In der Performance AVA vertieft die Choreografin Karin Pauer ihre Auseinandersetzung mit den komplizierten Realitäten des Anthropozäns und macht sie durch verkörperte, kollektive Erfahrungen greifbarer. In Zusammenarbeit mit der bildenden Künstlerin Eva Engelbert, der Musikerin Rozi Mákó und der Lichtdesignerin Sveta Schwin lädt Pauer das Publikum in einen Raum ein, in dem die Grenzen zwischen aquatischem und terrestrischem Lebensraum, zwischen Luft und Wasser, verschwimmen und sich auflösen.
AVA spürt Verbindungen zwischen dem Körper der Performerin und dem Körper des Ozeans nach und erforscht Narrative der Übersäuerung und der Verschmutzung, die beide gleichermaßen verändern.
Die Arbeit ist auch von einer persönlichen Erfahrung der Künstlerin geprägt, die ihr den Zugang zur eigenen Stimme erschwerte und sie dazu brachte, nach einer erneuten Verbindung mit ihrer inneren Kraft und Stimme zu suchen. Wie können wir lernen, auf die Stimme des Ozeans zu hören?
Durch ein fließendes Beziehungsgeflecht zwischen Mensch und Ozean stimmt uns AVA auf unsere wässrigen Ursprünge und die Erinnerungen unserer Vorfahren ein und erinnert daran, dass unsere Körper – die größtenteils aus Wasser bestehen – tief mit den Weltmeeren verwoben sind. Die Performance ist nicht nur eine Beobachtung, sondern auch ein Eintauchen in die Rhythmen des Ozeans und ein Aufruf, unsere Beziehung zu den globalen Gewässern, die unsere gemeinsame Zukunft gestalten, zu transformieren
„With experiencing comes caring and with caring there’s hope.“ Sylvia Earle
AVA ist Teil des Arbeitszyklus practices for potential futures.
Karin Pauer ist eine in Wien lebende Performerin und Choreografin. Die Erforschung von Beziehungen, dem Dazwischen, Empathie und Zusammengehörigkeit prägt alle ihre Arbeiten. Sie verhandelt diese Begriffe, indem sie verkörperte choreografische Praktiken mit Sprache, bildender Kunst und Livemusik kombiniert. Im Jahr 2008 machte sie ihren Bachelor of Arts (BA) in Choreografie am ArtEZ Institute of Arts in Arnheim, Niederlande. Seitdem hat sie mit Choreograf*innen, Theaterregisseur*innen, Filmemacher*innen und bildenden Künstler*innen wie u. a. Doris Uhlich, Random Scream / Davis Freeman, Mike O’Connor, Maureen Kägi, Veronika Franz, Katrin Hornek und Aldo Giannotti zusammengearbeitet. Seit 2015 kooperiert sie kontinuierlich mit der in Österreich ansässigen Tanzkompanie Liquid Loft / Chris Haring. 2009 erhielt sie das danceWEB-Stipendium, 2012 die TURBO Residency, beides bei ImPulsTanz. 2018 erhielt sie das START-Stipendium des BKA. Im Jahr 2020 wurde sie für die EU-Choreografieplattform Creative Crossroads im Rahmen von Life Long Burning nominiert. Ihre eigenen Arbeiten wurden u. a. bei ImPulsTanz, im Tanzquartier Wien, beim Donaufestival, im brut Wien, bei den Wiener Festwochen, im MAMbo Museum Bologna und bei verschiedenen internationalen Festivals gezeigt.
Künstlerische Leitung, Performance & Choreografie Karin Pauer Space Eva Engelbert Sound Rozi Mákó Lichtdesign Sveta Schwin Produktion mollusca productions
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien