Destination FCKD erforscht das Phänomen des NPC-ing als analoge Antwort auf menschliche Simulationen in digitalen Welten. Sechs Performer*innen erkunden dabei physische und philosophische Aspekte von Non-Playable-Characters in einer surrealen Bewegungslandschaft.
Die Basis dafür bildet eine Bibliothek von über 200 im Projektprozess entwickelten NPCs und ihren rhythmischen, räumlichen, klanglichen und narrativen Interaktionsmöglichkeiten. NPC ist die Abkürzung für Non-Player-Character (z.D. Nicht-Spieler-Charakter) – künstliche Identitäten, welche mit möglichst geringen Mitteln auf das Wesentlichste ihrer Funktion reduziert sind. Sie führen wiederholende Aufgaben aus, kommunizieren mit stark begrenztem Vokabular und verhalten sich in vordefinierten Schleifen.
Replaying – stops, reversions, glitches – ist ein aus dem Bereich der Street- und Clubstyles exzerpiertes Prinzip der Bewegungsfindung, welche in Destination FCKD als choreografische Improvisationsstrukturen eingesetzt werden. Das für das Stück entwickelte morphing leitet sich von Bildgenerierungsprozessen künstlicher Intelligenzen ab. Fehler, Verzerrungen und Glitches bilden die zugrundeliegende Ästhetik und Erzählsprache, legen sich als gesellschaftskritischer Filter über die narrativen Interpretationsräume der Tanzperformance und verweisen auf eine menschliche Ebene hinter dem Algorithmus.
Inspiriert von künstlichen und realen Welten werden Tanz und Choreografie in Destination FCKD so zu einem integrativen Wechselspiel verschiedener Bewegungsqualitäten, in welchem analoge Fehler und digitale Artefakte in einem Bühnenkontext aufeinandertreffen.
Die Tanzkompanie Hungry Sharks wurde 2011 von Choreografen Valentin Alfery und Fotografin/Creative Producer Dušana Baltić gegründet und entwickelt sich seitdem in Co-Leitung stetig weiter. Über wechselnde Formate, Orte und Konstellationen werden regelmäßig Stücke für die Bühne sowie ortsspezifische Räume geschaffen, die durch hohe Physikalität, einer starken visuellen Ebene, das Aufgreifen gesellschaftlicher Themen und einen konzeptionell-choreografischen Ansatz gekennzeichnet sind. Ihre Produktionen touren regelmäßig durch Europa und wurden bereits in den USA und Sri Lanka gezeigt.
"Nie geht dem Stück seine Dynamik verloren, und die Tänzerinnen halten ihre Energie bis zur letzten Sekunde. Auf ein so punktgenau kritisches Werk wie Destination FCKD hat man allzu lange warten müssen."
Helmut Ploebst (Der Standard)
Idee und künstlerische Leitung Valentin Alfery Produktionsleitung und Artistic Advice Dušana Baltić Performer*innen Coline Hemery, Ailsa Li, Caterina Politi, Jana Dünner, Flóra Virag, Francesca De Girolamo Dramaturgie Marco Payer Outside Eye Claire Lefèvre, Imani Rameses, Tuulia Soininen Komposition Manuel Riegler Live Sound Fabian Lanzmaier Lichtdesign Sveta Schwin Kostüm Caterina Politi Produktionsassistenz Max Rosenberger Kreative Bewegungsrecherche Michael Sellner, Alexander Tesch, Ailsa Li, Chloé Wanner, Zoé De Reynier, Valentin Alfery, Caterina Politi, Jana Dünner, Flóra Virag, Coline Hemery, Spela Remec, Chris Fargeot
Eine Koproduktion von brut Wien und SZENE Salzburg.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7), dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, der Stadt Salzburg, dem Land Salzburg, dem Land Kärnten und Otto Mauer Fonds.
Dank an Festspielhaus St. Pölten, Tanzhaus Zürich und Residenzzentrum tanz+.
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien
Im Anschluss an die Vorstellung am Mo., 18. November findet ein Artist Talk statt. Moderation: Claire Lefèvre
Diese Performance verwendet Stroboskop und lauten Sound.