„Werden wir innerhalb der nächsten Wochen den Kriegsausbruch erleben?“
Ein Politiker im Roman Die Thibaults von Roger Martin du Gard
Vor knapp über 100 Jahren befand sich Europa im Ausnahmezustand und an der Schwelle zum Ersten Weltkrieg. Mit dem Abend „WHY“ – 100 Jahre Krieg wirft das französisch-österreichische Performancekollektiv Superamas ein Schlaglicht auf die politische und psychologische Situation am Vorabend des Ersten Weltkriegs und zieht bedrückende Parallelen zum aktuellen Geschehen, zur Lage unserer Demokratien und zur Zerbrechlichkeit Europas.Mit Performance, Livemusik, Filmscreening und einer Lecture bespielen Superamas das gesamte brut vom Balkon, über die Bar bis zum Saal.
Ausgangspunkt ist der achtbändige Romanzyklus Die Thibaults, für den der französische Schriftsteller Roger Martin du Gard 1937 den Nobelpreis erhielt und der die politischen Verhältnisse vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs beschreibt. Superamas bringen eine ganz eigene Interpretation eines Auszugs des Romans auf die Bühne. Drei Darstellerinnen sprechen vom bevorstehenden Krieg, von Nationalismus, Aggression und verklärten Vorstellungen von männlichem Heldentum. Während die eine sicher ist, dass alles glimpflich ausgehen wird, ahnt die andere bereits die Katastrophe. Begleitet wird die Performance vom Klavierspiel der Pianistin Clara Frühstück. Anschließend an die Performance gibt es eine Lecture von Pierre-Emmanuel Finzi über das Thema der „Masse“. Die Lecture wird durch Stummfilmsequenzen ergänzt, die Menschenmassen um die Jahrhundertwende und vor dem ersten Weltkrieg zeigen. Die Filmsequenzen und die Lecture zum ersten Weltkrieg werfen ein Licht auf die Themen Mobilmachung, Rassismus, Angst, Krieg und Terror. Der Abend „WHY“ – 100 Jahre Krieg schärft den Blick für unsere Gegenwart und mögliche Parallelen zwischen damals und heute.
Das Performancekollektiv Superamas ist in Österreich, Frankreich und Belgien zu Hause und erarbeitet seit 1999 Tanz- und Theaterproduktionen, die mit großem Erfolg durch ganz Europa touren. WHY – 100 Jahre Krieg gehört zu einem Werkzyklus, der sich mit den Themen Krieg, Terrorismus und Nationalismus beschäftigt, und ist Teil der Forschung für das Projekt Vive l’armée!, das 2016 zur Premiere kommen wird.
Konzept, Regie und Dramaturgie
Superamas
Darstellerinnen
Karin Yoko Jochum, Sophie Resch, Judith Rohrmoser
Klavier
Clara Frühstück
Lecture
Pierre-Emmanuel Finzi
DJ
Monsterfrau
Mit freundlicher Unterstützung des Institut Français d'Autriche-Vienne.
brut
Karlsplatz 5, 1010 Wien
barrierefrei
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
U-Bahn: U1, U2 (Praterstern), U4 (Friedensbrücke), U6 (Dresdnerstraße) Tram: 5 (Nordwestbahnstraße) Bus: 5A (Wasnergasse)
nicht barrierefrei
Zieglergasse 25, 1070 Wien
U-Bahn: U3 (Zieglergasse), Tram: 49 (Westbahnstraße / Zieglergasse)
barrierefrei
Eschenbachgasse 11 / Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien
U-Bahn: U4, U1 (Karlsplatz), Tram: 1, 2, D, 71 (Burgring), Bus: 57A (Getreidemarkt)