Am 8. Dezember führt uns bereits das zweite Out and about Spezial an das Archa Theater Prag. Mit dem Bus geht es von Wien in die Stadt, in der vor fünfzig Jahren im Prager Frühling der Protest gegen die sowjetische Führung gewaltsam niedergeschlagen wurde. Während der Busreise findet ein Gespräch mit dem Zeitzeugen und Aktivisten Ales Richter statt. Nach der Ankunft in Prag am Nachmittag können die Teilnehmer*innen auf eigene Faust die Stadt erkunden. Im traditionsreichen Archa Theater besuchen wir um 18:00 Uhr die Vorstellung von Invisible Republic – #stilllovingtherevolution. Das Stück des Künstler*innenkollektivs andcompany&Co. untersucht, was von den Revolutionen der Vergangenheit übrig geblieben ist, und spürt dem Revolutionsgeist der Gegenwart nach.
Zu Invisible Republic – #stilllovingtherevolution:
Wir haben sie so geliebt, die Revolution! Doch sie hat die Kinder von Karl Marx & Coca Cola entlassen und sich einer neuen Generation zugewendet: „Während 1917 auf den Staat fokussierte, zielte 1968 auf das Individuum. In Zukunft müsste es darum gehen, die Beziehungsweisen zwischen den Menschen in den Blick zu nehmen“, so Bini Adamczak.
Im Jahr der Jubiläen – fünfzig Jahre ’68, einhundert Jahre Novemberrevolution, zweihundertster Geburtstag von Karl Marx – machen sich vier Frauen (Nina Kronjäger, Mira Partecke, Mariana Senne und Claudia Splitt) auf die Suche nach einer neuen Liebe kreuz und quer durch einen komischen alten Kontinent. Zwischen Pariser Mai und Prager Frühling zeigt sich: Die Revolution kennt keine Jahreszeiten und hält sich an kein Drehbuch. Sie stirbt nicht an Bleivergiftung, Kinderkrankheiten oder Altersschwäche. Sondern an der Melancholie ihrer Anhänger*innen. Gegen postrevolutionäre Depression (PRD) hilft vielleicht nur die Performance radikaler Demokratie: eine reale Versammlung.
Das internationale Kollektiv andcompany&Co., 2003 von Alexander Karschnia, Nicola Nord und Sascha Sulimma in Frankfurt am Main gegründet, widmet sich der ganz eigenen Aufarbeitung und Beleuchtung von gesellschaftspolitischen Themen mit popkulturellen und zeitgenössischen Mitteln. Im brut Wien zeigte andcompany&Co. in der Spielzeit 2016/17 Not My Revolution, If…: Die Geschichten der Angie O.
Während der Busreise findet eine Gespräch mit dem Zeitzeugen und Aktivisten Ales Richter statt.
Aleš Richter
geboren 1947 in Tschechien, lebte und studierte Psychologie in Brünn. Wegen seiner Teilnahme an einer Flugblattaktion in 1971 wurde er verhaftet und zu 20 Monaten Haft mit fünfjähriger Bewährung verurteilt und aus der Universität ausgeschlossen. Dann arbeitete er als Maurer, Fußbodenleger und als Wasserprüfer. Als Signatar der Charta 77 nahm er an verschiedenen Untergrundaktivitäten teil: er schrieb Texte verbotener Autor*innen ab, besuchte Vorlesungen von Professor*innen, die Berufsverbot hatten, stellte seine Wohnung für die Veranstaltung solcher Treffen zur Verfügung usw. Im Jahre 1981 emigrierte er mit seiner Frau und zwei kleinen Töchtern nach Wien.
09:00 Uhr Abfahrt Wien, Secession,
Friedrichstraße 12, 1010 Wien
Rückfahrt am selben Abend. Ankunft in Wien ca. 1:00 Uhr.
* Im Ticket inbegriffen sind Busfahrt und Eintritt zur Performance.
09:00 Uhr Abfahrt Wien, Secession,
Friedrichstraße 12, 1010 Wien
Rückfahrt am selben Abend. Ankunft in Wien ca. 1:00 Uhr.
* Im Ticket inbegriffen sind Busfahrt und Eintritt zur Performance.
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)