In The Art of Asking Your Boss for a Raise führen toxic dreams das Publikum auf einen absurden Trip durch eine anonyme Konzernwelt. Ein unbedeutender Angestellter nimmt sich vor, den Chef um eine Gehaltserhöhung zu bitten, und verirrt sich dabei in den verinnerlichten Bedingungsschleifen der Organisationslogik seines Konzerns. Eine mit Momenten von Slapstick angereicherte Komödie und eine nachdenkliche Reflexion über das Leben im Algorithmus und das Vergehen von Zeit.
The Art of Asking Your Boss for a Raise basiert auf dem gleichnamigen Roman von Georges Perec. Pessimistisch und doch liebenswert, komisch und stets unterhaltsam wirft Perec einen durchdringenden Blick auf die Welt der Büroarbeit, heute nicht weniger zutreffend als im Jahr 1968, als die Geschichte geschrieben wurde. Der Autor extrahierte aus den inneren Stimmen des Angestellten sechs allegorische Charaktere, die nun Regisseur Yosi Wanunu durch eine absurde und tragikomische Choreografie der Ziel- und Zeitlosigkeit schickt, in der sie von einem wahnwitzigen und überraschenden Szenario ins nächste geraten. Auch Bühnenbild und Sounddesign lassen das Publikum tief in den absurden Kosmos eines Großraumbüros eintauchen, vom quietschenden Scanner bis zum ratternden Schredder.
toxic dreams wurde 1997 von der Produzentin Kornelia Kilga und dem Regisseur und Autor Yosi Wanunu gegründet. Seither hat die Gruppe mehr als siebzig Eigenproduktionen realisiert. toxic dreams erarbeitet in kollaborativen Verfahren im Rahmen von mehrjährigen Arbeitszyklen ästhetisch und formal sehr variantenreiche Formate. Der aktuelle Zyklus Real Fiction widmet sich der Bedeutung des (politischen) Narrativs im Spannungsfeld von Wahrheit und Fiktion.
„Das entzückendste Bühnenbild ist derzeit in The Art of Asking Your Boss for a Raise zu sehen. […] Ein absurd-charmanter Abend mit witzigen choreografischen Elementen.“ (Falter)
„Eine humorvolle Abrechnung mit der modernen Arbeitswelt, die ins Schwarze trifft.“ (ORF Kultur heute)
„Ein unterhaltsamer ironischer Kommentar auf die ungeschriebenen Regeln der Konzernwelt […]. Ein Kunstwerk für sich ist das Bühnenbild, das Erinnerungen an Jacques Tatis Filmklassiker Playtime wachruft.“ (APA)
„Die Arbeiten von Yosi Wanunu, egal, welche Form sie annehmen, sind getragen von großer Ironie und Leichtigkeit.“ (Falter)
„So wurde Perecs literarisches Formalexperiment mit Inhalt aufgeladen und blieb doch schrullig wie das Original.“ (Wiener Zeitung)
„Zackige Business-Choreografien bringen Bewegung ins Spiel, aktuelle Bezüge […] peppen die Angelegenheit politisch auf.“ (Falter)
Mitwirkende
1. Die Annahme Anat Stainberg
2. Die Alternative Isabella Händler
3. Die positive Hypothese Florian Tröbinger
4. Die negative Hypothese Theresa Martini
5. Die Auswahl Stephanie Cumming
6. Die Schlussfolgerung Markus Zett
7. Die Masern Anna Mendelssohn
Bühne Paul Horn Sounddesign Michael Strohmann Text Georges Perec Bühnenadaption und Regie Yosi Wanunu Regieassistenz Katharina Höltermann Produktion Kornelia Kilga
Frei nach L’art et la manière d’aborder son chef de service pour lui demander une augmentation von Georges Perec, Editions Fayard, Frankreich. Englische Übersetzung von David Bellos, Verso Books, GB.
Eine Koproduktion von toxic dreams und brut Wien.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10, 1200 Wien