La notte è il mio giorno preferito setzt sich mit der Beziehung zum „Anderen“ auseinander – als Meditation über die Tiere und das Ökosystem, in dem sie leben. Die Tiere und Pflanzen, das Organische und das Anorganische verschmelzen dabei im Dunkel eines nächtlichen Waldes. Erdrutsche und Schreie durchbrechen die Stille. Signale und mysteriöse Wahrnehmungsorgane, inspiriert von unterschiedlichsten Spezies, halten alles zusammen. Wir finden uns wieder in einem Wald, der weder unberührt noch idealisiert ist, einem Wald, der technonatürlich die Spuren seiner Bewohner*innen einbezieht und sie auch verändert.
Annamaria Ajmones Tanzperformance orientiert sich an der vom französischen Schriftsteller Baptiste Morizot in seinem Essay Sur la piste animale beschriebenen Praxis des philosophischen Nachzeichnens: Indem wir versuchen, den Spuren wilder Tiere zu folgen, können wir deren Perspektive einnehmen, deren Aktionsmöglichkeiten verstehen – wir folgen der ontologischen Position des Perspektivismus, wie sie vom Anthropologen Eduardo Viveiros de Castro formuliert wurde. Der Titel La notte è il mio giorno preferito (Die Nacht ist mein Lieblingstag) stammt aus einem Brief der amerikanischen Dichterin Emily Dickinson (1830–1886) und verweist auf die Dunkelheit als Raum einer abwesenden Präsenz der Tierwelt, als Ort der Intuition.
Annamaria Ajmone ist eine italienische Tänzerin und Choreografin. Sie hat einen Abschluss in zeitgenössischer Literatur. Ihre Arbeiten wurden bei zahlreichen Festivals, in Museen und Galerien weltweit gezeigt, u. a. Santarcangelo Festival, La Biennale Danza (IT), Public Fiction/Night Gallery (USA), Palais de Tokyo (FR). 2015 erhielt sie den Danza&Danza-Award. Gemeinsam mit Sara Leghissa koordiniert sie Nobody’s Indiscipline, eine Open-Source-Plattform für künstlerische Praxen, und Nessuno, eine Praxis des Versammelns und Feierns mit Fokus auf Performance, Tanz, bildender Kunst und diskursiven Experimenten. Annamaria Ajmone ist assoziierte Künstlerin des Triennale Milano Teatro.
*Im Anschluss an die Vorstellung am Fr., 3. März findet ein Artist Talk statt (Moderation: Veza Fernández).
Konzept, Tanz Annamaria Ajmone Set, Styling, Bilder Natália Trejbalová Forschung, dramaturgische Kollaboration Stella Succi Musik Flora Yin Wong Kostüme Jules Goldsmith Technische Leitung, Lichtdesign Giulia Pastore Tourtechnik Elena Vastano Stimmtraining VEZA, Paola Stella Minni Grafik Webprojekt Giulia Polenta Produktion Associazione L’Altra
Ein Produktion von Annamaria Ajmone in Koproduktion mit FOG Triennale Milano Performing Arts, Fondazione del Teatro Grande di Brescia, Torinodanza, Fondazione I Teatri Reggio Emilia \ Festival Aperto, Lac Lugano Arte e Cultura, Azienda Speciale Palaexpo – Mattatoio | Progetto Prendersi cura.Gefördertdurch Centro Nazionale di Produzione della Danza Virgilio Sieni, Fondazione CR Firenze, Oriente Occidente, far° festival des arts vivants Nyon. Annamaria Ajmone ist assoziierte Künstlerin des Triennale Milano Teatro 2021–2024.Finanziert durch MiC – Ministry of Culture (Italien).
Das Gastspiel in Wien findet mit freundlicher Unterstützung des Istituto Italiano di Cultura Vienna statt.
*Im Anschluss an die Vorstellung am Fr., 3. März findet ein Artist Talk statt (Moderation: Veza Fernández).
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien