Als in den 1980er-Jahren in den US-Metropolen Chicago und New York House als neue Clubkultur entstand, war das vor allem ein Ausdrucksmittel für die afroamerikanischen und/oder LGBTIQ+ Communities. In 4 A.M. untersuchen Olivia Mitterhuemer und Farah Deen gemeinsam mit zwei weiteren Performerinnen House und Clubkultur choreografisch und laden dazu ein, in die Beats und Sphären der House-Culture einzutauchen.
Pulsierende Sounds, ekstatisch tanzende Körper, ein Gefühl von Freiheit: Im House, benannt nach jenem Chicagoer Warehouse, in dem Anfang der 1980er-Jahre die ersten Partys stattfanden, manifestierte sich ein Bedürfnis nach Ausdruck und diente so als Ventil gegen die Unterdrückung der afroamerikanischen und LGBTIQ+ Community. House-Culture hat seither zahlreiche Musikstile von Techno bis Dance geprägt und beeinflusst bis heute das Geschehen in Clubs und auf Dancefloors weltweit. Als Hommage auf die Clubkultur untersucht 4 A.M. die Facetten des House-Dance choreografisch. Angelehnt an den inklusiven und urteilsfreien Spirit der Anfangsjahre sind der Beat und die repetitive, aufwärtsstrebende Musik zentraler Anker für das körperliche Erleben der Performerinnen. Ihre Begegnungen sind inspiriert von einer intensiven Auseinandersetzung mit den Szenen in Europa und den USA. Sie bewegen sich innerhalb eines breiten Spektrums zwischen Selbstzweifel, Abgrenzung, Intimität und Ekstase. So feiert dieses „House-Dance-Piece“ basierend auf den persönlichen Erfahrungen von vier in Europa sozialisierten Frauen den Club als Safe Space, an dem gesellschaftliche Konventionen keine Rolle spielen: Nach Stunden getanzter Transzendenz eröffnet sich um vier Uhr Früh ein urteilsfreier Raum, in dem sich kollektive Freiheit erleben lässt.
Olivia Mitterhuemer ist freischaffende Tänzerin mit Fokus auf Hip-Hop-Freestyle und House-Dance. Sie ist Mitbegründerin der Company Potpourri und des Streetdance-Festivals Flavourama. Ihre Neugier hinsichtlich der afroamerikanisch geprägten Tanzstile brachte sie in verschiedene Tanzproduktionen (Hungry Sharks, INFLUX, Toihaus); mit Potpourri kreiert sie seit 2019 eigene Stücke. 2020 wurde Mitterhuemer das Jahresstipendium für Performance des Landes Salzburg verliehen, 2022 das Startstipendium für Musik und darstellende Kunst des BMKÖS.
Farah Deen ist Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreografin. Sie ist Mitbegründerin der Company Potpourri und des internationalen Hip-Hop- und House-Dance-Festivals Flavourama sowie des Wiener BIPoC-Kollektivs Team Balsam. In ihrer Arbeit bewegt sie sich zwischen dem Ausdrucksreichtum der Hip-Hop- und House-Dance-Kultur und zeitgenössischer Kunst. Bei imagetanz 2018 zeigte Deen das Solo the Sky above, the Mud below von Hungry Sharks, mit dem sie weltweit tourte. Sie performte u. a. in Arbeiten von Simon Mayer, Silke Grabinger, Etta Ermini, Imani Rameses, Robert Carsen und Harmen Tromp.
Im Anschluss an die Vorstellung am 24. März findet ein Artist Talk statt.
imagetanz Closing Party mit A party called JACK im Anschluss an die Vorstellung am 25. März.
Konzeption und Choreografie Farah Deen & Olivia Mitterhuemer in Kooperation mit den Performerinnen Farah Deen, Cat Jimenez, Olivia Mitterhuemer, Rosa Perl Dramaturgie Philippe Riera Music Edit TJ Hicks Lichtdesign Stefan Ebner Lichttechnik Jonathan Grillich Kostüm und Bühnenbild Magdalena Neuburger Produktion Verena Pircher
Eine Koproduktion von Tanzcompany Potpourri und imagetanz / brut Wien.
Gefördert durch Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Kulturabteilung der Stadt Wien, Stadt Salzburg Kultur, Land Salzburg Kultur, Bildrecht. Mit freundlicher Unterstützung durch ARGEkultur Salzburg und SZENE Salzburg. Besonderer Dank gilt Tina Rauter.
Im Anschluss an die Vorstellung am 24. März findet ein Artist Talk statt.
imagetanz Closing Party mit A party called JACK im Anschluss an die Vorstellung am 25. März.
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien