Das Leben der Piraten, das mythische Japan oder die Bremer Stadtmusikanten – mit brachialem Humor und fröhlich-sarkastischen Grenzverletzungen arbeitet das Performancekollektiv Showcase Beat Le Mot seit 1997 an der radikalen Aufarbeitung historischer Themen und Geschichten. Ihr aktuelles Projekt beschäftigt sich mit Nazisupermenschen auf Zeitreise und entfacht ein humorvolles Spiel mit dem politisch Unkorrekten.
Alles beginnt mit einer Reise von vier Nazisupermenschen in die Vergangenheit. Wernher von Braun entdeckt in einem geklauten Telefonbuch von Albert Einstein den genialen Bauplan für eine Zeitmaschine. Mit dieser reisen vier Angestellte der Reichskanzlei in die Vergangenheit, um hier alle auf die Ankunft des Führers Alfred Hitler vorzubereiten. Auf ihrer Reise durch die Epochen treffen die vier Performer unter anderem Julius Cäsar zum Hitlergrußtraining, kämpfen an der Seite der Ritter von König Arthaus um das Schwert Exkalibur oder besuchen das letzte Abendmahl.
Das vierköpfige Performancekollektiv Showcase Beat Le Mot gründete sich 1997 aus den Angewandten Theaterwissenschaften in Gießen heraus. Die freie Theatergruppe entzieht sich gerne den Gesetzen des Stadttheaterapparats und strebt nach Selbstbestimmung, kollektiver Willensbildung und unkonventionellen Handlungs- und Ausdrucksformen. Dabei zeigen sich die Showcase-Abende stets als große Flickenteppiche aus selbst geschriebenen Liedern, Choreographien, Videos, Objekten, Erzähltexten und gelegentlichen Dialogen.
Achtung: Das Stück wird am 7. Oktober auf deutscher Sprache gezeigt. Am 8. Oktober ist die Version auf englischer Sprache zu sehen.
„Informell, gegen den Strich herkömmlicher Dramaturgie gebürstet ist dieser Abend. Man kann sich wie Bolle amüsieren über intelligente, zuweilen auch brachial geschmacklose Scherze. …Showcase Beat Le Mot pflegt und liebt das fröhlich-sarkastische, grenzverletzende Spiel mit dem eigentlich unaussprechlichen. Was hier mit dem Zertifikat des politisch Unkorrekten und Blasphemischen angeboten wird, sitzt aber sehr wohl auf einem soliden, moralischen Hosenboden…“ Mitteldeutsche Zeitung
„Uns geht es darum, dem offiziellen Geschichtskanon, dessen Koordinaten sich im Übrigen auch ständig verändern, etwas hinzuzufügen. Schlimmstenfalls ziehen wir das Thema vom Sockel des Unantastbaren hinab ins Triviale. Aber nicht um zu verharmlosen oder zu relativieren, sondern um die Auseinandersetzung und Erinnerung lebendig zu halten. … Alle wichtigen und schrecklichen Ereignisse der Geschichte bedürfen auch einer künstlerischen Nacherzählung.“ Aus einem Interview mit Showcase Beat Le Mot, Bern 2015
Idee, Konzept, Raum, Kostüm Showcase Beat Le Mot Musik Albrecht Kunze She Wolf Sharon Sharon Smith Kostüm Tanja Jesek, Clemens Leander Bauten Christian Wenzel, Andrej Trofimoff Video Alexej Tschernij Grafik Anne Kube Licht Sebastian Zamponi Ton Albrecht Kunze Produktionsleitung Olaf Nachtwey
Eine Produktion von Showcase Beat Le Mot und neues theater Halle. Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.
brut
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