Anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens laden die Festwochen dazu ein, gemeinsam Zukünfte zu entwerfen. Im Rahmen eines viertägigen Labors kommen Forscher*innen und Studierende von fünf Universitäten, Künstler*innen und Publikum zusammen, um in Lectures, Diskussionen sowie performativen, installativen und akustischen Interventionen nach der Positionierung eines Festivals im Gestern, Heute und Morgen zu fragen. Dabei begeben sie sich mithilfe des Festwochen Archivs auf die Spuren der vielfältigen Festivalgeschichte und entwickeln miteinander Visionen vom Festival der Zukunft: als Ort geplanter Unberechenbarkeit.
Auf dem terrain vague des ehemaligen Nordwestbahnhofs eröffnen vier Tage – die einzeln oder hintereinander besucht werden können – vier unterschiedliche Themengebiete. Unvorhersehbare Begegnungen stehen dabei im Zentrum: Expert*innen aus ganz unterschiedlichen Wissensgebieten – von Kunst über Architektur bis zu Robotik und Quantenphysik – treffen in Tandem-Talks zum ersten Mal aufeinander. Die Choreografin Anne Juren eröffnet jeden Tag mit einer imaginären Suche nach den fantastischen Anatomien eines Festivals. Junge Autor*innen schicken die Teilnehmer*innen auf einen Audiowalk. Und Studierende und Dozierende verschiedener Disziplinen – von den Kulturwissenschaften bis zur Soziologie – geben Einblicke in ihre Semesterprojekte, in denen sie sich anhand des Festwochen Archivs mit der Vergangenheit und Zukunft des Festivals auseinandergesetzt haben.
Schon im Vorfeld präsentieren die Festwochen erstmals ein ONLINE-ARCHIV, das zunächst Zugriff auf die Programmhefte von 1951 bis 2021 ermöglicht und in den nächsten Jahren um weitere Bestände wachsen wird. Dazu haben sich die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann und die Theaterhistorikerin Theresa Eisele in zwei Essays mit der Rolle des Archivs für die performativen Künste sowie der Geschichte der Festwochen auseinandergesetzt.
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Die Räume des Festivals sind ebenso real wie imaginär. Wo findet das Festival der Zukunft statt? Welche Denkräume eröffnet es? Welchen Inhalten und Ästhetiken gibt es Raum? Expert*innen aus Szenografie, Stadtplanung, Architektur, Soziologie und Publizistik untersuchen die Beziehung des Festivals zur Stadt, blicken neugierig auf nicht-westliche Konzepte von öffentlichem Raum und verorten das Festival der Zukunft.
Anschließend an das Tagesprogramm gibt es bei MITTEN AM ABEND Keynotes, Performances und Musik bei freiem Eintritt.
Ein Festival schafft Begegnungen und konstituiert Gemeinschaften. Wer trifft sich? Und wer ist außen vor? Wer schaut zu – und wer macht mit? Wie formt ein Festival das soziale Miteinander im Rahmen seiner Aufführungen und darüber hinaus? Künstler*innen, KI-Forscher*innen und Kunst- und Kulturvermittler*innen treten in Dialog, um dem Festival der Zukunft zu begegnen – zwischen leiblicher und virtueller Ko-Präsenz und -Kreation.
Anschließend an das Tagesprogramm gibt es bei MITTEN AM ABEND Keynotes, Performances und Musik bei freiem Eintritt.
Ein Festival ist gestaltete Zeit. In der Gegenwart des Festivals kulminieren Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Innovation. Wie verhält sich das Festival der Zukunft zur Zeitökonomie einer Gesellschaft? Wie definiert es Zeitgenoss*innenschaft? Kunst- und Kulturwissenschaftler*innen, Künstler*innen, Soziolog*innen und Quantenphysiker*innen begeben sich auf die Suche nach einem Festival am Puls der Zeit.
Anschließend an das Tagesprogramm gibt es bei MITTEN AM ABEND Keynotes, Performances und Musik bei freiem Eintritt.
Wie kann sich das Festival der Zukunft neugierig und lustvoll ins Ungewisse stürzen? Ergebnisoffene Prozesse anstoßen, Produktionsbedingungen flexibel gestalten und Künstler*innen zu Risiken ermutigen? Künstler*innen fragen mit Hilfe von Kunstsammler*innen und Ethiker*innen sowie Pflanzen-Philosoph*innen nach den Bedürfnissen und Bedingungen kreativen Schaffens.
Anschließend an das Tagesprogramm gibt es bei MITTEN AM ABEND Keynotes, Performances und Musik bei freiem Eintritt.
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Nicola Scherer ist Künstlerin, Kuratorin und Kulturmanagerin, die an der Universität Hildesheim zum Schwerpunkt Festival Studies forscht und lehrt. In ihrer Dissertation untersuchte sie internationale Theaterfestivals und deren kulturpolitische Strategien. Mit dem Kollektiv space ensemble ist sie seit 2006 unter anderem in Berlin, Braunschweig, Wien und San Francisco tätig.
Theresa Eisele ist Theaterwissenschafterin und Autorin. Sie studierte in Leipzig, Madrid und Wien und forscht zur Theatergeschichte Wiens in der Moderne sowie zu theatralen Denkmodellen von Gesellschaft. 2021 ist sie Visiting Fellow am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. Jüngst erschien ihr Buch Szenen der Wiener Moderne. Drei Artefakte und ihre Vorstellungswelten des Jüdischen in der Leipziger toldot-Reihe.
Moderation Nicola Scherer Wissenschaftliche Begleitung Theresa Eisele
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien