Nazis & Goldmund

Please take over. oder: Die Zukunft der Vergangenheit des Widerstands

Rechte Kulturpolitik – Panel u.a. mit Lilla Kizlinger, Regisseurin und Schauspielerin (Budapest/Wien), Mário Drgoňa, Dramaturg (Bratislava) & Robert Misik, Journalist und Sachbuchautor (Wien) im Gespräch mit Matthias Seier (Dramaturg, Volkstheater Wien) und Gerhild Steinbuch (Autorin).

studio brut
Aktivismus / Diskurs / Panel in deutscher und englischer Sprache
{Antifaschismus} {Aktivismus} {Collective Action}

Anlässlich der gerade vergangenen und bevorstehenden Wahlen in Europa, Österreich und den USA, lässt sich aus Ergebnissen und Umfragen ablesen, dass rechte, rechtsextreme und menschenfeindliche Positionen an Stimmen gewinnen. Was also tun?

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Nazis & Goldmund – Please take over. oder: Die Zukunft der Vergangenheit des Widerstands

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Nazis & Goldmund – Please take over. oder: Die Zukunft der Vergangenheit des Widerstands

Das Autor*innenkollektiv Nazis & Goldmund lädt ein zu einem zweitägigen Labor, in dem Künstler*innen gemeinsam mit Initiativen und Aktivist*innen nach anderen Narrativen suchen, Narrativen für ein positives Verständnis von Veränderung.

Denn wir brauchen Koalitionen. Wir brauchen den vorpolitischen Raum. Wir brauchen die Sprache. „Und es wird dauern. So müde können wir nicht sein – es wird dauern und es wird erstmal nicht klappen, und es wird noch länger dauern, und es wird uns müde machen, vielleicht auch Angst, vielleicht auch Verwirrung stiften, vielleicht werden wir auch alles bezweifeln – so what.“

Sei es die Einsetzung eines regierungsnahen Kuratoriums als Leitung der SZFE 2020 in Ungarn oder die Absetzung des Generaldirektors des Nationaltheaters der Slowakei im Sommer 2024: Rechte Regierungen begreifen den Kulturbereich als Diskursraum, der durch Postenneubesetzungen, erlassene Gesetzesänderungen, Verkürzungen von Amtszeiten oder durch die Streichung von Subventionen zu ihren Gunsten modelliert und im Sinne einer menschen- und meinungsfreiheitsfeindlichen sogenannten „Homogenität“ neu ausgerichtet werden soll. Wie geht es Künstler*innen innerhalb und außerhalb der Institutionen, die unter rechten Regierungen Kunst machen, machen wollen, müssen? Welche Strategien entwickeln sie – und wie können sie unterstützt werden? Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen aus der Slowakei und Ungarn im Gespräch mit Künstler*innen, die in Österreich leben und arbeiten.

Im Gespräch mit Matthias Seier (Dramaturg, Volkstheater Wien) und Gerhild Steinbuch (Autorin):

  • Lilla Kizlinger, geboren in Budapest, ist Filmregisseurin und Schauspielerin. Sie begann 2019 ihr Studium an der Universität für Theater- und Filmkunst Budapest (SZFE), bis die Regierung das Modell der Schule zwangsweise änderte. Mit “Forest - I See You Everywhere”, erhielt sie 2021 auf der Berlinale den Silbernen Bären für die beste Nebenrolle. 
     
  • Mário Drgoňa, ist  Dramaturg am Slowakischen Nationaltheater und Übersetzer aus dem Englischen. Er studierte Theaterdramaturgie und der Theaterproduktion an der Akademie der Darstellenden Künste. Während seines Studiums arbeitete er als Gastdramaturg und Regieassistent an mehreren slowakischen und tschechischen Theater. Er gründete und leitet das Theaterfestival Fokus - Pokus. 
     
  • Robert Misik, ist Journalist und Sachbuchautor. Arbeiten als Kurator, Theatermacher und Dramaturg, u.a, für die Wiener Prozesse im Rahmen der Festwochen. Er erhielt zahlreiche Preise, so zum Beispiel 2019  den Preis für Wirtschaftspublizistik der John Maynard Keynes Gesellschaft und 2020 den Anerkennungspreis des Bruno Kreisky Preises für das politische Buch für „Die falschen Freunde der einfachen Leute“: Zuletzt erschien 2023 „Politik von Unten. Wie das Comeback der Sozialdemokratie gelingen kann“ im Picus Verlag

 

Matthias Seier geboren im Münsterland. Studierte Kultur- und Literaturwissenschaften sowie Soziologie in Dortmund und Athen. Ab 2014 Dramaturgieassistent am Schauspiel Dortmund, von 2018 bis 2020 fester Dramaturg. Seit 2020 Dramaturg am Volkstheater Wien; dort organisierte er 2021 gemeinsam mit Christoph Gurk das dreitägige Festival THE NEW NORMAL sowie im Februar 2023 mit Calle Fuhr das Themenwochenende TIEFENBOHRUNG über post-fossile Narrative. Weitere Arbeiten als Dramaturg und Autor am Schauspielhaus Hamburg sowie der Volksbühne Berlin. 
Die von ihm betreute Produktionen DAS INTERNAT (Regie: Ersan Mondtag, 2018) sowie humanistää! nach Ernst Jandl (Regie: Claudia Bauer, 2022) wurden jeweils zum Berliner Theatertreffen eingeladen. In der Kritikerumfrage des Fachmagazins Theater heute wurde seine Dramaturgie für humanistää! mit fünf Nennungen zur besten Dramaturgie der Spielzeit 21/22 gewählt.

 

Zusätzliche Veranstaltungen

 

Fr., 25. Oktober, 19:00 Uhr im Literaturhaus Wien
Nazis & Goldmund
Rechtsextreme Wahlprogramme – Dekonstruktion des „Volkskanzlers“

Performance

Anders als in anderen Ländern wie zum Beispiel Frankreich gibt es in Österreich kein parteiübergreifendes Bündnis gegen Rechts – wieso auch? Rechte bis rechtsextreme Sprache im politischen Diskurs, antidemokratische Haltungen, offenes Liebäugeln mit Orbanismus, Homogenität und Remigration als Forderungen im Wahlprogramm wurden in Österreich durch mehrere Regierungsbeteiligungen einer Partei am rechten Außenrand mittlerweile für den politischen Diskurs normalisiert. Als Auftakt eines überinstitutionellen Vernetzungs- und Bündnistreffen gegen Rechts liest Nazis & Goldmund das FPÖ-Wahlprogramm.

 

Sa., 26. Oktober, 12:00–18:00 Uhr im studio brut
Nazis & Goldmund
Geschichte, Vernetzung, Bündnisse

Offenes Labor über Bündnispolitiken und Erfahrungen mit rechter Kulturpolitik mit Inputs von DIE VIELEN Österreich, Zusammenschluss von Aktiven der Kulturlandschaft in Österreich für eine offene, solidarische, vielgestaltige und demokratische Gesellschaft, D´Arts - Projektbüro für Diversität; Wieder Donnerstag, Mário Drgoňa, Dramaturg am Slowakischen Nationaltheater Bratislava

Nazis & Goldmund lädt zu einem zweitägigen überinstitutionellen Vernetzungs- und Bündnistreffen gegen Rechts. Wir wollen einen Ort schaffen, an dem die Möglichkeit von supra-institutioneller Bündnispolitik besprochen und langfristig geplant werden kann – denn was die Politik nicht schafft, muss, wie immer in Österreich, die Kunst erledigen.

 

Nazis & Goldmund versteht sich als vielköpfiges poetologisches Monstrum, das die Entwicklungen und Aktionen der Europäischen Rechten und ihrer internationalen Allianzen kritisch beobachtet, deren Erzähl- und Interventionsstrategien untersucht und attackiert.

Credits

Von und mit Nazis & Goldmund

Eine Kooperation von Nazis & Goldmund mit brut Wien und dem Literaturhaus Wien.

Termine & Tickets

Oktober 2024

Sa. 26.10.2024, 19:00
Pay as you can vor Ort / Anmeldung über den Ticket-Button
    
Tickets

studio brut
Zieglergasse 25, 1070 Wien

Empfohlene Veranstaltungen

25.10.2024, 19:00

Nazis & Goldmund

Please take over. oder: Die Zukunft der Vergangenheit des Widerstands

Rechtsextreme Wahlprogramme – Dekonstruktion des „Volkskanzlers“ Special guest: Dániel Máté Sándor (ungarischer Kulturschaffender)

Diskurs / Performance / Aktivismus
in deutscher und englischer Sprache

26.10.2024, 12:00 - 18:00

Nazis & Goldmund

Please take over. oder: Die Zukunft der Vergangenheit des Widerstands

Geschichte, Vernetzung, Bündnisse – Offenes Labor über Bündnispolitiken und Erfahrungen mit rechter Kulturpolitik

Aktivismus / Diskurs / Offenes Labor
in deutscher und englischer Sprache

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