Im Anschuss an die zweite Vorstellung von No Place Like Home laden wir zum Gespräch ein: Breaking Silence: Über Grenzen, (Un)Recht und Verantwortung eröffnet einen Dialog über mangelnden Opferschutz und asymmetrische Machtverteilung in Fällen von sexualisierter Gewalt in Familiensystemen. Gemeinsam mit den Künstler*innen der Produktion sowie dem Rechtsphilosophen Emanuel Lerch sprechen wir über künstlerische, politische und persönliche Zugänge zu Verantwortung und Handlungsspielräumen.
Malika Fankha studierte Theater in Zürich sowie zeitgenössischen Tanz am SEAD und der NYU Tisch und arbeitet als Tänzer:in, Poet:in und DJ. Deren Arbeit widmet sich dem Durchbrechen vorhersehbarer Erzählmuster und dem Schaffen von Räumen zwischen prekärer Intimität und campigem Melodrama. Dabei werden Strukturen und Politiken von Begehren erforscht und nach weicheren Verflechtungen zwischen Sinnlichkeit und Sozialität gesucht – mit dem Ziel, ein autarkes, fluides Netzwerk von Verbindungen zu schaffen. Bisherige Kollaborationen entstanden u.a. mit Tanzquartier Wien, brut, WUK, ImPulsTanz, Wiener Festwochen, Tanzhaus Zürich, Südpol Luzern, Dampfzentrale Bern, Art Basel, Zentrum Paul Klee, Pianofabriek Brussels, workspacebrussels, Kaaitheater, CAMPO Ghent, BUDA Kortrijk, Cullberg Ballet Stockholm, Life Long Burning, Golden Days Copenhagen, Mladi Levi Ljubljana, Swissnex and Counterpulse San Francisco, Théâtre National du Luxembourg.
Oneka von Schrader (sie/ihr) arbeitet als Choreografin, Performerin, Sängerin und Dramaturgin. Sie hat mit Künstler*innen wie Veza Fernández, Tino Sehgal, Gosia Wdowik, Krõõt Juurak und Oleg Soulimenko zusammengearbeitet. Ihre eigenen Arbeiten wurden bei Festivals wie dem Bâtard Festival (Brüssel), Les Urbaines (Lausanne), SPRING (Utrecht) und [8:tension] Young Choreographers’ Series/ImPulsTanz (Wien) gezeigt. Gemeinsam mit ihrer Schwester Daphne von Schrader bildet sie das Duo Schrader_Schrader, das experimentelle Konzertformate entwickelt und performt. In ihrem Atelier im Kunst- und Kulturzentrum Semmelweisklinik forscht sie zu den Verflechtungen von Kunst, Krankheit, Anatomie und Feminismus – durch die Linse konzeptueller Somatik und Traumarbeit. Sie studierte Choreografie an der SNDO in Amsterdam und Shiatsu in Wien.
Dr. Emanuel Lerch hat als Universitätsassistent am Institut für Rechtsphilosophie der Universität Wien zu Fragen des Persönlichkeitsschutzes im System der EMRK dissertiert und arbeitet inzwischen als Rechtsanwaltsanwärter mit Schwerpunkt auf Familienrecht in Wien.
Die irische Künstlerin Asher Ó Gormáin arbeitet interdisziplinär zwischen choreografischen und bildenden Kunstpraktiken – als Performancemacherin, Dramaturgin und Dozentin.Ihre Arbeit setzt sich intensiv mit Objekten und Materialien auseinander und streicht deren performative Handlungsfähigkeit heraus, um die taktilen, sinnlichen und existenziellen Dimensionen des „Gewöhnlichen“ zu offenbaren und anthropozentrische Perspektiven herauszufordern. Sie hat einen BA (Hons) in Choreografie vom Dartington College of Arts (2005), ein Diplom in Tanz von SEAD – Salzburg Experimental Academy of Dance (2008) und einen MA mit Auszeichnung in bildender Kunst (TransArts) von der Universität für angewandte Kunst Wien (2021). Seit 2021 unterrichtet sie regelmäßig am Angewandte Performance Lab (APL) in Wien. 2020 gründete sie HOOD for Artist Parents. Ihre jüngste Arbeit, mind numbing filthy finger potholes: a glossary of the paradox of boredom, feierte 2024 im brut Wien Premiere.
Stefanie Sourial realisiert eigene Stücke und Stand-up-Shows, darunter PHARAO IN DRAG (2025), NEW ENDINGS (2023), CITY OF DIASPORA (2021), die Trilogie COLONIAL COCKTAIL (2019–2020), FREAK – wo endet der Traum und wo beginnt das Trauma (2014–2015) und Difficulties You Might Get Being An Artist In Austria (2011). Stefanie Sourial ist seit 2017 Teil des PCCC* – Politically Correct Comedy Club und war von 2009 bis 2015 bei Katrina Daschners CLUB BURLESQUE BRTUAL. Seit 2009 arbeitet und performt Stefanie Sourial mit in Wien lebenden Künstler*innen, wie Malarina, Denice Bourbon, Katrina Daschner, Gin Müller, Veza Fernández, Nina Kusturica, Katharina Mückstein oder Kurt Palm. 2007 diplomierte Stefanie Sourial an der internationalen Schule für Theater Jacques Lecoq in Paris. Seit 2016 lehrt Sourial Performancekunst an der Akademie der bildenden Künste Wien im Fachbereich Performance. Stefanie Sourials Performances sind antirassistisch, queer und gesellschaftskritisch und verbinden zwei Erzählweisen miteinander: die historische und die persönliche – stets fokussiert auf das Politische. www.stefaniesourial.com