Daniel Aschwanden (21.01.1959 – 08.07.2021) war ein Schweizer Performer, Choreograf, Regisseur, Kurator und lebte und arbeitete in Wien. Mit dem Festival „Tanzsprache“ gründete er das erste Festival der freien Szene Wien. Im Rahmen von Bilderwerfer arbeitete er mit Tänzer*innen mit und ohne besondere Bedürfnisse und erhielt mit der Gruppe den Staatspreis des Österreichischen Bundesministeriums für Kunst für innovative und richtungsweisende Leistungen in diesem Feld. In den folgenden Jahren verschob sich sein Arbeitsschwerpunkt hin zu Fragestellungen von (darstellender) Kunst im öffentlichen Raum mit partizipatorischen Ansätzen aber auch zu Fragen nach der Rolle von Kunst in urbanen Entwicklungsprozessen. An der Universität für Angewandte Kunst Wien unterstützte er die Profilbildung des Studiums Social Design – Art as Urban Innovation, gestaltete das Studienfeld Performance an der Abteilung Kunst und kommunikative Praxis und wirkte zuletzt maßgeblich am Aufbau des Angewandte Performance Lab (APL) mit. Für seine langjährigen Verdienste schlug die Kulturstadträtin Aschwanden für ein Wiener Ehrenzeichen der Stadt vor. Die Verleihung konnte jedoch coronabedingt nicht stattfinden.
Am 08.07.2021 ist Daniel Aschwanden viel zu früh von uns gegangen. Er hat die Freie Szene in Wien über Jahrzehnte maßgeblich geprägt – auch das Programm von brut. Wir sind ihm dankbar für seine Visionen, seine Energie und seine Impulse. Sein letztes Projekt Deep Dreaming Creatures, an dem er gemeinsam mit Lucie Strecker arbeitete, blieb unvollendet und wird posthum und in Gedenken an ihn zur Aufführung gebracht.