Wie riecht Rassismus und was wird gerochen? Von alltäglichen Vorurteilen bis hin zu den philosophischen Ausführungen Immanuel Kants über die Beziehung zwischen Körpergeruch und Hautfarbe hat die Verbindung von Rassismus und Geruch eine lange abendländische Tradition. Smells of Racism erkundet diese olfaktorische Verbindung, geht aber auch der angeblichen Kraft von Räucherwerk, das Böse zu vertreiben, nach. Gemeinsam mit den Besucher*innen suchen Sandra Chatterjee und ihr Team Gegengifte, die den bösen Geist des Rassismus austreiben wollen – kumulativ, eine Alltagshandlung nach der anderen.
Rassismus hat seit Langem eine olfaktorische Seite. So behauptete beispielsweise Immanuel Kant eine direkte Verbindung zwischen Körpergeruch und Hautfarbe. Auch heute noch berichten Menschen von Beschwerden, Konflikten und Diskriminierung wegen „unangenehmer“ und „zu intensiver“ Gerüche. Sosehr Gerüche im Kontext von Rassismus relevant sind, gibt es in unterschiedlichsten kulturellen Praktiken rituelle und spirituelle Bedeutungen und Verwendungen von Düften. An dem Punkt der rassistischen Abwertung einerseits und der (auch kulturell) heilenden Kraft von Gerüchen andererseits setzt die Performance-Installation und Lecture-Performance Smells of Racism an.
Die Besucher*innen sind eingeladen, während der Durational Performance-Installation Gerüche und die Recherche der Künstler*innen zu entdecken, Kurzperformances zu sehen, sich mit uns in Mini-Workshops zu Gerüchen zu bewegen oder die abschließende Lecture-Performance zu besuchen.
Smells of Racism I – Durational Open Space
Dialoge und Workshops mit Theresa Seraphin und Sandra Chatterjee
Soundscape Kanishka Sarkar
Die Durational Performance ist in drei Zyklen gegliedert. Jeder Zyklus enthält einen Bewegungsworkshop, eine Performance und einen Raum für Dialog
14:00–15:00 Uhr
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HING/ASAFOETIDA/TEUFELSDRECK Featuring Jaskaran Singh Anand |
15:00–16:00 Uhr
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PALO SANTO Featuring Suzette Sagisi |
16:00–17:00 Uhr
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WEIHRAUCH/FRANKINCENSE Featuring Duduzile Voigts |
Smells of Racism II – Lecture performance
17:00–18:45 Uhr
Featuring Arko Mukhaerjee / Kanishka Sarkar / Sandra Chatterjee
Smells of Racism ist ein Projekt von Sandra Chatterjee mit Cana Bilir-Meier, Constanze Knapp, Arko Mukhaerjee, Suzette Sagisi, Kanishka Sarkar, Theresa Seraphin, Jaskaran Singh Anand, Duduzile Voigts, Friedrich Günther, Antonia Grahmann sowie Avirup Basu, Amit Biswas & Team und Goopy Bagha Productions Ltd. Im losen Verbund und in verschiedenen Konstellationen arbeiten Sandra Chatterjee und friends seit 2019 zu Gerüchen und ihrer politischen Dimension. Sandra Chatterjee, Choreografin, Wissenschaftlerin und Koorganisatorin der Plattform CHAKKARs – Moving Interventions, ist interessiert an direkter Interaktion mit dem Publikum und versucht, Sinne einzubeziehen, mit denen wir normalerweise nicht arbeiten, z. B. den Geruchssinn. Sie war von 2020 bis 2022 Teil der Auswahl der internationalen Austausch- und Produktionsplattform FREISCHWIMMEN.
FREISCHWIMMEN wird ermöglicht im Rahmen des Programms „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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14:00–17:00 Uhr: Installation mit Bewegungsworkshop, Performance und Raum für Dialog (Come & go)
Pay as you wish
17:00–19:00 Uhr: Lecture Performance
Wahlpreis in den Kategorien 22 € / 16 € / 11 €
studio brut
Zieglergasse 25, 1070 Wien