SEAD in Salzburg und hat einen Bachelor-Abschluss in Tanztheater und Performance von der Academy of Performing Arts in Bratislava. Ihr kreatives Schaffen bewegt sich zwischen Ernsthaftigkeit, Humor und Sentimentalität. Sie erforscht die Erfahrung des Körpers in unbequemen, intimen, sozialen und öffentlichen Kontexten und schafft performative Situationen als kollektive Zuschauer*innenerlebnisse. Sie hat mit dem interdisziplinären Kollektiv INSTITUT INSTITUT (CZ/SK) und dem Wiener Kollektiv ArTemporis zusammengearbeitet und ist seit 2017 Mitorganisatorin des genreübergreifenden Tanzfestivals Tanečno im Norden der Slowakei.
Laureen Drexler & Giorgia Scisciola – PIERRE
In PIERRE – französisch für Felsen – erforschen Laureen Drexler und Giorgia Scisciola das Gleichgewicht zwischen Struktur und Freiheit und tauchen dabei in die komplexen Dynamiken von Unterdrückung und Selbstbefreiung ein. In einer Welt, die starre gesellschaftliche Erwartungen auferlegt, vergessen wir oft, wie wir im Einklang mit unserer inneren Stimme leben können. Bei PIERRE geht es darum, das Leben neu zu lernen und sich wieder mit Intuition und Emotion zu verbinden. Der Akt des Auf-sich-selbst-Hörens wird zum befreienden Schlüssel. Zerbrechlichkeit ist keine Schwäche, sondern eine Kraftquelle.
Laureen Olivia Drexler ist Tänzerin, Choreografin und Creative Director in Wien. Sie absolvierte ihr Studium in zeitgenössischem und klassischem Bühnentanz an der MUK Wien und trat in Choreografien von Liz King, Georg Reischl, Luca Signoretti, Iratxe Ansa und Igor Bacovich, Esther Balfe, Saju Hari und Mani Obeya auf. Von 2019 bis 2022 war sie Solotänzerin am Theater Regensburg. Neben den Engagements entwickelt und veranstaltet sie kontinuierlich eigene Projekte und Performances. Seit 2023 arbeitet sie als freiberufliche Künstlerin und gründete LOD COLLECTIVE.
Giorgia Scisciola ist freiberufliche Tänzerin und Lehrerin in Wien. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Dance Arts Faculty in Rom und der Nuova Officina della Danza in Turin. Sie begann ihre Karriere 2018 und arbeitete für Companys und Choreograf*innen wie Spellbound Contemporary Ballet, Norrdans und Ella Rothschild. Von 2019 bis 2023 hatte sie die Gelegenheit, in Stücken berühmter internationaler Choreograf*innen zu tanzen und arbeitete für Theater in Deutschland wie das Theater Regensburg und das Theater Münster. Seit ihrer Rückkehr in die freiberufliche Tätigkeit Ende 2023 hat Giorgia Scisciola mit Künstler*innen in ganz Europa zusammengearbeitet und zuletzt in der Tourneeproduktion The Last Dance in Deutschland mitgewirkt.
Huggy Bears steht für innovative Performancekunst junger, aufstrebender Künstler*innen aus Wien. Als umfassendes Supporting-Programm unterstützt es jährlich drei bis vier Einzelpersonen oder Kollektive auf ihrem künstlerischen Weg. Das Angebot reicht von Produktions- und Administrations-Support über technische und dramaturgische Begleitung bis hin zu öffentlichen Showing-Möglichkeiten und monatlichen Feedback-Sessions innerhalb der Gruppe. In diesem Rahmen entwickeln die Nachwuchstalente ihre Projekte zu außergewöhnlichen Bühnenstücken. Den Abschluss des Supporting-Programms bilden die Premieren ihrer Performances. Dieses Jahr werden die Huggy Bears Days in Kooperation mit brut Wien und WUK performing arts realisiert.
Hinter dem Programm steht Bears in the Park, ein Kulturankerzentrum der Stadt Wien mit Sitz im 11. Bezirk, das von Philippe Riéra und Charlotte Bastam geleitet wird. Mit großem Engagement unterstützt Bears in the Park die freie Performanceszene und ist ein wichtiger Raum zum Arbeiten, Vernetzen und für den kreativen Austausch in Wien geworden. Neben dem Huggy-Bears-Programm stellt die Initiative kostenfreie Proberäume in ihren Tanzstudios zur Verfügung und vergibt Residenzen für das Soundstudio sowie ein Atelier für bildende Künstler*innen. bearsinthepark.org
Bears in the Park Art Place
Eyzinggasse 12, 1110 Wien
nicht barrierefrei
Content Notes zu The Sandpit von Simone Lorenzo Benini & Miriam Budzáková
Die Performance enthält Nacktheit.
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
barrierefrei
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
nicht barrierefrei
nicht barrierefrei
Eyzinggasse 12, 1110 Wien
U-Bahn: U3 (Gasometer) Bus: 72A (Gasometer), 76A, 76B (Simoningplatz)
nicht barrierefrei