Anlässlich der gerade vergangenen und bevorstehenden Wahlen in Europa, Österreich und den USA, lässt sich aus Ergebnissen und Umfragen ablesen, dass rechte, rechtsextreme und menschenfeindliche Positionen an Stimmen gewinnen. Was also tun?
Das Autor*innenkollektiv Nazis & Goldmund lädt ein zu einem zweitägigen Labor, in dem Künstler*innen gemeinsam mit Initiativen und Aktivist*innen nach anderen Narrativen suchen, Narrativen für ein positives Verständnis von Veränderung.
Denn wir brauchen Koalitionen. Wir brauchen den vorpolitischen Raum. Wir brauchen die Sprache. „Und es wird dauern. So müde können wir nicht sein – es wird dauern und es wird erstmal nicht klappen, und es wird noch länger dauern, und es wird uns müde machen, vielleicht auch Angst, vielleicht auch Verwirrung stiften, vielleicht werden wir auch alles bezweifeln – so what.“
Anders als in anderen Ländern wie zum Beispiel Frankreich gibt es in Österreich kein parteiübergreifendes Bündnis gegen Rechts – wieso auch? Rechte bis rechtsextreme Sprache im politischen Diskurs, antidemokratische Haltungen, offenes Liebäugeln mit Orbanismus, Homogenität und Remigration als Forderungen im Wahlprogramm wurden in Österreich durch mehrere Regierungsbeteiligungen einer Partei am rechten Außenrand mittlerweile für den politischen Diskurs normalisiert. Als Auftakt eines überinstitutionellen Vernetzungs- und Bündnistreffen gegen Rechts liest Nazis & Goldmund das FPÖ-Wahlprogramm.
Offenes Labor über Bündnispolitiken und Erfahrungen mit rechter Kulturpolitik
Nazis & Goldmund lädt zu einem zweitägigen überinstitutionellen Vernetzungs- und Bündnistreffen gegen Rechts. Wir wollen einen Ort schaffen, an dem die Möglichkeit von supra-institutioneller Bündnispolitik besprochen und langfristig geplant werden kann – denn was die Politik nicht schafft, muss, wie immer in Österreich, die Kunst erledigen.
Panel
Sei es die Einsetzung eines regierungsnahen Kuratoriums als Leitung der SZFE 2020 in Ungarn oder die Absetzung des Generaldirektors des Nationaltheaters der Slowakei im Sommer 2024: Rechte Regierungen begreifen den Kulturbereich als Diskursraum, der durch Postenneubesetzungen, erlassene Gesetzesänderungen, Verkürzungen von Amtszeiten oder durch die Streichung von Subventionen zu ihren Gunsten modelliert und im Sinne einer menschen- und meinungsfreiheitsfeindlichen sogenannten „Homogenität“ neu ausgerichtet werden soll. Wie geht es Künstler*innen innerhalb und außerhalb der Institutionen, die unter rechten Regierungen Kunst machen, machen wollen, müssen? Welche Strategien entwickeln sie – und wie können sie unterstützt werden? Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen aus der Slowakei und Ungarn im Gespräch mit Künstler*innen, die in Österreich leben und arbeiten.
Nazis & Goldmund versteht sich als vielköpfiges poetologisches Monstrum, das die Entwicklungen und Aktionen der Europäischen Rechten und ihrer internationalen Allianzen kritisch beobachtet, deren Erzähl- und Interventionsstrategien untersucht und attackiert.
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