In der SODOM VIENNA REVUE begeben sich die Künstler*innen um Denice Bourbon und Gin Müller auf die Spuren von Persönlichkeiten, psychischen Orgasmen und Utopien des perversen Wien der roten 20er-Jahre und verqueeren sie mit der Gegenwart. Genoss*innen: Kommt und bestaunt solidarisch die glamouröse Revue des Roten Wien, denn in SODOM VIENNA lauten die Parolen: „Heimat ist der Tod, mein Arsch ist offen rot! Ho ruck nach Liebe Links!“
Die historische Wahl 1919 stand am Beginn des Roten Wien und einer Ära, deren Ästhetik und Politik aufklärerisch, psychoanalytisch, lasziv und schlüpfrig zugleich waren. Rote Revuen und inszenierte Propagandaspektakel standen bürgerlichen Skandalen wie Anita Berbers Tänzen des Lasters, Auftritten von Josephine Baker und Arthur Schnitzlers Reigen gegenüber. Die gigantische Stummfilmproduktion Sodom und Gomorrha (1921/22)am Laaer Berg mit mehr als 15 000 Statist*innen vereinte die biblische Geschichte mit der hedonistischen Gegenwart der 1920er-Jahre. Die Spieler*innen der SODOM VIENNA REVUE lassen Persönlichkeiten dieser Zeit in einer schillernden Show aufleben, frei nach dem Motto: „Wien, du rotes Sodom, deine Farbe steht für Liebe und Revolution und Sodom für die Stadt der Laster, die sich voller Lust den Konventionen widersetzt!“
Denice Bourbon: Künstlerin, Performerin, Sängerin, Comedian (PCCC*, im brut-Programm u. a. in Das Dorf von Nesterval)
Veza Fernández: Performerin, Tänzerin, Choreografin (im brut-Programm u. a. in Wenn Auge Mund wird)
Hyo Lee: Künstlerin, Performerin (im brut-Programm u. a. mit Colonial Cocktail von Stefanie Sourial)
Gin Müller: Dramaturg, Performer (im brut-Programm u. a. mit Dark Revolutions)
Denise Palmieri: Künstlerin, Performerin (im brut-Programm u. a. mit Dark Revolutions, Episode R Arrrrmy)
Stefanie Sourial: Künstlerin, Performerin (im brut-Programm u. a. mit Colonial Cocktail und City of Diaspora)
Alex Franz Zehetbauer: Performer, Choreograf, Tänzer (im brut-Programm u. a. mit wet dreaming at 52Hz und Ayh)
Elise Mory: Musikerin (in Produktionen am Volkstheater, HAU; Bands: Half Darling u.a.)
Denice Bourbon ist eine lesbisch/queer-feministische Performancekünstlerin, Sängerin, Autorin, Moderatorin, Kuratorin und Stand-up-Comedian. Sie verwendet Humor und Unterhaltung als aktivistisches Werkzeug, um auf politische Themen aufmerksam zu machen. Seit Jahren arbeitet sie als freie Künstlerin sowohl im Theater- als auch im Filmbereich. Sie hat gemeinsam mit Künstler*innen wie Katrina Daschner, Gin Müller, Veza Fernández, Sabine Marte, Stefanie Sourial, Stefanie Sargnagel, Amina Handke, Nesterval und an Häusern wie brut, WUK, WERK-X, Ateliertheater, Kosmos Theater, Spektakel u. v. m gearbeitet. Denice Bourbon kuratierte gemeinsam mit Denise Kottlett das erste queere Performancefestival Wiens Straight To Hell (2015) und ist Co-Gründerin des queeren Stand-up-Comedy-Club PCCC*. 2018 war sie Teil des Nesterval-Ensembles in der Produktion Das Dorf.
Gin Müller ist Dramaturg, Ar/ctivist, arbeitet im Bereich Theater / Performance / Queer Studies, war Gastprofessor an der Akademie der bildenden Künste Wien (2018/19) und ist Lektor an der Universität Wien (Theater-, Film- und Medienwissenschaft). Daneben realisiert er eigene Theater- und Performancearbeiten in Wien (brut) und Mexico City, u. a.: Fantomas Monster (2016/17), TransGenderMoves (2014/15), Melodrom/Rebelodrom – NoborderZone (2012/13), the que_ring drama project (2018/19). Darüber hinaus ist er Mitbegründer der noborder VolxTheaterKarawane (2001–2004) sowie der Band SV Damenkraft (2003–2008). Er engagierte sich aktiv im „Refugee Protest Vienna“ (2012/13) und ist seit 2014 bei „Queer Base“, dem LGBTIQ Welcome and Support Project der Türkis Rosa Lila Villa, tätig.
„[…] sie vollziehen, wie bei der Regenbogenparade, rauschende Prozessionen und befreiende Rituale im Geiste dieser Zeit und denken sich das Rote Wien queer!“ (Falter)
Mit Denice Bourbon, Veza Fernández, Hyo Lee, Gin Müller, Denise Palmieri, Stefanie Sourial, Alex Franz Zehetbauer, Elise Mory
Eine Koproduktion von Verein zur Förderung der Bewegungsfreiheit und brut Wien. Gefördert von MA7 Kultur (Kooperationen 2020 mit Wienwoche, Sigmund Freud Museum, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft u. a.).
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien