1970 macht Trisha Brown mit Man Walking Down the Side of a Building einen unbegehbaren Raum begehbar. Ein Tänzer geht, von Klettergurten gehalten, ein siebzigstöckiges Gebäude in New York aufrechten Ganges hinab. Ohne die physischen Grenzen zu überschreiten wird die Wirkung der Schwerkraft visuell aufgehoben. Etwas Gewohntes wird ins Ungewohnte gesetzt. Der Blick des Betrachters auf die Stadtarchitektur und die sich darin bewegenden Körper werden verkehrt, die Parameter der gewohnten Wahrnehmung überschritten.
2020, ein halbes Jahrhundert nach der Premiere von Man Walking Down the Side of a Building stelle ich mir die Frage nach der Betrachtungsweise von Körpern im virtuellen Raum, deren Wirkung auf unsere Wahrnehmung und der dort herrschenden Kräfte.
(Inge Gappmaier am 18. April 2020)
Inge Gappmaier arbeitet als freie Choreographin, Tanzpädagogin und Tanzwissenschafterin mit Basis in Wien.
Ihre Arbeiten wurden u.a. in der Landesgalerie Linz, bei den Tanztagen Klagenfurt, bei imagetanz sowie international beim Life Art and Performance Festival LAPSody Helsinki, bei der Tanzplattform Deutschland, im Mousonturm Frankfurt, beim Frankfurt LAB und bei Ganz Novi in Zagreb gezeigt. Inge Gappmaier lehrte u.a. an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien und an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Am 26. März 2020 hätte das Stück protect. there i no wind in geometrical world im Rahmen von imagetanz / brut Wien Premiere gefeiert. Aufgrund der Pandemie covid-19 wurde diese auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Verweise:
Trisha Brown Dance Company: Man Walking Down the Side of a Buildung
Isa Wortelkamp: Man Walking Down the Side of a Buildng, in: tanz metropole provinz; Yvonne Hardt, Kirsten Haar (Hg.), LIT Verlag, Hamburg 2007
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