Wo sind wir, wenn wir nicht da sind? AFTERLIVES ist eine Zusammenarbeit des Kollektivs Henrike Iglesias mit dem thailändischen Kollektiv Miss Theatre um die Künstlerin Miss Oat und zahlreichen weiteren Kollaborateur*innen. Die multimediale, interaktive Performance findet zeitgleich in Wien und Bangkok statt: Gemeinsam mit den beiden Zuschauer*innengruppen, durch Smartphones miteinander verbunden, begeben sie sich die Performer*innen auf die Suche nach queeren AFTERLIVES.
Die Theorie des Multiversums, basierend auf Grundlagen der Quantentheorie, dient in AFTERLIVES als Metapher, narratives Mittel und Inspirationsquelle, um über das eigene Leben nach dem Tod zu spekulieren, über queere Politiken des Sterbens und alternative Formen des Zusammenlebens. In Bangkok und Wien wird sich das Publikum im Theaterraum versammeln und mit dem eigenen Smartphone mit der Performance interagieren. Das Handy wird zum Portal, das die Räume und Zuschauer*innen miteinander verbindet. Welche parallelen Realitäten sind denkbar? Wo sind wir, wenn wir nicht da sind? Wie müssen wir uns begegnen, um uns verbunden zu fühlen? Und wo finden wir zusammen, um füreinander zu sorgen und umeinander zu trauern?
Henrike Iglesias ist ein Theaterkollektiv aus Berlin und Basel, das seit 2012 zusammenarbeitet. Das Team besteht aus Leo G. Alonso, Malu Peeters, Marielle Schavan und Sophia Schroth. Zusammen und in kleineren Konstellationen sowie mit verschiedenen Kollaborateur*innen erarbeiten sie Performances, Installationen, Partys und vieles mehr. Sie begreifen popkulturelle und massenmediale Phänomene als Spiegel gesellschaftlicher Zu- und Missstände und haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese aus feministischen Perspektiven zu beleuchten. In ihrer Arbeit nutzen sie technische Mittel und Geräte gern auf narrative, interaktive und poetische Art und Weise und interessieren sich dafür, inwieweit diese unser alltägliches Zusammenleben beeinflussen. Henrike Iglesias und brut Wien verbindet eine kontinuierliche Zusammenarbeit. Nach OH MY (2019), FRESSEN (2020), UNDER PRESSURE (2021) und zuletzt FLAMES TO DUST (2023) ist Henrike Iglesias mit AFTERLIVES zum fünften Mal zu Gast im brut.
Miss Theatre aus Bangkok ist ein Kollektiv von darstellenden Künstler*innen, die sich mit queeren Thematiken, marginalisierten Communities und Genderpolitik beschäftigen. Anhand persönlicher Erfahrungen experimentieren sie mit narrativen Mitteln, um Überzeugungen zu hinterfragen und patriarchalische Ideologien abzuwehren.
Pathipon (Miss Oat) gründete Miss Theatre und H0M0HAUS, ein Festival für Vielfalt. Ihre Arbeit erforscht Queerness, Individualität und Politik und stellt die Normen der thailändischen darstellenden Künste infrage. H0M0HAUS wurde 2024 erfolgreich ins Leben gerufen und wird 2025 in die zweite Runde gehen.
Rosa Wernecke ist Video- und Lichtdesignerin. Sie ist Teil des feministischen Performance- und Medienkunstkollektivs Swoosh Lieu, dessen Arbeiten u. a. beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens, beim Impulse Festival und beim Festival Politik im freien Theater gezeigt wurden. Sie ist Mitgründerin des Vereins Gefährliche Arbeit für die Vernetzung und Fortbildung von FLINTA-Techniker*innen und -Designer*innen. 2018 war sie Artist in Residence in der Villa Kamogawa des Goethe Instituts Kyoto, 2021/22 in der Kulturakademie Tarabya in Istanbul und 2023/24 an der Cité des Arts in Paris.
Henri Maximilian Jakobs studierte E-Bass am Richard-Strauss-Konservatorium München und ist Sänger und Bassist der Band TUBBE, mit der er drei Alben veröffentlichte. Zudem tourte er als Live-Bassist von Sookee, The toten Crackhuren im Kofferraum u. a. 2019 war Jakobs Protagonist des Podcasts Transformer von Christina Wolf, des Gewinners des Deutschen Hörbuchpreises in der Kategorie Podcast. Seit 2020 ist er als Theatermusiker tätig, u. a. für die Schaubühne Berlin, das Theater an der Parkaue und das Schauspiel Hannover. Neben seinem Schaffen als Musiker ist Jakobs Autor, sein Debütroman Paradiesische Zustände erschien im Juni 2023 bei KiWi.Konzept, Kostümdesign, Dramaturgie, digitale Interaktion, Lichtdesign, Performance, Produktionsmanagement, Sounddesign, Bühnenbild & Text Leo G. Alonso, Henri Maximilian Jakobs, Pathipon (Miss Oat), Thongchai Pimapunsri, Nicha Puranasamriddhi, Marielle Schavan, Sophia Schroth, Rosa Wernecke Produktionsleitung Touring Maxine Devaud / oh la la – performing arts production Ursprüngliches Konzept Pathipon (Miss Oat), Henrike Iglesias (Leo G. Alonso, Malu Peeters, Marielle Schavan, Sophia Schroth), Anan Fries Mitarbeit Regie & Dramaturgie Felix Toni Giesler Technische Leitung & Bühnenbild Bangkok Pornpan Arayaveerasid, Rueangrith Suntisuk (DuckUnit) Bühnenleitung Bangkok Surat Kaewseekarm Grafische Gestaltung Bangkok Matus Kaewdum (Cerebrum_art.original) Codierung & Kreativtechnik bleeptrack Schneiderei Bühne Amancay Ballesi Outside Eye Berlin María F. Giacaman Hasbún Produktionsleitung Berlin ehrliche arbeit – freies Kulturbüro Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Berlin Franziska Janke Übersetzung Naomi Boyce
Eine Produktion von Henrike Iglesias in Koproduktion mit Sophiensæle Berlin, brut Wien, FFT Düsseldorf und ROXY Birsfelden
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
Content Notes
Die Performance thematisiert Tod, Beerdigungen, Trauer und Suizid.
Die Performance verwendet Theaternebel und in einer Szene lauten Techno-Sound.