Für die Auseinandersetzung mit menschlichen Krisen und Extremsituationen erfindet das in Wien ansässige Künstlerteam hoelb/hoeb raumgreifende Installationen, die am Schnittpunkt von bildender Kunst, Alltagspraxis und Performance operieren. In ihrer neuen Arbeit LOSS_expands – coping with grief bewegt sich das Publikum durch einen 30 Meter langen Trauerkorridor – einem Leitsystem und Unraum , der als Begegnungszone, Ausstellungsdisplay und Dispositiv fungiert – um anschließend auf digitale Doppelgänger einzelner Alltagsexpert*innen aus den Bereichen Kunst, Kulturwissenschaft, Philosophie, Hospiz, Wachkoma und Pflege zu treffen.
INFO: Die Veranstaltung dauert ca. 80 Minuten. Im Anschluss an den Termin am 23. April findet ein Publikumsgespräch statt. Zu Gast beim Publikumsgespräch sind Nina Hömberg, Gerlinde Ofner, Daniel Niedermeier, Chrisdian Wittenburg, Barbara Hölbling und Mario Höber.
Im Rahmen des Projekts zeigt hoelb/hoeb erstmals auch digitale Arbeiten in VR / Virtual Reality. Die Besucher*innen können diese Gegenüberstellungen analoger und digitaler Raumatmosphären mittels VR-Brillen im leeren Bühnenraum erkunden. Man trifft auf Avatare/digitale Doppelgänger, wie zum Beispiel die Palliativmedizinerin Trautgundis Kaiba, die Pflegefachfrau Gerlinde Ofner, die Kulturwissenschaftlerin Karin Harrasser, den Publizisten/Dramaturgen Claus Philipp, den Epigentiker Eduard Rappold und den Philosophen und Kulturwissenschaftler Thomas Macho, der über Grenzerfahrungen und Trauerarbeit berichtet. Weitere Beteiligte sind Nina Hömberg (DE) – Inklusionsforscherin, Caro Dorn (CH) – Astrophysikerin, Andreas Karl (A) – Musikwissenschaftler, Anja Quickert (DE) – Journalistin und Dramaturgin.
Die ausgestellten künstlerischen Arbeiten stammen von Tatsumi Orimoto (JP), Clara Rueprich (DE), Dan K Chen (TW/US), Harun Farocki (DE), Peter Liechti (CH), Jörg Brüggemann (DE), Linda Montano (US), Karin Rocholl (DE), Erwin Bohatsch (A), Zweintopf (A), Jan Staiger (DE), Daniel Niedermeier (DE), Caroline Haberl (A), Brigitte Kowanz (A), Paul Prothesis (A), Samira Engel (DE).
LOSS_expands – coping with grief ist ein offenes Experimentierfeld, das Codierungen, Chiffren und Schnittstellen zwischen Alltag und Kunst visualisiert und zugleich unterschiedliche Trauerprozesse in einem Vexierspiel von Nähe und Distanz, wechselnden Perspektiven und assoziativen Verbindungen zeigt.
Die künstlerische Arbeit von hoelb/hoeb konzentriert sich auf inter-, und transdisziplinäre Projektrealisierungen, die das Ziel verfolgen, Kommunikationsräume zu generieren und eine breite Öffentlichkeit in unterschiedliche Beschäftigungsprozesse zu involvieren. Methodisch kommen dabei Verfahren zum Einsatz, die künstlerische Ausdrucksmittel (Film/Video, Installation) und Aufführungspraktiken kombinieren. Durch die Integration von Expert*innen aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft und der sozialen Praxis in die Entwicklung der Projekte werden grenzüberschreitende Arbeits- und Vermittlungsprozesse initiiert.
„hoelb/hoeb (…) verwandeln die Kunsterfahrung in eine Erfahrungskunst.“ (Der Standard)
Veranstaltungs-Tipp:
Meine Sicht mit Mario Höber (hoelb/hoeb) am 31. März um 19:00 Uhr im Rahmen der Ausstellung Do Nothing, Feel Everything (bis 24.04.2022 in der Kunsthalle Wien am Karlsplatz)
Meine Sicht ist eine Programmreihe, bei der Expert*innen, Lai*innen und interessante Menschen eingeladen sind, ihre persönliche Sicht auf die Ausstellung zu präsentieren.
Von und mit hoelb/hoeb (Barbara Hölbling und Mario Höber).
Kooperation Radomir Dinic (Programmierung), Virtual-escape
Eine Koproduktion von hoelb/hoeb und brut Wien.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien.
Im Anschluss an den Termin am 23. April findet ein Publikumsgespräch statt.
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien