Ein Querschnitt durch Wiens junge Performanceszene wird im Rahmen von imagetanz 2024 in zwei Teilen präsentiert. In dieser Sonderausgabe der brut-Reihe Handle with care featuring HUGGY BEARS erhält das Publikum exklusive Einblicke in vier Projekte und ihre jeweiligen Entwicklungsphasen.
MO-ZA-IK – Elevate
In Elevate untersucht MO-ZA-IK – ein Kollektiv leidenschaftlich Forschender und Praktizierender im Bereich der House Dance-Kultur – die befreienden und heilenden Aspekte des House Dance und taucht in die gemeinschaftlichen, transzendentalen und kulturellen Dimensionen ein, die in der queeren, schwarzen Underground-Community verwurzelt sind. Ihre Vision besteht darin, eine immersive Performance zu schaffen, in der die physischen Dimensionen des House Dance mit „healing“ durch gemeinschaftliche Praktiken verschmelzen, wobei die Bedeutung des Cyphers hervorgehoben wird. Durch Freestyle und intuitive Bewegungs-Exploration, Diskussionen und die Integration verschiedener Audioelemente soll eine kollektive und heilende Atmosphäre geschaffen werden und auf die Notwendigkeit von Engagement in kollektivistischen Praktiken angesichts politischer Spaltung und drängender globaler Probleme eingehen. Die Gruppe MO-ZA-IK besteht aus den Künstler*innen Jamali Abale, Viviane Le Tanzmeister, Rosa Perl und Mátyás Kántor.
MO-ZA-IK ist eine in Wien ansässige Gruppe bestehend aus Künstler*innen, Tänzer*innen, DJs und leidenschaftlichen Mitwirkenden in der Street- und Clubdance-Szene in Österreich und im Ausland. Das Kollektiv möchte seine gelebten Erfahrungen teilen und Räume der kollektiven Transformation und Befreiung schaffen. MO-ZA-IK ist eine Gruppe mit vier Mitgliedern – Rosa Perl (she/they), Viviane Le Tanzmeister (she/they), Jamal Abale (he/him) und Mátyás Kántor (he/him) – mit unterschiedlichen Hintergründen, die die gleiche leidenschaftliche Sprache des House Tanz und Musik.
Sebastijan Geč, Malika Fankha, Nikolaos Giannopoulos, Patrick Wally – And they never looked back
Die Performance behandelt die Erfahrungen zweier Protagonist*innen, die in einer Erzählung über Geister, Spuk und die Verwandlung in ein Monster miteinander verwoben sind. Das Projekt befasst sich mit der Erkenntnis des Unvermeidlichen und der Notwendigkeit, sich der Angst zu stellen – sowohl auf als auch außerhalb der Leinwand. Bestehend aus zwei Teilen mit Pausen, lässt diese kinematografische Erfahrung die Zuschauer*innen in das Gesehene, Gehörte und Gefühlte eintauchen, wobei die Grenzen zwischen Realität und Fiktion für die Figuren und das Publikum gleichermaßen verschwimmen. Die Konfrontation mit der Angst an ihrem Ursprung führt zum Errichten gesunder Grenzen – einem entscheidenden Aspekt für die Gesellschaft.
Sebastijan Geč alias I am Everything, geboren in Slowenien, schloss 2007 sein Tanzstudium in Salzburg am SEAD in Choreografie und zeitgenössischem Tanz ab. Seitdem war er an verschiedenen Projekten und Performances beteiligt, unter anderem mit Choreograf*innen wie Willi Dorner, Elisabeth Bakambamba Tambwe, Jérôme Bel, Judit Keri, Annie Vigier und Franck Apertet. Seine eigenen Arbeiten wurden auf vielen Festivals gezeigt, beispielsweise auf dem Platforma in Slowenien mit Auftritten wie What are you looking at? oder After this there for, because of this. Seit fünf Jahren ist er auch regelmäßig in der Opernwelt aktiv, etwa bei Produktionen am Theater an der Wien und der Staatsoper Wien. Einige seiner Favoriten sind Der Feuerengel, Platee, Eugeni Oniegin, La clemenza di Tito oder Tosca. Er war Mitglied des ersten Kiki-Hauses in der Voguing Szene Österreichs und besuchte zahlreiche Voguing-Bälle in ganz Europa. Seit einigen Jahren spielt er auch in Filmen mit, meistens in Kunstfilmen. Wie bei Daniel Moshel im Kurzfilm Me Tube 3 oder MIR:VARIABLE, Kurzfilm von Alexander Kasses. Das neueste Filmprojekt war mit Elisabeth Bakambamba Tambwe Die Maske der Schwarzen-Löwenbergs, das 2021 Premiere hatte.
Malika Fankha ist Tänzer*in, Poet*in und Sound Artist. MFs Arbeit stürzt voraussehbare Narrative um und schafft Räume, wo gleichzeitig prekäre Intimität und campy Melodrama existieren können. Strukturen und Politiken des Begehrens werden offengelegt durch das Suchen von weicheren Verflechtungen zwischen Empfindung und Sozialität, um eine resiliente und doch formbare Matrix von Verbindungen aufzubauen. MF mag schmiegsame Katzen, Streak Challenges auf Duolingo und voll aufgeladene Batterien.
Nikolaos (Nikos) Giannopoulos alias NIKKNAME wurde in Griechenland geboren und schloss sein Studium in Tontechnik und Sounddesign ab. Seit 2010 ist er Musikproduzent/DJ und hat Musik auf bekannten Plattenlabels wie Traum, Ombra Intel. und Freeride Millenium veröffentlicht. 2021 schuf er die Musik für Claudia Lomoschitz‘ Partus Gyno Bitch Tits und 2023 für Lactans. Er verfügt über ein aktives Studio in Wien, in dem er auch Musik für andere Künstler*innen produziert und mischt.
Patrick Wally, geboren 1985 in Stockerau. Studium Kamera und Regie an der Filmakademie Wien. Arbeitet als Kameramann an Spiel- und Dokumentarfilm-Projekten sowie künstlerischen Filmen.
Hinweis
Die Performance And they never looked back von Sebastijan Geč, Malika Fankha, Nikolaos Giannopoulos, Patrick Wally arbeitet mit Bildern von Horror und sexualisierter Gewalt.
Credits MO-ZA-IK – Elevate
Von und mit MO-ZA-IK(Jamali Abale, Viviane Le Tanzmeister, Rosa Perl und Mátyás Kántor)
Credits Sebastijan Geč, Malika Fankha, Nikolaos Giannopoulos, Patrick Wally – And they never looked back
Von und mit Sebastijan Geč, Malika Fankha, Nikolaos Giannopoulos, Patrick Wally
Hinweis
Die Performance And they never looked back von Sebastijan Geč, Malika Fankha, Nikolaos Giannopoulos, Patrick Wally arbeitet mit Bildern von Horror und sexualisierter Gewalt.
brut nordwest – Proberäume
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien