Orientierung ist die Fähigkeit, den Raum über den Körper wahrzunehmen. Sie ist eine Sprache, die auf den Körper angewiesen ist, um einen Raum zu erschließen. Ceylan Öztrük, die 2022 den Swiss Art Award erhielt, stellt das Konzept der Orientierung in den Vordergrund und lädt dazu ein, mithilfe von Desorientierung Räumlichkeit neu zu erfahren. Die Performance Wearing the Angles, Kissing the Room ist eine Erzählung über den Zusammenprall und die Verschmelzung von Körper und Gebäude, Person und Institution, Gebogenem und Geradem.
Ein Text konstituiert die Form dieser Arbeit und dehnt sich in den Raum aus, während eine eindrucksvolle Bühneninstallationen einen traumähnlichen Zustand kreiert. Wearing the Angles, Kissing the Room nimmt das Momentum der Umgehung ins Zentrum, um die Orientierung zwischen Körpern und konstruierten Räumen neu auszurichten und eine andere Art der Orientierung an Dingen zu schaffen. Die Körper selbst werden zu Objekten oder zur Skulptur, Desorientierung wird zu einem Element des Körpers und lässt Körper und Gebäude ineinanderfließen. In dieser Verfassung verweilen wir, um eine andere Herangehensweise zuzulassen: eine Orientierung daran, wie wir den Raum bewohnen und wie sich der Raum in den Körper einschreibt. In feinen Nuancen wird der Moment des Sichverlierens durch zielgerichtete Desorientierung inszeniert.
Ceylan Öztrük ist Künstlerin und lebt und arbeitet in Zürich. 2016 schloss sie ihren praxisbezogenen PhD an der Mimar Sinan Fine Arts University (Istanbul) ab, nachdem sie 2014 ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien mit postkonzeptionellen Kunstpraktiken begonnen hatte. Sie erhielt ihren Abschluss (MFA-2011) und ihren Bachelor-Abschluss (BFA-2006) an der Fakultät für bildende Künste, Abteilung für Bildhauerei an der Anadolu Universität. 2022 erhielt sie den Swiss Art Award. Einige ihrer Ausstellungen und Performances sind: Wearing the Angles, Kissing the Room, Gessnerallee Zürich (2023); Sculpture Garden, Geneva Biennial, kuratiert von Devrim Bayar (2022); Self-specular, a moment, Galerie Philipp Zollinger, Zürich (2022); Matter of non, FriArt Kunsthalle Fribourg (2021); Orientalien, Gessnerallee Zürich (2020); Am a Mollusk, too; re/producing tangents, Longtang Zürich (2020); IV. Berliner Herbstsalon (2019); Oriental Demo, My Wild Flag Festival, Stockholm (2019); Call me Venus, Mars Istanbul (2016). http://ceylanoztruk.com
Konzept, künstlerische Leitung, Bühne Ceylan Öztrük Performance Adél Juhász, Deborah Macauley, Nimia Nwaogu, Ceylan Öztrük Choreografische Mitarbeit Manuel Scheiwiller Musik Berk Çakmakçı, Mertcan Mert Kostüm Prototypes Lichtdesign, Technik Demian Jakob Outside Eye Cosima Grand Mitarbeit Text Merve Ünsal Produktion Paelden Tamnyen
Gefördert von Stadt Zürich Kultur, Migros Kulturprozent Zürich, SIS – Schweizerische Interpretenstiftung, Ernst und Olga Gubler-Hablützel-Stiftung. Koproduziert durch das Netzwerk Freischwimmen, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien über das Programm „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V. Freischwimmen ist gefördert von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.
Das Gastspiel in Wien ist eine Kooperation von imagetanz 2024 / brut Wien und WUK performing arts. Mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.
Im Anschluss an die Performance am So., 24. März findet ein Artist Talk statt.
WUK performing arts
Währinger Straße 59, 1090 Wien